Ferien in Broome

Wir sind heute für einmal richtig spät unterwegs für unsere Verhältnisse, aber wir mussten ja auch noch den Pool testen.

Wir fahren die eine Kurve noch bis Broom. Das heisst hier 30 km. Dort gehen wir als erstes ins Infocenter. Wir erfahren, dass die Brauereitour, die wir heute machen wollten, nicht stattfindet. Und Abermals wird uns abgeraten, die Gibb River Road zu fahren. Immerhin können wir uns nach langem hin und her für einen Campingplatz entscheiden. Ja das Leben ist voller schwieriger Entscheidungen und sie sind alle miteinander verknüpft ?.

Wir haben gerade die Stühle ausgepackt und gerade angefangen an der nächsten Frage herum zu grübeln, als wir einen schnellen Entschluss fassen. In elf Minuten gehen wir auf den Bus in die Stadt um in der Brauerei zu Mittag zu Essen. Also eincrèmen, Hut auf, Wasserflasche füllen und los rennen.

Wir testen bei Matso’s verschiede exotische Biere und essen lecker. Das Chilli-, Ingwer- und Mango IPA Bier schmecken uns sehr gut, nur die „normalen“ können uns nicht ganz überzeugen.

Nach dem Essen schlendern wir durch das kleine Städtchen mit eigenem Chinatown. Früher sind viele Chinesen und Japaner hier hin gezogen um nach Perlen zu tauchen. Auch heute noch ist die Perlenproduktion ein wichtiges Wirschaftliches Standbein von Boome. Das andere ist der Tourismus. Und danach sieht die kleine Stadt auch aus. Hübsch und überall kann man irgendwelche Touren machen. Jetzt ist aber überhaupt nicht Saison und wir wollen ohnehin nicht zu viel Geld ausgeben. Wir fahren mit dem Touristen-Bus (der zu dieser Jahreszeit vor allem von den Einheimischen genutzt wird zurück zum Campingplatz. Die Wartezeit überbrücken wir im Touristen Zentrum mit Internet.

Den Rest des Nachmittages verbringen wir gemütlich beim Landcruiser und im Pool. Bald müssen wir aber wieder los, Um den Sonnenuntergang am Cable Beach nicht zu verpassen.

Das Kamelreiten lassen wir aus aber nach dem Abendessen am Strand wollen wir, noch ein Bier trinken gehen. Das angesteuerte Divers Tavern finden wir nicht auf Anhieb und wollen darum in ein anderes Lokal. Das hat aber nur eine Restaurant Lizenz und wir müssten etwas essen um auch ein Bier zu bekommen. Wir werden dann doch noch fündig. Wir kriegen leckeres Bier, gratis WLan und Livemusik, sind dafür nach je zwei Gläsern mehr Geld los als wir für eine Nacht auf dem Camping bezahlen würden.

Sitzen macht Aua!

Erneut heisst es früh aufstehen. Um 7.00 klingelt der Wecker und wir kommen wenig später aus dem Zelt, um uns den Sonnenaufgang anzusehen. Wir sind schon ganz gespannt darauf, was es hier zum Frühstück gibt. Entäuscht werden wir nicht, wenn auch die Zusammenstellung ein wenig merkwürdig erscheinen mag. Sehr süsses Joghurt, ein Madlaine, Butterkeckse, Brot mit Streichkäse und dazu Kaffee und heisse Milch. Und ein wenig später noch ein Tomaten-Eieromlett aus der Tajine. Während dem Essen merken wir, dass in unserem Esszimmer (ein grosses Zelt) noch zwei Jungs von gestern schlafen. Die waren wohl noch länger wach…

Der Hintern tut uns mächtig weh, aber wir müssen gleich wieder aufsitzen und zurück geht es. Dieses Mal an einem Wasserkanal entlang, mitten durch grüne Felder und unzählige Palmen.
Der Bus ist schon gepackt und so müssen wir nur noch bezahlen und können gleich weiter Richtung Süden fahren. Seit langem fahre ich wieder ein Mal. Meinem Finger, wenn auch noch geschient, geht es viel besser und Nadines Hintern macht ihr um einiges mehr zu schaffen als mir meiner. Wir sind beide ziemlich erschöpft und so legen wir nur kurze Zeit später eine lange Mittagspause ein. In einem kleinen Ort tanken wir noch voll auf, denn es wird die letzte Tankstelle für die nächsten 200 km Wüste sein. Auch mit Wasser, dass übermässig überteuert ist, decken wir uns ein. Wir fahren eine kleine Alternativroute zur Strasse nach M’Hamid. Sie führt zu einigen Dünen, wo ein verschwundener Jude herumspucken soll. Ihn sehen wir nicht, dafür ganz viele Leute. Das wollen wir nicht und fahren deshalb auch gleich weiter. Welches jetzt die eigentliche Piste ist, erkennt man wieder ein Mal nicht so genau. Unser Weg führt uns immer wieder durch sandige Passagen und über kleine Dünen. Wir kommen nicht beim geplanten Punkt wieder hinaus, dafür hatten wir unseren Spass und sind auch so nach M’Hamid gekommen. Hier hört die Teerstrasse auf und man kommt nur mit einem 4×4 weiter auf der Piste. Das schwerste an ihr ist für uns heute, den Einstieg zu finden, weil wir nicht auf der Strasse gekommen sind. Nach einem kurzen Krieg mit den Koordinaten finden wir ihn aber. Wir fahren nur kurz einem Fluss entlang, da hält uns ein Mann an. Er warnt uns vor dieser Strecke, es habe stark geregnet und gestern sei eine spanische Familie mit einem „richtigen“ Offroader stecken geblieben. Er bietet uns an, das er uns hindurch führen kann. Wir bedanken uns für die Warnung und schlagen sein Angebot aus. Wir wollen uns erst mal selbst ein Bild machen und wir haben ja jetzt seine Karte.
Die folgende Strecke ist sehr interessant zu fahren. Mal geht es durch Sand, vorbei oder über Dünen, dann wird man kräftig auf den holprigen Steinen durchgeschüttelt und plötzlich ist alles grün. Zwischendurch gibt es lange Kiespassagen, wo man mal wieder aufs Gas drücken kann, ganz zu meiner Freude. Vor den Bodenwellen muss man sich aber in Acht nehmen. Der Kaktus verliert sonst seine Erde.

Es herscht reger Verkehr hier für so eine verlassene Gegend. Vorallem geführte Touristentouren sind anzutreffen. Unser Bus kann sich gegen die mächtigen Offroader durchaus sehen lassen. Trotz mehreren Pausen holen wir immer wieder welche ein.
Die angeblich „typische Bilderbuchoase“ verpassen wir leider, dafür erreichen wir bereits den Erg Chegaga. Das ist das zweitgrösste Dünengebiet, beziehungsweise Sandkasten für die grossen, Marokkos. Auch hier gibt es einige Camps. Ein wenig abseits von ihnen stellen wir uns auf eine kleine Düne und der Besuch lässt nicht lange auf sich warten. Der Besitzer eines Camps kommt auf einen Schwatz vorbei und staunt nicht schlecht, das wir mit einem Bus hier unterwegs sind („Chapeau!“). Natürlich bietet er uns ein Zelt an, aber er lädt uns auch ein, einfach am Abend für Feuer und Musik vorbei zu schauen. Wenn wir etwas bräuchten, sollen wir einfach vorbeikommen. Wir gehen dann doch nicht mehr hin. Wir hören die Trommeln recht spät und sind müde.