Super pit

Um 11.00 Startet die Tour in der Goldmine. Wir haben also einen gemütlichen Morgen.

Treffpunkt ist in der Stadt. Von dort aus, mit Leuchtweste und Schutzbrille ausgestattet, geht es mit einem Kleinbus zum grössten Arbeitgeber weit und breit. 1100 Leute sind hier beschäftigt.

Der Tourgide sprüht nicht gerade vor Motivation und versteht man in auch kaum. Trotzdem erfährt man viel spannendes und vor allem ist es beeindruckend.

So ein Truck ist 120t schwer und kann 240t laden. Einmal in den Superpit hinunter und wieder hoch verbraucht 200 Liter Diesel und dauert 40 Minuten.

Die Grube ist 3 Kilometer lang und 600 Meter tief. Jede siebte Ladung enthält Gold von der Grösse eines Golfballes.

Ein Pneu ist drei Meter hoch, kostet 40’000 Dollar und hält sechs Monate. Ein Truck hat sechs davon…

Die Bagger sind gigantisch. Im Pit arbeiter gerade mal einer und bringt somit genug Material für die Verarbeitung und all die anderen Arbeiter (von ein paar kleineren Gruben abgesehen).

Dieser Truck sprüht Wasser auf die Strasse, damit es nicht so viel Staub gibt:

Das Gestein wird gebrochen und fein gemahlen. Unter grossem Chemikalien und Wassereinsatz wird dann das Gold gewonnen. Ein gewaltiger Aufwand und Recourcen verbrauch (zB. 6 Milionen Liter Diesel pro Woche), für ein bisschen Gold… immerhin 25 Tonnen Pro Jahr. Dafür wird auch rund um die Uhr gearbeitet.

Wir dachten uns, wenn wir am morgen die Tour machen, haben wir den ganzen Nachmittag frei und können zusammen einen gemütlichen Abschlussabend feiern. Der Guid hat etwas überzogen, dann brauchen wir etwas zum essen. Ein Abschlussessen braucht noch einen Einkauf und das Gas ist auch noch ausgegangen. Recycling Material hat sich einiges angesammelt, also noch entsorgen. Und dann gibt es noch einen Aussichtspunkt mit vielen coolen Infos…

Und schon ist der Nachmittag um. Wenn wir wie ursprünglich geplant zu einem Campingplatz über 100 Kilometer entfernt gefahren wären, hätten wir nicht mehr viel vom Sonnenlicht gehabt. Also gehen wir nochmals zum selben Platz, dieses mal aber direkt am See.

Wir veranstalten ein riesen geköch. Zwei Salate, Tiramisu zum Dessert, Couscoussalat für Morgen, Linsenburger mit Vedges zum Hauptgang und das eine oder andere Bier dazu und etwas Wein.

Nach Kalgoorlie

Auf nach Kalgoorlie, fast 400 km nordwärts. Dort machen wir morgen eine Tour mit in der grössten Tagbaumine der Welt. Darum lassen wir den Stokes Nationalpark aus. Eigentlich sind wir ja wegen ihm auf diesen Camping. Tja, es war auch so schön.

Von der Fahrt gibt es nichts spannendes zu berichten. Einen Teil davon sind wir bereits schon einmal gefahren. Viele Felder und viel Nichts.

In der nähe von Kalgoorlie richten wir uns auf dem gratis Campingplatz Lake Douglas ein.

Great Ocean Drive

Heute nehmen wir es gemütlich. Wir haben nichts vor heute. Noch nicht. Nach dem Frühstück holt Pia die grosse Karte hervor. Sie wollen grundsätzlich in den Norden und wir müssen bereits in ein paar Tagen in Perth sein. Trotzdem wollen wir zusammen noch einen kleiner Abstecher der Küste entlang machen. Dem Great Ocean Drive entlang in den Stokes Nationalpark.

Ein wunderschöner Sandstrand reiht sich an den nächsten. Wir halten längst nicht bei jedem, aber bei vielen. Entsprechend langsam kommen wir vorwärts.

Beim letzten ziehen wir unsere Badesachen an und nehmen Essen mit. Traumhaft schön, aber eigentlich wollten wir doch früh auf dem Camping sein…

eine Brauerei wäre auch noch am Weg. Aber für die sind wir zu früh dran. Dann schauen wir uns eben zuerst den Pink Lake an, der gar nicht pink ist.

eine richtig coole, kleine Brauerei. Sehr autentisch und nicht so schikimiki, wie die anderen, die wir bis jetzt gesehen haben.

Wir probieren uns einmal quer durch und kaufen dann zwei ein Liter Dosen. Kleinere gibt es nicht, aber wir sind ja drei Biertrinker. Die Dosen werden frisch ab Zapfhan für uns abgefüllt. Ausserdem erstehen wir noch eine 2 Liter Bier-Mehrweg Flasche. Zum Reisen etwas unpraktisch, aber unsere Brauerei zu Hause wird die sicher auch füllen.

Dann heisst es noch ein paar Kilometer zurücklegen bis zum Campingplatz. Wir sind alle sehr müde. Trotzdem machen wir uns mit Büchern, Angelruten und Kameras bewaffnet auf an den Strand.

Bald wird es eisig kalt im T-Shirt und die Bäuche knurren.

Cape Le Grand Nationalpark

Wer viel kocht, hat auch viel zum Abwaschen. Ein enormer Berg, dem sich Felix da vor dem Frühstück angekommen hat. Insofern erstaunlich, da er sonst nicht gerade der frühe Vogel ist.

Heute steht der Cape Le Grande Nationalpark auf dem Programm. Doch noch ein Stück zu fahren bis zum Frenchmens Peak. Ein Felsen, den man in einem Spaziergang erklimmen kann.

Die Strände des Nationalparks sind berühmt für ihren weissen Sand, das türkise Wasser und vor allem das sich hier ab und zu Kängurus herumtreiben. Beim ersten machen wir Mittagspause mit Knoblibrot und einem Bad für Nadine.

Bei der Thistle Cove trauen sich dann auch die andere ins kühle Nass.

Bei der Rossiter Bay versucht sich Felix im Angeln und wir andern essen z’Vieri. Wir sind erfolgreicher.

An der Lucky Bay sehen wir tatsächlich noch Kängurus am Strand herum hoppeln.

Die Thistle Cove hat uns am besten gefallen. So fahren wir nochmals dort hin um mit einem Bier das schöne Abendlicht mit der Kamera einzufangen und die alten Buben buddeln Kanäle in den Sand.

Der Tag neigt sich dem Ende zu, wir müssen zurück auf den Campingplatz fahren, es wird bereits dunkel und die Lasagne macht sich nicht von selber.

Nach Esperance

Der Blog von vorgestern „Nullarbor nach Western Australia“ war glaube ich noch nicht online…. jetzt ist er es ?.

Durch die Zeitverschiebung ist es einfacher, früh los zu kommen, zumindest früh auf der Uhr.

Wir fahren weiter gen Westen, bis nach Norseman, dann in den Süden nach Esperance. Ich wäre ja gerne die Offroad Strecke gefahren, aber die ist zurzeit wegen Waldbränden gesperrt und steht somit gar nicht zur Diskussion. Unterwegs ein idyllisches Mittagessen direkt am Highway.

Im Visitor Center erfahren wir, dass alle Campingplätze im Cape Le Grande auf Tage hinaus ausgebucht sind. Das war eigentlich einige der wenigen Orte, wo wir von Anfang an hin wollten… Tja.

Auch auf dem Campingplatz in der Stadt hat es nur noch zwei Plätze, die wir gerade noch bei der vermutlich angetrunkenen Angestellten ergattern können.

Bevor wir uns einrichten, fahren wir allerdings noch zum einkaufen und Tanken. Eine Tankfüllung hat gereicht. 163.06 Liter haben wir gebraucht für die öden 1393 km in den letzten drei Tagen.

Dann noch schnell zu einem Aussichtspunkt in der Nähe, den uns die lustige Dame an der Rezeption empfohlen hat:

Der Campingplatz ist nicht so idyllisch und die beiden Autos nicht nebeneinander. Dazu kommt noch der Wind.. zum Glück sind Felix und Pia so gut ausgerüstet. Mit dem Foxwing Vorzelt kann man eine gemütliche Höle bauen. Wir kochen uns ein Festmahl inklusive Apéro und selbstgemachtem Tobleronemousse.

Fahren, fahren, fahren

Noch vor dem Frühstück gehen drei von vier an den Strand um den Sonnenaufgang zu Fotografieren und die Angel ein paar Mal auszuwerfen.

Es ist frisch und so geht es bald weiter auf der Strasse, immer gen Westen. Eine Gruppe junger Reisender steht am Strassenrand und winkt uns zu Hilfe. Die Batterie des vor zwei Wochen gekauften LandCruiser hat gekocht und will jetzt nicht mehr… wir schleppen das Auto 60 km zum nächsten Roadhouse. Der Abschleppdienst hätte dafür 900 Dollar verlangt. Bleibt zu hoffen, dass sie hier Hilfe finden. Eine richtige Werkstatt hat es auch hier nicht… und es ist noch weit bis zur Zivilisation. Wir fahren also weiter, Glace Pause, weiter, Mittagspause, weiter, weiter.. fast bis zum ende der längsten schnurgeraden Strecke Australiens, 150 Kilometer.

Ein Münzenwurf entscheidet, dass genug gefahren wurde für heute und wir auf der Rest Area bleiben.

Wir sind alle müde, es ist kalt und windig und so sind wir bereits um 8.00 Uhr im Bett. Nicht ganz passend zur Temperatur nach einem eiskalten Bier und einem Tinto de Verano. Das ist Rotwein mit Citro. Klingt sehr frevelhaft. Ist es vielleicht auch, aber bei warmen Temperaturen, die man im Australischen Sommer erwarten dürfte, wäre es eine tolle Abkühlung. #änschnitzorangesaft

Die Milchstrasse ist gewaltig hier. Einzig gestört durch die Scheinwerfer der Roadtrains, die man Minutenlang am Horizont grösser werden sieht.

Nullarbor nach Western Australia

Wir stehen zeitig auf. Wir haben einen langen Weg vor uns in den Westen. Bis wir aber alles zusammen haben, Wasser aufgefüllt ist, die Tanke mit dem günstigsten Sprit gefunden ist, dauert es eine Weile. Und dann haben wir noch vergessen die Räder auf zu pumpen.

Zuerst hat es noch Felder, links und rechts der Strasse. Die werden irgendwann von niedrigen Bäumen abgelöst.

Schoggicrème zum Dessert am Mittag beim Reisen, was für ein Luxus.

Und auch die verschwinden irgendwann und zurück bleiben hunderte von Kilometern nichts. Die Nullarbor Ebene. Mit ihr beginnt auch Westaustralien. Durch die Quarantänen Inspektion kommen wir Problemlos. Ein Blick in den Kühlschrank, das wars.

Bei der alten Telegrafen Station von Eucla (von Dorf zu sprechen wäre übertrieben), suchen wir uns einen windgeschütztes Plätzchen in den Sanddünen.

Nach einem Spaziergang zum nahen Meer beginnt das grosse Backen. Pizza zum Abendessen und für morgen einen Sontagszopf!

Den Wecker zu stellen ist hier gar nicht so einfach. Beim Grenzübertritt haben sich die Uhren um 2.5 Stunden verschoben, aber eben nicht alle. Die einen auch nur 1.75 Stunden. Es scheint hier noch eine weniger offizielle, lokale Zeit zu geben, die nicht alle Handys kennen…

Ceduna auf dem schönen Campingplatz

Bei Tagesanbruch sind wir auf den Beinen, zumindest die einen.

Auf dem Weg kommen wir schneller voran, es ist weniger sandig und hat weniger Dünen, macht aber immer noch Spass.

Wir kommen nach Ceduna, an die Küste auf einen super schönen Campingplatz. Direkt am Meer, grüner Rasen, neuen WCs, Regenwald-Dusche und so weiter. Voll mit grauen Nomaden. Also pensionierten Australiern, die mit ihren 4×4 einen Wohnwagen quer durchs Land ziehen und vielfach haben sie auch noch ein Boot dabei. Damit fahren sie dann aufs Meer zum angeln. Unser Nachbar war dabei sehr erfolgreich und schenkt uns eine Tüte voller feinster Fischfilets.

Wir nutzen die Annehmlichkeiten des Campingplatzes. Internetlen, waschen Wäsche, gehen einkaufen, sortieren Fotos (wird in Zukunft schwierig werden, die zweite Harddisk schwächelt jetzt auch), trinken Wein, kochen ein kleines Festmahl mit Fisch, Salat, Risotto und selbst gemachter Schokoladencrème.

Das ganze unter unserem Vorzelt. Es regnet tatsächlich ein wenig.