Ho Chi Minh City

Wir essen ein spätes Frühstück, beziehungsweise ein frühes Mittagessen, weil wir am Mittag in die Stadt fahren. Vom Gericht her kommt das sowieso nicht drauf an, weil das meiste zu jeder Tageszeit gegessen werden kann. Nudelsuppe als Morgenessen mag vielen seltsam vorkommen, ist aber super.

Wir müssen nochmals zum Schneider. Auf dem Weg dorthin laden wir Oli bei der Arbeit ab und nehmen Ha mit. Sie hat das ganze mit den Kleidern organisiert und auch sonst sehr viel für die Hochzeit vorbereitet. Die Kleider passen nun perfekt.

Ha nimmt uns mit in die Stadt. Wir haben sie gestern nach einem Schneider gefragt, um für Sara noch ein Kleid machen zu lassen. Daraufhin hat sie angeboten, mit uns Shoppen zu gehen und zwar dort hin, wo auch sie ihre Kleider kauft. Das ist natürlich auch ein Angebot, welches wir gerne annehmen.

Das Shoppingcenter ist eigentlich ein grosser Laden, der aus ganz vielen Ständen besteht. Alle sind vollgestopft mit Kleidern. Viele sind Markenkleider, manchmal sogar echt, aber meist gefälscht. Ha sagt, wenn man die VerkäuferInnen kennt, sagen sie einem auch die Wahrheit über die Herkunft der Ware. Niemand hier ist aufdringlich, nicht so wie wir uns das als Touristen gewohnt sind. Man wird wirklich in Ruhe gelassen. Es ist sogar so, dass man das Gefühl hat, die Verkäufer und Verkäuferinnen wollen gar nichts verkaufen. Denn viele liegen am Boden und schlafen, hören Musik, sind am Handy oder essen gerade zu Mittag. Wenn man dan aber etwas will sind sie sofort sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Und man kann alles anprobieren hinter einem kleinen Vorhang in den engen Verkaufsständen, die meist kleinen Höhlen ähneln. Hier gehen wirklich die Einheimischen ihre Kleider kaufen.

Für Sara ist es nicht ganz einfach, etwas passendes zu finden. Vietnamesen sind halt im Durchschnitt doch einiges kleiner als eine eher grössere Europäerin. Ich muss mir immer das lachen verkneifen, wenn ich eine Toilette betrete und sehe, wie tief die Urinale hängen. Sie wird dann aber doch noch fündig und auch Ha kauft sich ein Kleid.

Wir „lädelen“ noch ein bisschen weiter. Zuerst in der Markthalle und dann in diversen Läden. Ha begleitet uns noch eine Weile, zum Schluss sind wir noch zu dritt unterwegs. Nadine und Sara müssen sich zusammennehmen, sich nicht gleich zu beginn der Ferien finanziell zu ruinieren. Der einen gelingt das besser als der anderen 😉

Ein bisschen Strassenbelag dient als Schneidebrett für Früchte.

Als wir in einem Kaffee Pause machen und etwas kleines essen, stösst Oli wieder zu uns. er hat fertig gearbeitet und der Ölwechsel am Roller hat er auch machen lassen. Wir machen uns wieder auf den Heimweg. Oli bleibt aber noch in der Stadt. Er muss noch warten, bis seine Freundin fertig ist mit der Arbeit und er sie mit zu uns nehmen kann.

In unserer Planung haben wir nicht bedacht, dass genau jetzt Stosszeit ist. Die ohnehin vollen Strassen platzen jetzt aus allen Nähten. Das erstaunliche ist aber, das der Verkehr fast immer rollt. Er ist zwar langsam, aber meist flüssig, auch wenn aus Europäischer Sicht ein totales Chaos herrscht. Tatsächlich ist es faszinieren wie alles funktioniert, alle aneinander vorbeikommen und Rücksicht nehmen. Auffallend ist, das man im Gegensatz zu vor zwei Jahren kaum mehr fünf Personen auf einem Roller sieht. Wir mutmassen, das sich die Familien jetzt eher zwei Motorräder leisten können und ausserdem nicht mehr so viele Kinder haben. Nach fast eineinhalb Stunden sind wir dann auch wieder zurück im Haus.

 

Nach dem Abendessen Spielen wir ein paar Runden Yatzy und Sara versucht sich im Züridütsch.

 

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