Wir müssen unser Tages-Rhythmus erst wieder finden. Wann stehen wir auf, wann machen wir den Abwasch, was gehört wo hin und so weiter. Aber wir sind ja eigentlich ein eingespieltes Team.
Alles findet wieder seinen Platz und wir können weiter ziehen. Sean hat uns ein Programm für die nächsten Tage zusammengestellt und wir lassen uns einfach mal darauf ein. Nur schon der Weg vom Camping zur Strasse ist eindrücklich:
Wir fahren also noch ein wenig Richtung Süden ans Meer. Hier erkunden wir einen weiteren Teil des Cape to Cape Walks mit fabelhafter Aussicht und beeindruckender Blütenpracht. Zum Glück sind wir jetzt noch nach hier unten gekommen, denn in ein paar Wochen gibt es kaum noch Blühten und die Wiesen sind ausgetrocknet und braun. Die Kühe gibts dann im Supermarkt zu kaufen, weil es nicht mehr genug Futter hat (und im Herbst kommen vom Norden her neue)
Ab jetzt wird die Strasse immer unwegsamer. Wir, also eigentlich nur ich, haben es ja so gewollt. Irgendwann ist es so weit und wir müssen den 4WD einschalten. Nicht, dass wir stecken geblieben wären, aber das Untersetzungsgetriebe kann nur gebraucht werden, wenn man die Radnaben manuell blockiert. Und umgekehrt sollte man den 4WD nicht auf befestigten Strassen gebrauchen. Man muss also jedes mal aussteigen, wenn man umschalten will. Ansonsten ist der Antrieb klasse. Der Landcruiser fährt einfach, egal was im Weg ist und dementsprechend rüttelt es auch. Der Bus ist da um einiges sanfter.
Der Weg wird immer kleiner und kleiner, bis er eigentlich nur noch ein Wanderweg ist. Da haben wir wohl den Falschen erwischt. Eigentlich ganz lustig, wir hoffen nur, das wir keinen Wanderern begegnen und dass das auto nicht all zu stark zerkratzt wird.
Irgendwann kommen wir dann doch wieder hinaus auf eine grössere Strasse. Und fahren (wie auch zuvor) durch spektakuläre Wälder bis nach Hamelin bay.
Dort kochen wir uns einen leckeren Quinoasalat. Das mag viel zu gesund klingen, um gut zu sein, ist aber wirklich super (danke Ruedi fürs Rezept).
Wir essen am Strand und ich mache darauf hin einen kurzen Mittagsschlaf. Spätestens ab jetzt haben wir überall Sand im Landcruiser.
Danach erkunden wir noch etwas die Gegend, bevor es erneut weiter geht. Leider erspähen wir keinen Stachelrochen, die es hier vermehrt geben soll.
Die Höhle, die uns Sean empfohlen hat lassen wir vorerst einmal aus, vielleicht machen wir sie ja nächstes Jahr noch, und fahren zum Südwestlichsten Punkt von Australien im Südwesten von Western Australia. Cape leeuwin, dort steht der grösste Leuchtturm vom australischen Festland. Um ihn von nahe zu sehen muss man aber bezahlen. Die Führung wäre wahrscheinlich noch interessant gewesen, aber 40 Dollar hin zu blättern finden wir doch etwas viel und gönnen uns stattdessen lieber einen (auch teuren) Milkshake.
Nicht weit entfernt finden wir ein abgeschiedenen Platz, direkt am Meer für uns alleine. Wild Campieren ist in Australien zwar verboten, doch Sean hat uns versichert, dass es kein Problem sei. Auf unserer Europareise haben wir das ja auch (verbotenerweise) ständig gemacht. Wenn es nicht zu viele machen und man (leider nicht) selbstverständlicherweise keine Spuren hinterlässt, sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht.