erste Sandberührungen

Wir sind heute wieder ein mal früh auf den Beinen. Wir schlafen sonst viel zu viel und so haben wir beschlossen uns den Sonnenaufgang wieder mal anzuschauen. Es ist noch recht frisch, aber mit einem Kaffee in der Hand lässt es sich gut aushalten und es hat sich gelohnt, denn die Sonne geht schön rot hinter den grossen Dünen des Erg Chebbi auf.

Auf den letzten Metern gestern waren wir wohl etwas unkonzentriert, denn wir haben den letzten GPS Punkt auf der Piste verpasst. Wir müssen ein bisschen zurück und den Einstieg in eine andere Piste suchen. Das ist nicht so einfach. Wir sind uns nicht ganz sicher ob es die richtige ist, doch die Richtung stimmt ungefähr. Auch später wird es nicht einfacher, den richtigen Weg zu finden, denn es gibt etliche Spuren. Eigentlich spielt es aber gar keine grosse Rolle, solange die Himmelsrichtung stimmt. Wir erreichen die Ausläufer des Ergs und fahren ihm entlang. Ganz zu unserer Freude sehen wir viele Kamele über die weiten Ebenen ziehen. Scheinbar ohne Hirte, doch ich bin sicher, irgendwo ist jemand und passt auf.

Nadine bekommt sichtlich Freude am Pistenfahren und meistert ihre erste Dühne mit glänzenden Augen. So nahe am grössten Sandhaufen Marokkos wimmelt es nur so von Hotels, Aubergen, Campings, Restaurants und so weiter. Meist alles in einem. Sonst ist nicht viel von Zivilisation zu sehen. Das ändert sich deutlich, je näher wir nach Merzouga kommen. Dort hoffen wir eine Tankstelle zu finden, weil wir das Tanken gestern vor lauter Gequatsche mit Einheimischen total vergessen haben. Stattdessen werden wir angesprochen, von wegen Camping, Kameltouren, einem Laden und natürlich Tee trinken. Das wir kein Interesse an einem Camping haben (haben wir zwar, aber wir wollen ihn uns selbst aussuchen) können wir glaubhaft rüberbringen. Wir versprechen auf einen Tee wieder zu kommen, wenn er uns zuerst den Weg zur Tankstelle erklärt.
Der Tank ist nun voll, das Portemonnaie aber leer, also machen wir uns auf die Suche nach einem Geldautomaten. Wieder jemand, der ein Campingplatz vermitteln will, sagt uns, das es keinen in Merzouga gibt, aber wir können Geld wechseln und führt uns auf seinem Mofa in den Laden von demjenigen, der uns zuerst angesprochen hat. Unsere Vorstellungen des Wechselkurses gefallen ihm nicht und er verweist uns an die Post. Aber einen Tee gibt es natürlich und wir sollen uns im Laden umschauen. Und wir finden schon wieder etwas, obwohl wir doch eigentlich gar nichts wollten.
Unser Geld reicht aber nicht zum Bezahlen, deshalb gehen wir zur Post und kommen nochmals zurück.

Jetzt fahren wir zu einem Campingplatz, den wir aus dem Reiseführer heraus gesucht haben und dann gibt es nicht mehr viel zu berichten. Wir geniessen die Sonne, essen, lesen, trinken Tee, sehen uns den Sonnenuntergang von der Terrasse aus an und so weiter.

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