Zurück zum Festland

Ganz in den Norden der Insel, zum Leuchtturm wagen wir uns heute morgen nicht. Die Flut steigt und vielleicht müssten wir dann warten, bis wir zurückkönnen. Wir haben aber nur noch heute gebucht und müssen zurück zum Festland.

Auf dem Weg zurück, schauen wir uns die „Sehenswürdigkeiten“ der Insel an, die wir gestern verpasst haben weil es anfing zu Regnen und wir zum Camping wollten.

Die Champagne Pools:

Bei Flut schiessen die wellen über die Felsen und sprudeln in den Pool, wie Champagner. Der Indian Head, ein hoher Felsen an der Küste:

Das Maheno Wreck:

Und der Eli Creek:

Hier bleiben wir eine Weile. Man kann auf einem Steg ein Stück ins Landesinnere gehen und dann den Bach hinab waaten oder sich treiben lassen. Am besten natürlich mit irgend einem Gummivieh. Wir haben keines, aber die vielen Kindern hier. Sie werden es nie müde immer wieder hinauf zu rennen und hinab zu treiben, während die Eltern fast ausnahmslos alle, mit einem Bier in der Hand das Treiben beobachten.

Ein Dingo kommt auf der Suche nach essen vorbei. Ganz so gefährlich wie die vielen Warnungen sagen, scheint er nicht zu sein, denn alle anwesenden bleiben ganz cool.

Langsam geht es nach dem Mittagessen weiter. Die Flut ist jetzt so hoch, das man viel weiter oben, im welchen Sand fahren muss. Dazu kommt, das die vielen Bäche weiter oben viel tiefer sind. Wir kommen nur etwa halb so schnell voran wie gestern.

Bei einer Glace Pause in einem der Touristendörfern fängt es kräftig an zu schütten, blitzen und donnern. Zum Glück wird Sand nicht schlammig. Bald ist der Spuck vorbei und wir erreichen die Fähre, zusammen mit zwei Tour-Trucks und zwei Gruppen à vier Geländewagen. Diese Tag-Along Gruppen bestehen aus einem Guide und etwa 25 Gästen, die auf die Autos verteilt sind. Bis auf den letzten Platz gefüllt, kann man so als einzelner oder in Gruppen günstig einen Tag auf der Insel verbringen.

Die Waschanlage und die Reifenpumpstation haben kein Strom. Wir nehmen an wegen des Gewitters. So muss unser eigener Kompressor her und das Meersalz waschen wir selbst bei einer anderen Waschanlage notdürftig ab.

Ein gutes Stück landeinwärts kommt erst die erste Rest Area, wo wir mit ungewohnt vielen anderen Campern die Nacht verbringen. Wir sind jetzt an der Ostküste, auf dass müssen wir uns wohl einstellen.

Fraser Island

Wir sind gerade noch früh genug aufgestanden, um den grossen Besucheransturm am ersten See für heute zu umgehen. Als wir wegfahren ist der Parkplatz bereits voll. Keine Ahnung wieso gerade dieser See, denn beim zweiten am Nachmittag sind wir ganz alleine..

Die Gratiskarte der Insel hat nur etwa die Hälfte der wirklich existierenden Wege eingezeichnet. So ist es nicht so verwunderlich, dass wir auch Mal auf der falschen Seite der Insel landen. Hätten wir wohl doch eine kaufen sollen.. oder auch nicht, denn so entdecken wir die wundervollen Wälder. Vom dichten Dschungel mit gigantischen Bäumen, über Sumpflandschaften bis hin zu lichten, Farn bewachsenen Wäldern. Einfach schön hindurch zu fahren. Genug Zeit um alles an zu schauen haben wir, denn man kommt auf diesen unebenen Sandwegen nur langsam voran und unser Hochdach kommt den Ästen etwas zu nah.

Mittagspause auf der Westseite:

Ein lookout am Weg:

Und ein Bad an unserem eigenen See:

Wieder auf der Ostseite fahren wir am Strand entlang Richtung Norden zu unserem gebuchten Campingplatz. Das heisst einfach einem Gebiet, wo wir frei wählen können, wo wir unser Auto hinstellen.

Wir werden langsam aktiv, was den verkauf unseres Autos angeht. Falls ihr jemanden kennt, der eine Australienreise vor sich hat, gebt ihm/ihr doch diesen Link

Wir hatten heute noch einen blinden Passagier:

Und der Wald ist immer noch beeindruckend:

Nach Fraser Island

Wie immer geht das zusammenpacken etwas länger, wenn wir auf dem Campingplatz sind, wir haben ja keine Eile (mehr). Das Ziel von heute ist Fraser Island. Ein gewaltiger Sandhaufen vor der Küste, aufgetürmt über die Jahrtausende durch die Flüsse. Befahrbar ist die Insel nur mit einem 4×4.

Wir sind eigentlich schon an dem Ort (Hervey Bay), von dem aus die Fähre übersetz, aber von hier aus ist es teurer als vom Süden her und wir müssen schlussendlich sowieso nach Süden. Hier auf die Insel und unten wieder hinaus wäre auch möglich, aber ein Einweg Ticket hier ist teurer als das hin und zurück von Rainbow Beach aus.

Also fahren wir die 130km noch mit dem Auto durch schöne, hohe Wälder. Teils natürlich, teils gepflanzt. Letzeres alles die selben Nadelbäume, die ersten die ich in Australien sehe. Ich nehme an, für die Holz Industrie.

Kurz vor unserem Ziel kaufen wir das Ticket, die Fahrerlaubnis und buchen zwei Übernachtungen auf verschiedenen Campingplätzen. Auch von hier aus sind wir über 200$ ärmer und um etliche Warnhinweise reicher. Zum einen drehen sie sich ums offroad fahren im Sand und zum anderen um die vielen Dingos. Das sind so eine Art wilde, ursprüngliche Hunde, die angeblich ganz schön aggressiv werden können.

Bevor man überhaupt zur Fähre kommt lassen wir bereits die Luft aus den Reifen, denn sie hält direkt am Strand ohne Steg oder sonst etwas.

Teils über den Strand, teils über eine schlechte Strasse fahren wir auf der Ostseite nordwärts.

Dann biegen wir ins Landesinnere ab. Auf schmalen Sandwegen geht es durch den Wald. Ich sagte, der auf dem Fesland war schön, stimmt aber nicht, wenn man ihn mit diesem vergleicht.

Bei einem See machen wir halt und essen etwas. Im Auto, denn Essen am Strand ist verboten wegen der Dingos. Wir gehen dann natürlich doch noch hinunter und halten die Füsse ins Wasser.

Beim nächsten gehen wir dann noch richtig baden.

Nicht viel weiter liegt unser Campingplatz inmitten des Dschungels, stark eingezäunt wegen der Tiere. Wir hören im Moment ein Hörbuch. Kakerlaken von Jo Nesbø. Kurz nach der Ankunft haben wir es eingeschaltet und erst vor dem ins Bett gehen wieder aus, so spannend ist es. Leider meistens im Auto. Zu den Lästigen Fliegen und Mücken sind noch Bremsen dazu gekommen.

Zu den lauten Urwaldgeräuschen schlafen wir ein.