auf der Piste durch die Wüste

Die Landschaft um uns herum sieht schon wieder völlig anderst aus. Es ist sehr steinig und zerklüftete Felsen ragen aus der Ebene empor. Vor langer Zeit war hier ein mal ein Korallenriff. Wir sind, nach dem Frühstück, gerade dabei aufzustehen, als ein Auto unter uns auf der Strasse hält. Ein Mann steigt aus und verstaut etwas auf der anderen Strassenseite. Dann kommt er in unsere Richtung und kramt etwas bei ein paar versteckten Fahrrädern heraus. Er kommt mit einem grossen Tablett voller Mineralien und Versteinerungen zu uns und setzt sich mit seinem portablen Laden neben den Bus. Wir grüssen ihn und beachten ihn nicht weiter und packen zusammen. Er ist enttäuscht, als wir aufbrechen, winkt aber freundlich mit einem Lachen im Gesicht. An Steinen haben wir kein Bedarf und wenn suchen wir sie uns selber.

Wir fahren weiter auf der Teerstrasse. Ursprünglich war geplant, die Offroad Variante direkt vom Erg Chebbi nach Zagora zu nehmen. Wegen meines Fingers (dem es heute schon viel besser geht) haben wir aber auf die etwas harmlosere Alternative umdisponiert. Nur asphaltierte Strasse fahren wollen wir dann doch nicht und biegen im Mecissi auf eine Piste ab. Dank den etlichen Kontrollpunkten im Reiseführer gelangen wir auf dem richtigen Weg durch wunderschöne Wüstenlandschaft, durch kleine Dörfer und vorbei an bewässerten Feldern und imposanten Felsformationen. Plötzlich hat es zwischendurch wieder Sanddünen. Auf eine fahren wir hinauf und essen zu Mittag.

Irgendwann finden wir keine dieser Punkte mehr und sind uns nicht mehr so sicher wo wir sind. Als wir anhalten, um auf die Karte zu schauen, hält ein spektakulär beladener Landrover neben uns und der Fahrer kann uns weiterhelfen. Wir sind ein gutes Stück von der Route abgekommen und werden schon bald eine andere erreichen, wenn wir ein bischen zurück fahren und dann abbiegen. Wir vermuten, das die Piste bis hierhin neu erstellt wurde und wir deshalb falsch gefahren sind. Nicht weiter tragisch. Auch hier ist es schön und es geht weiter. Zuerst müssen wir einen fast ausgetrockneten See überqueren und fahren dann einer schwarzen Bergkette entlang. Die hellen Sanddünen, die zum Teil bis weit oben angeweht wurden geben einen sehr speziellen Kontrast. Die Pistenvarianten, beziehungsweise die vielen Spuren, verteilen sich über eine weite Kiesebene und wir kommen schnell voran, bis die Bodenwellen wieder grösser weden. Mit nur einem neuen Stossdämper ist das nicht immer lustig. Vorallem für den frisch umgetopften Kaktus.

Wir können unseren Weg nun wieder mit dem Buch nachvollziehen und es wird holprig. Wie beschrieben. Der steinige Untergrund schüttelt uns mächtig durch. Erst als wir beginnen einen Pass hoch zu fahren wird es besser. Bevor wir zu weit hoch kommen, fahren wir querfeldein auf eine Ebene hinaus und packen die Stühle und den Tisch aus um die Karte nachzutragen die Finanzen zu machen, zu kochen und natürlich zu essen.

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