Die Geschichte der Parkuhr

Wir haben es erneut geschafft, den Sonnenaufgang zu sehen. Dieses mal gabs sogar ein paar Fotos, auch wenn ich zuerst ein paar löschen musste, um Platz auf der Speicherkarte zu schaffen.

Ein schelles Frühstück und zwei Stunden Fahrt später sind wir mitten in der Hauptstadt, Sofia. Ein Parkplatz ist schnell gefunden, aber wir haben nur wenig Kleingeld, um die Parkuhr zu füttern. Wir wollen uns erst in der nahegelegen Touristinformatin informieren und uns Münzen verschaffen.
Obwohl es wie ein Reisebüro aussieht, werden wir gleich gefragt, ob wir einen Stadplan wollen und darüber in Kentniss gesetzt, das um 11.00 Uhr gleich nebenan eine Free Walking Tour losget. Es ist 10.50. Perfekt, wäre da nicht diese blöde Parkuhr… Nadine schliesst sich der Gruppe an, während ich zum Bus zurück eile. Unterwegs will ich etwas kleines kaufen, um Wechselgeld zu kriegen. Die ersten kleinen Läden haben mir aber zu viel Kundschaft und danach kommt keiner mehr. Super, jetzt bin ich zurück und kann immer noch nicht bezahlen. Nach einigem herumschauen erspähe ich ein kleines Geschäft. Ich renne hin, kauf etwas und bitte um möglichst viele Münzen. Zuerst versteht mich die Dame nicht und dann verweigert sie mir den Gefallen. Da es 2 Lev Noten gibt, reicht das erhaltene nirgens hin. Also neuer Plan. Beim Parkplatz laufen zwei Gestalten in Leuchtwesten herum. Ich geh sie fragen. Die erste sagt sie könne ein bischen Englisch, versteht aber kein Wort. Der zweite lacht nur und bietet mir Russisch als Alternative an. Da seh ich, das wir gleich neben der Bulgarischen Nationalbank geparkt haben. Vieleicht haben die ja einen Schalter?, wo man wechseln kann. Fehlanzeige! Also irre ich ein wenig umher und entdecke eine Wechselstube, meine Rettung! Zuerst erhalte ich Euro, doch dann versteht mein gegenüber, das ich die Währung wechseln will, sondern einfach nur Münzen. Ich löse also ein Ticket am Automaten. Maximal zwei Stunden, toll! Und dann merke ich, das der Schlüssel bei Nadine im Rucksack ist… Ich klemme es unter den Scheibenwischer und hoffe. Wenigstens finde ich die andern schnell wieder. Die Tour wird bis 13.00 Uhr dauern. Der Parkplatz ist bis 13.17 bezahlt, passt!

Wir erfahren so einiges über Sofia, deren wichtigsten Sehenswürdigkeiten und über Bulgarien im allgemeinen. Es ist witzig, meist interessant und wir bekommen einen groben Überblick über die vielschichtige Stadt. Leider überzieht unser Guide fast eine halbe Stunde. Wir kommen also zu spät! Von weitem Sehen wir, der buss ist noch da, noch nicht abgeschleppt, phuu. Dann (verkraftbarer) Schreck, eine Busse an der Frontscheibe. Grösserer schreck: Parkkralle am Rad.
Aus dem Zettel unter dem Scheibenwischer werden wir natürlich nicht schlau. Kleine Nebenbemerkung: Kyrillische Schrift (bulgarische Erfindung!) ist gemein, denn Buchstaben die fast gleich aussehen, heissen nicht das gleiche wie in der… Schrift! Die in den Leuchtwesten können natürlich immer noch kein Englisch. Keine Ahnung was wir tun sollen. Ein Junger Mann, der ein ähnliches Problem hat, kann englisch und wie sich später herausstellt auch Deutsch und übersetzt. Wir sollen einfach beim Wagen warten und müssen dann 30 oder 32 Lev bezahlen. Aber ja nicht mehr, denn in diesem fall würden sie uns bescheissen. Eine Minute später ist schon jemand da und wir können den Bus wieder frei kaufen. Wir bezahlen noch einmal für zwei Stunden und wollen uns in ein Kaffe mit Wifi setzen. Der Reiseführer kennt eins ganz in der Nähe. Es ist aber nicht mehr das selbe und hat kein gratis Wlan mehr. Auch sonst finden wir keines in einer Bar oder ähnlichem. Also doch wieder zu McDonalds, auf den ist Verlass, denken wir. Mit einem McFlurry und einer Cola setzen wir uns hin und surfen ein wenig. Die Bilder des Blogs können wir aber nicht hochladen, für das ist das Internet dann doch zu schwach. Ganze Aktion also schon wieder für nichts. Tja… Wenigstens finden wir heraus, wieso so viele Schweizer anzutreffen sind. Basel spielt heute gegen Sofia. Schade liegt der Zürich Schal im Bus.
Auf dem Weg raus aus der Stadt, schauen wir noch in einem Campingladen vorbei. Einfach um zu stöbern und ev. einen Ersatz für unsere Solardusche zu finden. Auf dem Dach montiert verliert sie ziemlich schnell den Grossteil des Inhalts. Das Angebot überzeugt uns nicht ganz. Wir fahren weiter, aus der Stadt hinaus, Richtung Süden und in Richtung eines Klosters und eines Weinanbaugebiets. Acht km bevor wir den Mönchen begegnen würden fahren wir zu einem Bach hinunter und machen nicht mehr viel ausser essen und bloggen.

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