Geraldton und Pink Lake

Vor der Abfahrt demontiere ich endlich einmal den Seitenspiegel um ihn nach zu ziehen, er verstellt sich nämlich ständig seit Anfang an.

Wir fahren durchs absolute nichts. So scheint es auf jeden Fall. Nur Buschland und die Strasse, so weit das Auge reicht. Die Grass Trees sind verschwunden, dafür sind die Büsche höher geworden. Ab und zu taucht wie aus dem nichts eine grosse Sanddüne auf.


Uns kommen hauptsächlich SUV Camper und Mietwagen entgegen. So ist es eigentlich wenig überraschend, dass es trotz des vielen nichts immer wieder Campingplätze, Hotels und Ferienressorts hat.

Ab und zu kommt eine Abzweigung zu einem Dorf und wenn sie wieder auf die Hauptstrasse zurückführt nehmen wir sie auch. Wir fragen uns wer wohl, und vor allem warum, hier hinziehen könnte. Die Frage scheint berechtigt, denn vieles steht zum Verkauf. In einem Ort sehen wir ein Free Wifi Schild am Hafen. Wir halten an und bringen uns und den Blog wieder auf den neusten Stand.

Es führen immer wieder Wege weg vom Highway. Für eine Pinkelpause erkunden wir so einen. Er scheint in etlichen Verzweigungen im Nichts zu verlaufen. Ganz ohne Grund wollen wir dann doch nicht ins blaue fahren und kehren wieder auf die Strasse zurück.

Das Landschaftsbild verändert sich allmählich. An der Küste sind immer mehr Wellblechhäuser von Fischern zu sehen und es tauchen immer mehr ausgedörrte Felder auf. Zum Mittagessen machen wir halt beim Visitor Center in Greenough. Hier war einmal ein wichtiger Anbau -und Handelsplatz für Getreide. Wir schauen uns kurz um und benutzten das Bad. Es gäbe schon ein paar Dinge zu sehen, aber nichts dass uns packt und wir ziehen weiter nach Geraldton. Zuerst auch hier erst mal zum Touricenter. Wir decken uns ordentlich mit Heften, Prospekten und Karten ein und schlendern zum Strand. Dort setzen wir uns für eine Weile, sehen den Jugendlichen beim Baden zu (ist doch viel zu kalt!) schmökern in den Heften und nutzen das W-Lan. Wirklich viel Spannendes gibts auch hier nicht zu sehen, darum machen wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle, einem Outdoorshop und einem Eis. Bei den ersten beiden Dingen sind wir erfolgreich. Wir haben zwar erst etwa einen halben Tank von den zweien gebraucht, aber wir haben das Gefühl, der Diesel wird immer teurer, je weiter wir nach Norden kommen. Wobei, die Preispolitik folgt keiner uns ersichtlichen Logik. Es können zwei nebeneinander stehen und 10 Cents Differenz haben. Ich frage mich wie die teurere überleben kann.. eine Tankstelle irgendwo im Nirgendwo war heute einfach günstiger als jede in Perth oder Geraldton.

Geraldton ist unter den fünf grössten Städten Westaustraliens mit nur 38’000 Einwohnern. Dafür ist der Hafen verhältnismässig gross. Vor allem Getreide wird von hier aus exportiert. Angeliefert wird es mit den berühmten Roadtrains. Heute sehen wir zum ersten Mal Zugmaschinen mit Auffliegern und dann noch zwei Anhängern dran.

Die Landschaft wird hügeliger und alles ist voller dürrem Raps, Weizen und Gras. Dazwischen ein paar Büsche und ab und zu eine Schaf- oder Kuhherde.


Wir fahren noch bis zum Pink Lake und wie der Name schon sagt, ist er tatsächlich pink von den Algen die darin wachsen.

Nach einem kurzen Rundang beim „look out point“ müssen wir uns einen Nachtplatz suchen. Es ist viel später als sonst und bald wird es Dunkel und die Tiere werden aktiv. Dann wollen wir nicht mehr auf der Strasse sein. Es liegen schon genug tote Kängurus im Strassengraben.
Auf der anderen Seite des Sees finden wir einen Weg, der in den ausgetrockneten Teil des Sees hineinführt. Perfekt.

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