Zurück nach Melbourne

Wir liegen noch im Bett, als um uns herum bereits das Gewusel ausbricht. Haben wir uns verrechnet oder sind die anderen alle übertrieben früh dran? Auf dem Weg nach Tasmanien waren wir auch eher früh, mussten aber nirgends warten.

Heute sind wir ein bisschen später, werden aber noch lange auf einen grossen Parkplatz abgestellt. Wir werden sortiert nach Höhe, Länge, mit oder ohne Anhänger und so weiter, dann wieder umsortiert… darin eine Logik zu sehen ist für uns unmöglich.. egal, wir kommen aufs Schiff und das legt bald ab. Und Nadine wird schlecht. Ich schaffe es derweil endlich alle Filme unserer Europareise 2014/15 fertig zu schneiden.

Die ganze Zeit über läuft Cricket im Fernseher vor uns. Wir kapieren dieses Spiel trotzdem noch immer kein bisschen.

Wir nehmen unser Essen eigentlich immer selber mit, aber Scones zum z’Vieri…?.

Ich glaube, wenn man unseren Blog so liest, hat man das Gefühl bei uns dreht sich alles ums Essen. Stimmt gar nicht! Also, nicht nur… aber es wird schon wichtiger auf Reisen, auf jeden Fall bei uns.

Wir haben das doofe Deck erwischt. Wir kommen erst später dran und alle Autos müssen umdrehen und mühsam aus dem Schiffsrumpf hinaus manövrieren.

Wir haben beschlossen heute noch zu einem Waschsalon zu fahren. Wir müssten mal noch waschen und in Melbourne bietet sich die Gelegenheit dazu. Ausserdem ist es noch nicht so spät. Gesagt getan. Es ist nicht weit, aber durch die Stadt hat man halt so seine Zeit und die Parkplatz-Suche ist auch nicht immer einfach.

Übernachten wollten wir eigentlich beim Hafen, wie letztes Mal. Aber wieder zurückfahren macht irgendwie auch keinen Sinn. Wir finden einen Park mit Parkplatz und Toilette ohne „Camping verboten“ Schild und auch Wikicamps hat keine Kommentare, das hier mal jemand weggeschickt wurde. Ganz im gegensatz zu den umliegenden Paks.

Der Letzte Tag auf Tasmanien

Die grosse Reisegruppe ist auch schon früh wach. Sie sind hierher gekommen um in der Natur zu meditieren, wie wir gestern noch erfahren haben.

Wir fahren weiter dem Tarkine Drive entlang.

Und gelangen zum Trowutta Arch inmitten eines Regenwaldes.

Nicht weit davon entfernt sieht es aber so aus:

In Smithton machen wir Lookout und WC Pause.

Ausserdem wollen wir unser Recycling Zeug los werden. Wie gesagt sind wir nicht all zu vielen Recycling Kübeln vorbei gekommen und unsere vergessene, kaputte Schaufel dürfen wir sowieso nicht dort hinein schmeissen. Also fahren wir zu einem Recycling Center. Dort werden wir gefragt, ob wir die Dosen und Flaschen gewaschen haben. „Äääh.. nein!?“ „Kein Problem“, meint die Angestellte, dann sollen wir alles einfach in den normalen Müll schmeissen, sie berechne uns dafür auch nichts. Das war ja nicht gerade die Idee. Wir nehmen also alles mit nach Burnie. Dort hat es zumindest einen Recycling-Abfalleimer neben der Touristen Information. Dort essen wir auch zu Mittag und laden ein weiteres Video hoch. Das Internet ist nicht das schnellste… knapp eineinhalb Stunden sitzen wir dort fest.

Bei den Toiletten eines Parkhauses gibt es gratis warme Duschen. Die haben wir dringend nötig. Also legen wir dort auch noch einen Stopp ein. Wir finden nur einen Parkplatz, den man bezahlen muss. Weil wir so schnell waren mit duschen haben wir noch etwas Zeit über. Also gehen wir in eine Bäckerei und gönnen uns einen z’Vieri. Sonst wäre das ja verschwendetes Geld, oder?

Für die letzte Nacht auf Tasmanien steuern wir den Campingplatz in Forth an, wo wir auch die ersten beiden Nächte verbracht haben.

Auf dem Weg dort hin, schauen wir beim „Berry Patch“ vorbei. Eine Beerenfarm, wo man selbst Beeren pflücken kann. Man zahlt pro Schale und Person, also geht Nadine alleine suchen. Es ist Samstag Nachmittag, sprich das meiste ist schon weg, aber eine Schale Erdbeeren bringt sie noch zusammen für das Birchermüesli auf der Fähre. Dieses, einen Zopf und ein Brombeer-Datschi fabrizieren wir heute Abend noch.

Zum Tarkine Drive

Das ist mein Frühstück:

Ich konnte im Supermarkt dieser Sünde nicht widerstehen. Eine Sünde, klar wegen Kalorienbombe und so.. aber auch nicht gerade verpachungsarm, voller Zusatzstoffe, ein grosser Teil der Zutaten nicht aus Australien und vor allem er hat Gelatine drin. Für einen Vegi also ein no go. Aber Für Nadine ist er viel zu schokoladig.. da muss ich ihn wohl doch alleine essen..

Damit wir nicht die gleiche Strecke fahren, wie letztes Mal als wir in dieser Gegend waren kurven wir auf kleinen Strassen durch die Hügel und über weite Felder.

Entsprechend langsam kommen wir voran. Bei einem Wasserfall machen wir kurz halt.

Die Strassen werden immer kleiner und unwegsamer und führen durch Wälder, grosse, abgeholzte Flächen und neu bepflanzte Gebiete.

Bei den Dip Falls essen wir zu Mittag. Hier waren wir auch schon einmal, aber die bekannte Strasse verlassen wir bald wieder und gelangen am Nachmittag zum Tarkine Drive. Die Region wird stark für Touristen beworben, im speziellen diese Strasse mit ihren Sehenswürdigkeiten.

Ohne Zweifel eine schöne Gegend, aber wir haben definitiv schon besseres gesehen. Die sogenannten „Sinkholes“ sind aber etwas, dass wir bis jetzt noch nicht gesehen haben. Orte, an denen buchstäblich alles im Boden versinkt und sich dann in diesen zwei Fällen ein Gewässer gebildet hat.

Bei einem Rastplatz machen wir halt für die Nacht. Ein paar Leute haben den einen Unterstand völlig in Beschlag genommen und eine Art Küche eingerichtet. Wir fragen uns eine Weile wozu, bis ein Reisecar ankommt, Leute hinaus strömen und überall ihre Zelte aufschlagen.

Cradle Mountain und Marakoopa Caves

Vor circa zehn Tagen waren wir schon einmal in dieser Gegend und haben entschieden, zuerst in den Süden zu fahren und bei schönerem Wetter wieder zu kommen. Die Sonne kam, und ging wieder… Jetzt bläst ein eisiger Wind mit Regen. Trotzdem wollen wir dem Cradle Mountain Nationalpark einen Besuch abstatten. Den Berg selbst zu besteigen, können wir uns bei den Bedingungen abschminken, das wäre zu gefährlich. Zwei kleinere Wanderungen werden uns aber im Visitor Center empfohlen. Mit einem Shuttlebus werden wir zum Dove Lake gefahren. Den umrunden wir auf einem schönen und abwechslungsreichen Pfad.

Dann hängen wir noch eine Schleife an. Den Wombat Pool Track. Von den süssen Kerlchen begegnet uns leider keiner. Nur ein anderes Beuteltier, ein Wallabie, guckt uns komisch an.

Eigentlich wollten wir dann noch ein paar Bus-Stationen weiter zu Fuss gehen, aber ich bin nicht mehr so motiviert, dafür um so nässer. Ein warmes Mittagessen im Auto klingt für mich auch viel verlockender als kalten Reis im Regen stehend zu essen. Also gehen wir zurück und lassen das wandern für heute.

Als Schlechtwetterprogramm entscheiden wir uns zu den Marakoopa Caves zu fahren und die Glühwürmchen Tour zu machen. Unterwegs merken wir dann, dass es weiter ist als gedacht und wir es wohl nicht zu dieser Tour schaffen werden. Und plötzlich kommt die Sonne hervor und es wird beinahe warm. Trotzdem fahren wir weiter, es gibt dort auch noch andere Touren.

Eigentlich zu spät, werden wir trotzdem noch zu den Glühwürmchen und den schönen Höhlen gelassen.

Entdeckt wurden sie 1906 durch ein paar Kinder, die sie jahrelang heimlich erforschten und später als Erwachsene der Öffentlichkeit zugänglich machten.

Nun stehen wir im Wald, neben einem Fluss und lauschen dem nächsten Hörbuch.

Fahren und einkaufen

Die Nacht war eisig kalt. Gerade mal 4 Grad. Um so gemütlicher ist es an der Sonne zu sitzen und kein Programm zu haben. Wir haben nicht nichts vor, aber wir müssen zumindest nicht gleich los in aller frühe und haben uns auch keine Wanderung vorgenommen.

Der Campingplatz wird wie so viele von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Wenn überhaupt, wird er nur selten anderweitig genutzt und die meiste Zeit können Reisende hier stehen und gratis Wasser auffüllen. Das machen wir dann auch noch, als wir es dann endlich geschafft haben, alles zusammenzupacken.

Das Ziel von heute ist der Cradle Mountain Nationalpark. Mit Zwischenhalt in Launceston, um unsere Vorräte auf zu füllen in einem Unverpackt Laden, Gas auffüllen bei Anaconda, einen neuen Reserve Wasserkanister kaufen bei Woolworth, weil der alte undicht ist und Nadine unterzeichnet in einem Copyshop ihren neuen Arbeitsvertrag.

Wenn wir schon da oben durchfahren, dann können wir zuvor auch noch nach Scottsdale, um den günstigsten Diesel der Insel zu tanken. Strecken mässig ist das kein gewaltig er Umweg. Aber zeitlich, wie sich herausstellt. Die Strasse hier lang ist viel kleiner, kurviger und geht immer mal wieder einen Hügel hoch. Dafür ist es eine schöne Strecke durch Wälder und Felder, denen man nun ansieht, das es geregnet hat.

Unterwegs halten wir noch hier:

Ein Hofladen mit grosser Auswahl und frisch gebackenen Zimtschnecken?.

Wir sind also etwas spät dran, aber wir erreichen unser Ziel. Nach einem sonnigen Tag ist es nun ohnehin zu kalt und zu windig, um gemütlich den Abend zu geniessen.