Kultur in Canberra

Heute sind wir früh unterwegs, zurück nach Canberra. Wir haben sogar einen Wecker gestellt.

Wir parken wieder beim Visitor Center. Dieses mal aber gratis. Es hat einen speziellen Parkplatz für Wohnwagen, Wohnmobile und sonstige grosse Fahrzeuge. Da zählen wir uns einfach auch mal dazu.

Zu Fuss gehen wir zu einem der vielen Hotels, dass Räder verleiht. Wir fühlen uns etwas fehl am Platz in so einem hübschen Hotel, aber der Verleih ist ausdrücklich auch für nicht Gäste gedacht.

Wir machen uns auf, um den künstlichen See zu fahren. Es war Teil des Plans des Architektenehepares, den Fluss zu stauen und einen See zu erschaffen. Bald ist man aus der Stadt hinaus und hat überhaupt nicht mehr das Gefühl so nah am Zentrum einer Hauptstadt zu sein.

Es muss Jahre her sein, dass wir auf einem Fahrrad gesessen haben. Das merkt man auch daran, dass wir von allen überholt werden, die hier ihre morgendlichen Runden drehen. Es ist anstrengend (vor allem mit diesen Dreigängern) aber wunderschön.

Das erste Ziel ist die Royal Australian Mint. Hier werden alle australischen Münzen und auch noch ein paar ausländische geprägt. Das klingt vielleicht nicht so interessant. Aber der Tourguide ist so super, dass es richtig spannend wird. Übrigens alles Gratis. Die Meisten Museen und Touren in Canberra sind kostenlos.

Danach kurven wir durch das Botschafts Viertel und versuchen zu erraten, welches Haus zu welchem Land gehört. Beim House of Parliament essen wir unser mitgebrachtes Mittagessen und gehen dann auf eine geführte Tour durch das Parlamentsgebäude.

Unser Führer versucht in meinen Augen etwas zu sehr, witzig zu sein, aber es ist interessant einen Einblick in die australische Politik zu bekommen. Auf dem Dach geniessen wir die Aussicht und überlegen was wir als nächstes machen (symbolisch, das das Folk über dem Parlament steht).

Ganz alles von unserem Plan schaffen wir wohl doch nicht. Wir gehen noch zum alten Parlamentshaus und machen eine erneute Tour und schauen uns die Ausstellung über Demokratie an.

Langsam aber sicher bin ich müde und kann nicht mehr zuhören oder lesen. Wir schwingen uns auf die Räder und radeln auf der anderen Seite des Sees zurück.

Auf dem Weg aus der Stadt hinaus fahren halten wir beim Greasy Monkey. Einem Restaurant, das hält was sein Name verspricht (also der Teil mit dem Fett, nicht mit dem Affen). Mit vollen Bäuchen fahren wir zu einem Park am See, an dem wir heute mit dem Fahrrad vorbei gekommen sind. Wir haben einen Camper hier gesehen und dachten wir können es ihm gleich tun und hier übernachten. Ein Schild, dass besagt, dass das Tor zum Park am Abend geschlossen wird hält uns davon ab. Wir auf also auf den Highway aus der Stadt hinaus und sehen einem Mann mit Pickup und Boot am Strassenrand stehen. Er brauch offensichtlich Hilfe. Ich trete auf die Bremse, fahre an den Strassenrand und setze zurück, bis ich seinen Wagen touchiere. Zum Glück ist nichts passiert. Seinem frisch gekauften Bootsanhänger geht es aber schlechter. Es stellt sich schlussendlich heraus, dass er ein Radlager auf der Strasse verloren haben muss und so nicht mehr weiter kann. Mechaniker und Läden haben alle bereits zu. So muss er das Boot hier lassen und morgen mit Ersatzteilen wiederkommen. Wir fahren zu einem Rastplatz, trinken ein Bier und gehen zu Bett

Canberra

In den nächsten zwei Tagen wollen wir uns Canberra anschauen. Wir haben uns schon vorher etwas informiert und holen uns nun im Visitor Center noch ein paar Ideen. Heute bleiben wir im nördlichen Teil der Stadt, dem eigentlichen Zentrum. Zuerst schauen wir uns die Ausstellung über Canberra im gleichen Gebäude an.

Die Hauptstadt Australiens ist nicht normal entstanden. Nein sie wurde von Anfang an geplant und gebaut. Sydney und Melbourne wollten beide die Hauptstadt sein, als Australien am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Staat entstand. Es gab natürlich keine der beiden Städte nach und so wurde ein geeignetes Gebiet gesucht und eine Hauptstadt errichtet, mit vielen, national wichtigen Bauten.

Auch in Canberra gibt es einen Gratis Bus. Um ein überblick zu bekommen, lassen wir das Auto stehen und drehen eine Runde. Die Stadt ist hier nichts spezielles. Eine Grosstadt für australische Verhältnisse, aber nichts im Vergleich zu Sydney. Davon, dass die Stadt durchgeplant ist und von oben wie ein Mandala aussieht merkt man kaum etwas und alles ist voller Baustellen.

Es wirkt alles ein wenig verschlafen. Im gigantischen Einkaufszentrum Canberra Center sieht es schon etwas anders aus. Es erstreckt sich über mehrere Blocks und ist unterirdisch und mit Brücken über die Strassen miteinander verbunden. Das ist auch unser Ziel für’s Mittagessen. CBD Dumplinghouse.

Was man von der Planung merkt ist, dass es sogar im australischen Massstab enorm viel Platz hat und grün ist, sobald man sich ein paar Meter vom Zentrum entfernt:

Wir schauen uns die Anzac Parade an. Das ist eine Strasse gesäumt von Kriegsdenkmälern. Australien hat kaum einmal selbst einen Krieg geführt, hat aber immer wieder mit ihren verbündeten in Kriegen mitgekämpft. Überall im Land hat es Kriegsdenkmäler, die haben wir immer ausgelassen, aber die hier sehen wir uns an. Es ist in unseren Augen einfach verrückt, wie die Beteiligung an so einer fürchterlichen Sache so zelebriert werden kann. Über die Hintergründe der Kriege erfährt man nichts, aber die Soldat werden zu Helden.

Wir gehen zurück zum Auto und fahren zum Nationalmuseum. Nach zwei Stunden müssen wir es wieder verlassen, weil es bereits seine Türen Schliesst. Es hätte aber noch so vieles, spannendes zu sehen gegeben.

Im Shop des Museums treffen wir auf unseren neuen Freund, den Wombat. Er begleitet uns ab jetzt auf unserer Reise.

Auf dem Weg aus der Stadt hinaus zu unserem Nachtplatz gehen wir kurz unverpackt einkaufen bei the Source und gönnen uns ein Glace. Na gut, es waren sechs… aber wir können ja auch nichts dafür wenn es keine einzelne gibt.

Die sind sogar Vegan, mit Kokos, statt mit Milch. Wieso auch nicht ein mal etwas mehr vegan essen, wenn es genau so gut schmeckt?.

Am Abend planen wir den nächsten Tag: