Mount Finke

Zeitig geht es los in Richtung Googs Track. Zuerst aber noch etwas Diesel tanken, bei den Preisen hier aber nicht voll..

Zuerst führt die gute Kiesstrasse der Eisenbahnlinie entlang, die den Westen und den Osten des Landes verbindet, und kreuzt sie immer wieder. Wir kommen schnell voran und biegen bald in Richtung Süden auf den Googs Track ein.

Der einspurige Weg, ist kurvig, sandig und holprig, aber einfach zu fahren. Nach dem Mittagessen wird es interessanter, als die ersten grösseren Dünen auftauchen. Der Landrover muss etwas kämpfen, bis wir etwas mehr Luft aus den Rädern lassen. Es ist aber nicht so schwierig wie gedacht. Die Dünen sind nicht zu vergleichen mit denen in der Sahara. Es sind eher sandige, bewachse Hügel, über die ein Weg führt.

Beim Mount Finke Campingplatz (musste vorher gebucht werden), machen wir am frühen Nachmittag Halt und geniessen den Schatten unter dem Vorzelt bei einem Sparkling Shiraz.

Zum Abendessen gibt es Raclette!! Dankeschön ?.

Mount Eccles

Irgendwie haben wir das Gefühl wir kommen nicht recht voran und sind immer erst spät unterwegs. Ich glaube, die Great Ocean Road hat uns ein bisschen demotiviert, wobei ich froh bin, dass wir sie gemacht haben.

Kurz vor Warrnambool ist sie zu ende. Dort gehen wir zu Supercheap Auto. Ersatz für unseren Seitenspiegel finden wir wie erwartet nicht. Aber eine Seilwinde ist gerade Aktion… Ich studiere hin und her, ob es eine schlaue Möglichkeit gibt, sie am Bus zu befestigen. Ich komme zu keinem befriedigenden Ergebnis und bleibe vernünftig und kaufe sie nicht. Ganz aus dem Kopf ist sie aber noch nicht…

Wir fahren zum Mount Eccles. Es ist brütenden heiss. Kein Wunder sind wir die einzigen auf dem Parkplatz. Aber auch bei kälteren Temperaturen scheint kaum jemand diese Wanderung zu machen. Der Weg ist mit dornigem Gestrüpp zugewachsen und immer wieder liegen Äste oder sogar ganze Bäume über den schmalen Pfad.

Eigentlich ist die Strecke nicht wirklich lange (6,5 km), aber bei knapp 40 Grad und nur je einer kleinen Flasche Wasser stossen wir fast an unsere Grenzen. Trotz allem ein sehr schöner weg um den längst erloschenen Vulkan.

Jetzt haben wir uns ein Bier verdient! Wie gut hat es eine Brauerei/Weingut auf dem Weg zum Campingplatz in Macarthur. Wir nehmen ein „Tasting paddle“. Also vier verschiedene Biere zu probieren. Zusammen, dachten wir. Die Besitzerin hat verstanden je eines. Nach so einem Tag steigt das sofort zu Kopfe. Gut ist es nicht mehr weit zum Schlafplatz. Wir haben uns sogar überlegt, ob wir fragen sollten, ob wir hier übernachten können. Dann hätten wir noch weiter probieren können. Denn jedes einzelne Bier war super lecker. Wir lassen es, aber ein wenig Wein degustieren wir aber doch noch und kaufen dann auch noch eine Flasche neben einem Sixpack Bier.

Dieses Wochenende würde hier ein kleines Musikfestival stattfinden. Die Behörden haben aber für heute und morgen einen „Total Fire Ban“ verhängt. Das heisst kein Feuer, aber auch keine solchen Veranstaltungen. Ein herber Schlag, es steht natürlich alles schon bereit…

Der Campingplatz ist auf dem Gelände eines Sportplatzes. Heute wird ein Cricket Halbfinale ausgetragen. Als wir nach dem Abendessen, einer Dusche und noch einem Bier zuschauen wollen ist es bereits vorbei. Normalerweise dauern solche Spiele ewig. Vielleicht wurde das Spiel auch abgebrochen, wegen der Hitze. Zu Beginn war es auf jeden Fall nicht sicher ob es überhaupt stattfindet. Die Zuschauer sind aus ihren klimatisierten Autos ausgestiegen und schwatzen miteinander. Wir fühlen uns etwas Fehl am Platz und gehen zu Bett.

Cradle Mountain und Marakoopa Caves

Vor circa zehn Tagen waren wir schon einmal in dieser Gegend und haben entschieden, zuerst in den Süden zu fahren und bei schönerem Wetter wieder zu kommen. Die Sonne kam, und ging wieder… Jetzt bläst ein eisiger Wind mit Regen. Trotzdem wollen wir dem Cradle Mountain Nationalpark einen Besuch abstatten. Den Berg selbst zu besteigen, können wir uns bei den Bedingungen abschminken, das wäre zu gefährlich. Zwei kleinere Wanderungen werden uns aber im Visitor Center empfohlen. Mit einem Shuttlebus werden wir zum Dove Lake gefahren. Den umrunden wir auf einem schönen und abwechslungsreichen Pfad.

Dann hängen wir noch eine Schleife an. Den Wombat Pool Track. Von den süssen Kerlchen begegnet uns leider keiner. Nur ein anderes Beuteltier, ein Wallabie, guckt uns komisch an.

Eigentlich wollten wir dann noch ein paar Bus-Stationen weiter zu Fuss gehen, aber ich bin nicht mehr so motiviert, dafür um so nässer. Ein warmes Mittagessen im Auto klingt für mich auch viel verlockender als kalten Reis im Regen stehend zu essen. Also gehen wir zurück und lassen das wandern für heute.

Als Schlechtwetterprogramm entscheiden wir uns zu den Marakoopa Caves zu fahren und die Glühwürmchen Tour zu machen. Unterwegs merken wir dann, dass es weiter ist als gedacht und wir es wohl nicht zu dieser Tour schaffen werden. Und plötzlich kommt die Sonne hervor und es wird beinahe warm. Trotzdem fahren wir weiter, es gibt dort auch noch andere Touren.

Eigentlich zu spät, werden wir trotzdem noch zu den Glühwürmchen und den schönen Höhlen gelassen.

Entdeckt wurden sie 1906 durch ein paar Kinder, die sie jahrelang heimlich erforschten und später als Erwachsene der Öffentlichkeit zugänglich machten.

Nun stehen wir im Wald, neben einem Fluss und lauschen dem nächsten Hörbuch.

Sonnenaufgang auf Mount Amos

Um 4 Uhr klingelt der Wecker und los geht es zurück zur Wineglass Bay. Auf dem Weg begegnen wir nur einem einzigen Tier. Ein Possum sitzt auf der Strasse und glotzt uns an. Infolge der Vollbremsung schütte ich mir den Tee ins Gesicht und auf die Hosen…

Im Dunkeln, mit Stirnlampen ausgerüstet kraxeln wir den Berg hoch. Zum Glück ist der „Weg“ mit Licht reflektierenden Pfeilen markiert. Ohne diese wäre es schwierig geworden auf dem Pfad zu bleiben, denn als solcher ist er vielfach nicht zu erkennen. Über Felsen geht es hinauf und man braucht seine Hände nicht wenig, um vorwärts zu kommen und den Halt nicht zu verlieren.

Nach einer guten, sehr anstrengenden Stunde kommen wir oben an und staunen. Der Ausblick ist fantastisch und es fängt gerade an zu dämmern. Der Sonnenaufgang an und für sich ist gar nicht so spektakulär, aber für die Aussicht hat sich die Mühe und die tolle Erfahrung gelohnt.

Es bläst ein eisiger Wind hier oben. Wir suchen uns ein etwas geschützteres Plätzchen für unser Frühstück, bevor es wieder hinunter geht.

Der Abstieg ist nicht so anstrengend wie das hochklettern, aber es geht richtig fest in die Beine und braucht viel Konzentration, dass man nicht ausrutscht auf den glatten Felsen.

Unten angekommen gibt es erst mal eine Pause mit einer heissen Bouillon zum aufwärmen, bevor wir weiter nach Bicheno fahren. Dort wartet die nächste Wanderung. Wir sind aber noch nicht so sicher, ob wir die noch machen wollen. Zuerst gibt es eine halbe Stunde gratis Internet beim Visitor Center und ich kann wieder ein mal ein Video hochladen. Dann tanken wir etwas Sonne bei der Touristenattraktion des Dorfes, dem Blowhole:

Wir kurven ein bisschen durch den Ort und machen bei einer Bäckerei halt. Wir haben uns ein zweites Frühstück/z’Nüni/vor z’Mittag oder was auch immer verdient, finden wir.

Wir sind richtig müde und lassen es nun ruhig angehen. Wir haben ja auch wenig geschlafen in letzter Zeit. Aber Moment ein mal, im Schnitt waren es mehr als acht Stunden pro Nacht. Mehr als zu Hause… wir sind verwöhnt, was das angeht.

Wir entscheiden uns doch noch für die Wanderung am Apsley River. Zuerst ruhen wir uns aber noch einmal ein wenig aus?.

Durch einen schönen Wald gelangt man schnell zum Fluss, und einem Pool. Im kalten Wasser baden wir unsere Füsse und nehmen es gemütlich. Wir haben für den Hinweg ja noch nicht einmal eine Stunde gebraucht und für die ganze Wanderung waren 3-5h angegeben.

Der Rückweg aber hat es in sich und wird zur zweiten Kletterpartie heute. Einen Weg gibt es nicht. Man geht einfach im Flussbett. Mal fliesst das Wasser unterirdisch, mal sammelt es sich in grossen Becken, die man umklettern muss. Auf jeden Fall viel spannender als ein normaler Wanderweg.

Wieder zurück, haben wir immer noch genug Zeit etwas weiter zu fahren.

In St. Marys hat es einen gratis Campingplatz mit Wasser zum auffüllen. Den brauchen wir jetzt, denn wir haben den Reservekanister zum Duschen gebraucht…

Mount Wellington

Es ist Sommer, vor einer Woche mussten wir uns noch im Meer abkühlen. Letzte Nacht hingegen war es um den Gefrierpunkt und ich habe gefroren. Heute sind gerade mal 12 Grad Höchsttemperatur angesagt. Aber praktisch kein Regen. Die Sonne scheint, als wir uns auf machen, den Mount Wellington zu besteigen. Das ist der Hausberg von Hobart und hat unzählige Wanderungen zu bieten. Unser Reiseführer hat einen Vorschlag, wie man viele dieser Wege verbinden kann um auf den Gipfel zu gelangen. Das ist fast das längste was man hier machen kann. Challenge accepted! Und es wird auch zur Herausforderung.

Es geht gleich hinauf, durch hübsche Wälder aus Farn- und andere Bäume.

Dann geht es wieder hinunter. Und das nicht wenig.. da ist doch was falsch! Aber es ist unser Weg. Das müssen wir alles später wieder hinauf und nochmals hinunter…

Es ist ein harter, aber schöner Aufstieg. Entweder sind wir heute überhaupt nicht in Form, oder es ist tatsächlich anstrengender, als die anderen Berge, die wir schon gemacht haben.

Oben auf dem Gipfel erwartet uns ein eisiger Wind, etwas Schneeregen und jede Menge Touristen. Die meisten davon sind mit dem Auto oder dem Bus hinauf gekommen.

Wir essen etwas in der Hütte, die als geschützter Aussichtspunkt dient und machen uns dann wieder an den Abstieg. Auf einem direkteren und weniger steinigen Weg, kommen wir erstaunlich schnell wieder unten an.

Passend zu den Bergen und dem kalten Wetter, haben wir uns ein Fondue verdient, finden wir. Wir haben aber kein Brot. Eigentlich machen wir das ja meist selber, doch auf einem öffentlichen Parkplatz ist das nicht unbedingt angebracht. Zumal wir draussen Backen müssen, weil sonst der Backofen nicht auf den Herd passt. Wir müssen also Richtung Stadt fahren und uns eines kaufen. Richtiges Brot ist etwas rar und nebst Alkohol und Zigaretten das einzigste, dass hier teurer ist als in der Schweiz.

Wir werden aber fündig und kehren zum Mount Wellington zurück. Einen Parkplatz weiter oben als wir los gewandert sind, hat es einen Parkplatz, wo wir gut bleiben können.

*fondue

Berg #3, Mt. Imlay

Und wieder klingelt der Wecker. Mount Imlay steht heute Vormittag auf dem Programm. Wirklich früh sind wir dann aber nicht am Fusse des 800 Meter hohen „Berges“. Wir kommen eher langsam in die Gänge und die „Strasse“ auf dem Navi ist anfangs ein Offroad-Track und als sie besser wird versperrte ein Baum den Weg. Der erste Einsatz für unsere Säge!

Wir sind die einzigen auf dem kleinen Parkplatz. Ganz im Gegensatz zu den letzten zwei Bergen die wir bestiegen haben. wollen wir wirklich hier hinauf:

Der Weg ist sehr steil. 600 Höhenmeter auf nur drei Kilometern und das ganze wieder zurück. Er ist rau und manchmal ist es eher eine Kletterpartie als eine Wanderung, aber es ist ein sehr schöner Weg hinauf.

Das ist nicht irgend ein Felsen, das ist der Weg:

Wirklich belohnt für die Mühen wird man nicht. Zuoberst ist nur eine Radioantenne. Die Schilder, die auf dem Weg von der Aussicht schwärmen, sind wahrscheinlich älter, als die Bäume, die ebendiese versperren. Wir können nicht wirklich glauben, dass das wirklich alles gewesen ist und gehen den Weg weiter. Er geht wieder hinunter und ist zunehmendes überwuchert. Das Navi sagt dann auch das hier Schluss ist. Tja, cool war der Aufstieg trotzdem.

Am Nachmittag erkunden wir noch den südlichen Teil des Ben Boyd Nationalpark.

Als Leuchtturm gedacht, erhielt er nie eine Bewilligung als solcher und fungierte deshalb als Aussichtsturm für Walfänger.

Hier hüpfen wir rasch in den Bach.

Und das ist das Südliche Ende. Kaum ist man aus dem Nationalpark draussen sieht man immer wieder grosse, abgeholzte Flächen.

Nicht so FSC mässig, wie bei uns, immerhin lassen sie wenigstens ein paar Bäume stehen.

Wir passieren die Grenze zum State Victoria und machen auf einer Rest Area des Ortes Genoa halt. Gratis versteht sich, aber man darf gerne etwas spenden. Wir probieren Kartoffelgratin in unserem Coleman Backofen aus. Funktioniert wunderbar ?.