Wiedersehen mit Freunden

Wir gehen früh los. Wir haben mit unseren Freunden Peter und Irene bei ihnen zu Hause in den Niederlanden abgemacht.

Was mir in Deutschland immer wieder auffällt, sind die vielen Lastwagen und wie weit sie uns in der Sonnenenergie voraus sind. Nach der Grenzen werden alle Klischees der Holländer erfüllt. Alles flach, viele Windräder, herzige Häuser, überall Wasser und Radwege, die auch rege benutzt werden. Wir fahren ohne Halt durch, denn die Kontrollampe der Batterie leuchtet. Das heisst, sie wird nicht richtig geladen, also besser nicht ausschalten.

Nach längerem kaffeetrinken und quatschen machen sich, ganz traditionell, die Männer auf ein Ersatzteil für den Bus zu suchen und die Frauen kaufen Lebensmittel ein. Die Kohlen des Alternators sind schnell gefunden und eingebaut.

Noch ein Kaffee und dann geht es los. Wir mit dem Bus und sie mit ihrem Landcruiser. Eineinhalb Jahre ist es her, das wir in Australien hinter so einem her gefahren sind. Genau so lange haben wir sie nicht mehr gesehen.

Bei dieser Schleuse/Brücke machen wir halt. Mega cool, jemanden zu haben, der einem das alles und noch viel mehr erklären kann. Zum Beispiel wissen wir jetzt auch, dass wir vorhin über weite Strecken auf dem Meeresgrund gefahren sind. Zumindest war hier vor einem Guten halben Jahrhundert noch Wasser. Dann hat man Dämme gebaut, alles ausgetrocknet und so riesige Landwirtschaftsflächen dazu gewonnen. Darum sind die einzigen Bäume die man hier sieht, alte Alleen.

Dann fahren wir übers Wasser. Auf einem Damm, kilometerlang mitten durchs Meer. Bis nach Enkhuizen auf einen kleinen Campingplatz mit ein paar tollen Gefährten.

Wir installieren uns kurz und machen uns dann auf, das Städtchen zu erkunden. Es ist mega hübsch Mit all seinen alten, klassischen Häuschen.

Eines schiefer als das andere:

Zick Zack Fassade:

Im kleinen Hafen setzen wir uns in ein Kaffee und geniessen die Sonne, bis wir zum Abendessen zum Campingplatz zurückkehren.

Rottnest Island

Der Wecker gibt uns einen Vorgeschmack, was uns zuhause im wirklichen Leben erwartet. Gar nicht so toll, so früh auf zu stehen…

Aber wir wollen ja noch nach Rottnest, der kleinen Insel, nicht weit vor Perth gelegen. Ihren Namen hat sie von einem frühen, holländischen Entdecker. Rattennest hat er die schöne Insel genannt, wegen den vielen Quokkas, die dort leben. Sie sehen Ratten etwas ähnlich, sind aber nicht mit ihnen verwandt, sind viel grösser und herziger.

Wir fahren mit dem Bus in die Stadt, von dort mit dem Zug nach Freemantle an den Hafen und von dort aus eine halbe Stunde mit einem Boot übers Meer.

Zusammen mit etlichen Schulklassen. Die Insel ist mit Schülern übersät. Wir tippen auf eine art Klassenlager oder so. Alle sind mit dem Fahrrad unterwegs. Die Insel ist autofrei (ausgenommen sind Fahrzeuge für den Unterhalt und die öffentlichen Busse. Auch wir haben uns zwei Drahtesel organisiert, bei einer Mietfirma.

Die Insel ist wunderschön mit ihren Salzseen, Stränden und der tollen Landschaft.

Wir hätten sie aber vor unserer Reise besuchen sollen. Wir haben schon so viele andere schöne Orte gesehen, dass es nicht mehr so speziell ist, wie es sein könnte. Aber wir sind ja ohnehin aus einem anderen Grund hier. Das erste Quokka begegnet uns schon bald am Strassenrand.

Wir radeln bis ans andere Ende von Rottnest und essen dort zu Mittag.

Und immer wieder Quokkas.

Bei so vielen Stränden hätte man Wochen, wenn man sich jeden anschauen will.. Wir beschränken uns auf einen und gehen baden.

Uuund noch mehr:

Zurück beim Hafen gönnen wir uns einen Dessert, bevor es wieder nach Perth geht.

Im Stadtzentrum ist momentan jeden Abend „Noodle Market“. Wenn wir schon mal am Abend in der Stadt sind…?

Great Ocean Drive

Heute nehmen wir es gemütlich. Wir haben nichts vor heute. Noch nicht. Nach dem Frühstück holt Pia die grosse Karte hervor. Sie wollen grundsätzlich in den Norden und wir müssen bereits in ein paar Tagen in Perth sein. Trotzdem wollen wir zusammen noch einen kleiner Abstecher der Küste entlang machen. Dem Great Ocean Drive entlang in den Stokes Nationalpark.

Ein wunderschöner Sandstrand reiht sich an den nächsten. Wir halten längst nicht bei jedem, aber bei vielen. Entsprechend langsam kommen wir vorwärts.

Beim letzten ziehen wir unsere Badesachen an und nehmen Essen mit. Traumhaft schön, aber eigentlich wollten wir doch früh auf dem Camping sein…

eine Brauerei wäre auch noch am Weg. Aber für die sind wir zu früh dran. Dann schauen wir uns eben zuerst den Pink Lake an, der gar nicht pink ist.

eine richtig coole, kleine Brauerei. Sehr autentisch und nicht so schikimiki, wie die anderen, die wir bis jetzt gesehen haben.

Wir probieren uns einmal quer durch und kaufen dann zwei ein Liter Dosen. Kleinere gibt es nicht, aber wir sind ja drei Biertrinker. Die Dosen werden frisch ab Zapfhan für uns abgefüllt. Ausserdem erstehen wir noch eine 2 Liter Bier-Mehrweg Flasche. Zum Reisen etwas unpraktisch, aber unsere Brauerei zu Hause wird die sicher auch füllen.

Dann heisst es noch ein paar Kilometer zurücklegen bis zum Campingplatz. Wir sind alle sehr müde. Trotzdem machen wir uns mit Büchern, Angelruten und Kameras bewaffnet auf an den Strand.

Bald wird es eisig kalt im T-Shirt und die Bäuche knurren.

Cape Le Grand Nationalpark

Wer viel kocht, hat auch viel zum Abwaschen. Ein enormer Berg, dem sich Felix da vor dem Frühstück angekommen hat. Insofern erstaunlich, da er sonst nicht gerade der frühe Vogel ist.

Heute steht der Cape Le Grande Nationalpark auf dem Programm. Doch noch ein Stück zu fahren bis zum Frenchmens Peak. Ein Felsen, den man in einem Spaziergang erklimmen kann.

Die Strände des Nationalparks sind berühmt für ihren weissen Sand, das türkise Wasser und vor allem das sich hier ab und zu Kängurus herumtreiben. Beim ersten machen wir Mittagspause mit Knoblibrot und einem Bad für Nadine.

Bei der Thistle Cove trauen sich dann auch die andere ins kühle Nass.

Bei der Rossiter Bay versucht sich Felix im Angeln und wir andern essen z’Vieri. Wir sind erfolgreicher.

An der Lucky Bay sehen wir tatsächlich noch Kängurus am Strand herum hoppeln.

Die Thistle Cove hat uns am besten gefallen. So fahren wir nochmals dort hin um mit einem Bier das schöne Abendlicht mit der Kamera einzufangen und die alten Buben buddeln Kanäle in den Sand.

Der Tag neigt sich dem Ende zu, wir müssen zurück auf den Campingplatz fahren, es wird bereits dunkel und die Lasagne macht sich nicht von selber.

Fahren, fahren, fahren

Noch vor dem Frühstück gehen drei von vier an den Strand um den Sonnenaufgang zu Fotografieren und die Angel ein paar Mal auszuwerfen.

Es ist frisch und so geht es bald weiter auf der Strasse, immer gen Westen. Eine Gruppe junger Reisender steht am Strassenrand und winkt uns zu Hilfe. Die Batterie des vor zwei Wochen gekauften LandCruiser hat gekocht und will jetzt nicht mehr… wir schleppen das Auto 60 km zum nächsten Roadhouse. Der Abschleppdienst hätte dafür 900 Dollar verlangt. Bleibt zu hoffen, dass sie hier Hilfe finden. Eine richtige Werkstatt hat es auch hier nicht… und es ist noch weit bis zur Zivilisation. Wir fahren also weiter, Glace Pause, weiter, Mittagspause, weiter, weiter.. fast bis zum ende der längsten schnurgeraden Strecke Australiens, 150 Kilometer.

Ein Münzenwurf entscheidet, dass genug gefahren wurde für heute und wir auf der Rest Area bleiben.

Wir sind alle müde, es ist kalt und windig und so sind wir bereits um 8.00 Uhr im Bett. Nicht ganz passend zur Temperatur nach einem eiskalten Bier und einem Tinto de Verano. Das ist Rotwein mit Citro. Klingt sehr frevelhaft. Ist es vielleicht auch, aber bei warmen Temperaturen, die man im Australischen Sommer erwarten dürfte, wäre es eine tolle Abkühlung. #änschnitzorangesaft

Die Milchstrasse ist gewaltig hier. Einzig gestört durch die Scheinwerfer der Roadtrains, die man Minutenlang am Horizont grösser werden sieht.

Ceduna auf dem schönen Campingplatz

Bei Tagesanbruch sind wir auf den Beinen, zumindest die einen.

Auf dem Weg kommen wir schneller voran, es ist weniger sandig und hat weniger Dünen, macht aber immer noch Spass.

Wir kommen nach Ceduna, an die Küste auf einen super schönen Campingplatz. Direkt am Meer, grüner Rasen, neuen WCs, Regenwald-Dusche und so weiter. Voll mit grauen Nomaden. Also pensionierten Australiern, die mit ihren 4×4 einen Wohnwagen quer durchs Land ziehen und vielfach haben sie auch noch ein Boot dabei. Damit fahren sie dann aufs Meer zum angeln. Unser Nachbar war dabei sehr erfolgreich und schenkt uns eine Tüte voller feinster Fischfilets.

Wir nutzen die Annehmlichkeiten des Campingplatzes. Internetlen, waschen Wäsche, gehen einkaufen, sortieren Fotos (wird in Zukunft schwierig werden, die zweite Harddisk schwächelt jetzt auch), trinken Wein, kochen ein kleines Festmahl mit Fisch, Salat, Risotto und selbst gemachter Schokoladencrème.

Das ganze unter unserem Vorzelt. Es regnet tatsächlich ein wenig.

Gawler, Pildappa Rock und ein Ausflug ans Meer

Wir erreichen den Gawler Ranges Nationalpark. Und sofort ist es viel grüner. Es hat wieder richtige Bäume, Kängurus und viel mehr Vögel. Und die Strasse ist kurviger und schlechter.

Ich glaube nicht, das das Land ausserhalb des Parks gross bewirtschaftet wird. Aber es ist alles eingezäunt und Nutztiere weiden hier und verdrängen die einheimischen Arten und lassen Bäume nicht gross werden. Eine gewaltige Fläche, die so der Natur geraubt wird.

Viele Informationen über den Park haben wir nicht. Wir beschliessen uns die eine Seite heute an zu schauen und die andere morgen auf dem Rückweg zu besuchen.

Zuerst kommen wir zum Wanderweg, der zu den Yandinga Falls führt. Wir haben aber keine Ahnung, wie lange der Weg ist und es ist heiss. All zu weit wollen wir nicht gehen. Wir setzen uns ein Zeitlimit von 20 Minuten für den Hinweg und nehmen entsprechend wenig Wasser mit. Gar keines hätte auch gereicht, nach fünf Minuten sind wir am Ziel. Natürlich kein Wasserfall.

Als nächstes, die Organ Pipes. Balsaltgesteins Säulen, auch nur ein kleiner Spaziergang.

Wir treffen keinen einzigen Menschen im Park. Gegen Mittag sind wir bereits wieder draussen und bald beim Pildappa Rock. Hier wollen wir die Nacht verbringen. Doch es ist noch früh, sehr heiss und das Meer ist nicht all zu weit weg. Ein Eis wäre auch noch toll…

Wir beschliessen nach dem Essen einen kleinen Ausflug nach Venus Bay zu machen. Ganz so klein ist er dann doch nicht. 105 Kilometer pro Weg über gute, breite, von Bäumen gesäumte Schotterpisten, durch unzählige, endlose Weiden und Felder.

Das Dorf ist eine verschlafene Mischung aus Fischerdorf, Ferienort und Outback Kaff, aber alles in weiss. Nachdem wir die Füsse ins Wasser gehalten haben sind wir uns nicht mehr so sicher, ob wir überhaupt hinein wollen. Es ist ziemlich kühl und es bläst ein kalter Wind. Wir holen uns erst ein mal ein Eis im einzigen Laden.

Und schauen uns den Aussichtspunkt an.

Wir wagen uns dann doch noch ins Meer, die drei Stunden Autofahrt waren also nicht umsonst.

Ein weiterer Grund hierher zu kommen war, Handy Verbindung zu haben. Gibt es hier nur mit Telstra… aber irgendwo auf dem Weg finden wir Netz.

Der Pildappa Rock ist so zu sagen der unbekannte Bruders des berühmten Wave Rocks in Western Australia.

Und kann auch bestiegen werden.