durch die Hügel Transilvaniens

Die Stille gestern Abend wurde gestört durch Hundegebell und laute, für meine Ohren betrunkene, Stimmen vom andern Flussufer. Das war aber nichts gegen heute Morgen. Ich erwache und als erstes hab ich das Gefühl, als würde ein Düsenjet neben dem Bus starten. Es ist nicht ganz so schlimm. Lastwagen vom nahe gelegenen Kieswerk rasen über die Schotterpiste.

Wenig später, nach dem Frühstück fahren auch wir dort entlang. Unser Nächstes Ziel ist Alba Iulia. Unsere deutschen Weggefährten haben uns geschriben, es sei ein schönes Städchen und wir müssen sowieso mal in eine Stadt, um Geld zu wechseln. Wer weiss ob man in den Karpaten das Benzin mit Karte bezahlen kann…

Wir fahren nach Navi auf abenteuerlichen Wegen. Als es uns mitten durch ein ziemlich grossen Bach schicken will ist uns das dann doch zu viel. Es kann im Wasser einiges kaputt gehen und darauf haben wir wenig Lust. Deshalb müssen wir wieder auf die richtige Strasse.
Alba Iulia ist wirklich eine nette Stadt. Wir schlendern ein wenig und wechseln unsere schweizer Franken in rumänische Lei. Bald aber geht es weiter. Wir haben vorerst genug von Städten und kurven nach Osten über die Landstrassen. Die Landschaft ist wirklich traumhaft und in den Dörfern kann man sich auch kaum satt sehen. Es wird noch viel mit Pferden gearbeitet und auf den Strassen trifft man fast mehr Pferdewagen als Autos an, aber erstaundlich viele T3 Busse. In unserem Reiseführer stand es gäbe hier Regionen, in denen noch alles von Hand gemacht werde und ein Auto eine Sensation sei. Ganz so arg ist es nicht, oder wir sind noch nicht dort gelandet, aber uns werden schon verwunderte Blicke zugeworfen, manchmal werden wir sogar gegrüsst.
Zum Mittagessen wollen wir auf einen der zahlreichen Hügel. Es ist nicht ganz einfach einen Einstieg zu Finden. Zuerst fahren wir kreuz und quer durch ein Dorf, bis wir wenigstens ein bischen höher hinaufkommen. Der Weg ist hier gleich fertig, aber zum Mittagessen ist das kein schlechter platz.
Heute ist noch heisser als gestern und ich ziehe mir tatsächlich die Badehosen an (die Kurzen Hosen sind immer noch zu unterst…).
Nach dem Essen (der Temperatur ensprechend ein Salat) ist mir so gar nicht nach weiterfahren zu Mute. Eher nach faulenzen und Herr der Ringe hören. Das machen wir dann auch eine halbe Stunde lang. Wenns länger gewesen wäre, wär ich vermutlich eingeschlafen.
Um einfach mal noch wirklich so einen Hügel hinauf gefahren zu sein, und wegen eines Pinkelstops, biegen wir wieder einmal von der Strasse ab. Der holprige weg führt tatsächlich hinauf. Ganz oben werden wir kläffend begrüsst von zwei Hunden, die zu einem Haus gehören. Wir drehen um und schauen erst einmal auf die Karte, Schon kommen auch die Besitzer der Vierbeinern. Auf die Frage ob sie Deutsch oder Englisch können, antworten sie nur, dass sie Rumänen seien. Als ihnen dann klar wird, das wir keine Hilfe benötigen, ziehen sie wider von dannen und auch wir machen uns vom Acker. Falls wir dort oben alleine wären, wären wir wahrscheindlich für die Nacht geblieben. Es ist aber noch früh und wir fahren noch ein Stück.
Wir wollen eine, nur gestrichelt eingezeichnete, Strasse (das kann alles heissen, von Wanderweg bis zur asphaltierten Strasse) versuchen um zu einer Burg zu gelangen den Anfang finden wir auf anhieb, doch dann verliert sie sich in einem Dorf. Den einen Weg aus dem Dorf rät uns ein Einheimischer per Zeichensprache ab und auch der zweite scheint nicht der richtige zu sein. Wir fahren ihn trotzdem weiter. Immer wieder ist er schwer zu erkennen und führt immer weiter nach oben. Zum Schluss endet er auf einer Wiese mitten auf einer Hügelkuppe und wir beschliessen gerade hier zu bleiben und uns ein feines Poulet Curry zu kochen. Das heisst in diesem Fall Nadine kocht und ich blogge. Im slowakischen Supermarkt war es nicht ganz einfach, den Rahm zu erkennen, aber es schmeckt auch mit Creme fraiche.

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