Baden in den wundervollen Schluchten von Karijini

Nadine wollte unbedingt in diesen Nationalpark. Als Grund sagte sie mir nur, dass er „huärä geil“ sei und sie sollte voll und ganz recht behalten.

Wir essen gemütlich unser Frühstück, packen zusammen und machen uns auf, die Schluchten von Karijini zu Fuss zu erkunden.

Nach einem steilen Abstieg spazieren wir durch den leicht bewaldeten Canyon. Es ist wunderschön. Die Steinsformationen, die Natur und der Bach der sich durch das ganze hindurchschlängelt.

Nach einer Weile gelangen wir zu zwei Wasserfällen und darunter jeweils einem kleinen See. Es ist bereits so warm, das sogar ich mich ins Wasser traue. Nadine braucht fast mehr Überwindung wegen den Fischen, die einem die Hornhaut von den Füssen knabbern wenn man still hält.

Wieder zurück beim Auto schauen wir mal auf die Uhr. 9.15 Uhr und wir haben schon die erste Wanderung hinter uns.

Das Visitor Center liegt auf dem Weg zur nächsten Schlucht, also schauen wir kurz vorbei. Es lohnt sich auch, toll gemacht mit vielen interessanten Informationen über den Park und vor allem auch über die Ureinwohner die hier gelebt haben und dies zum Teil immer noch tun. Internet gibt es auch und so ist es schon Mittagszeit, nachdem wir in die nächste Schlucht hinuntergeschaut haben.

Bei der nächsten Halt schauen wir erneut nur von oben, denn der Wasserfall ist keiner mehr, weil er kein Wasser mehr führt. Da lohnt sich der Abstieg nicht. Dafür beim nächsten Stopp um so mehr. Der Abstieg ist sehr abenteuerlich durch eine ganz schmale Schlucht und gleicht zum Schluss eher einer Kletterroute als einem Wanderweg. Dafür wird man mit einem wunderschönen Pool entschädigt, in dem wir natürlich eine Runde drehen.

Langsam machen wir uns auf den Weg zurück nach Tom Price, um unseren neuen Pneu ab zu holen.

Der erste Platten

Eine längere Strecke Fahrt zum Karijini Nationalpark steht uns bevor. Er liegt etwas im Landesinneren, ungefähr 500 km entfernt. Es hat kaum mehr Abzweigungen oder Farmen hier. Auch Kängurus suchen wir vergeblich. Dafür ist die Landschaft spannender geworden. Es ist nicht immer nur flach. Es gibt Hügel, Kurven, Haufen von Felsbrocken, die wie hingeworfen aussehen und die Vegetation ist zwar etwas spärlich, aber mir gefällt sie sehr.

Kurz vor unserem Ziel (also etwa 100km) nehmen wir eine Abkürzung über eine gut ausgebaute, unbefestigte Strasse. Nach nur 4km macht es pfff….

Wir haben einen Platten. Die einen Pneus müssen sowieso mal ersetzt werden und wir sind ja ein eingespieltes Team im Reifen wechseln. Also halb so tragisch. In der nächsten und einzigen Stadt weit und breit können wir das Rad zum Pneuwechsel abgeben und unsere Dieseltanks wieder füllen. Und dann weiter in den Park fahren.

Die Hügel sind grösser geworden und man kann sie schon fast als Berge bezeichnen (machen die Australier auch, Mt. Bruce, der drittgrösste von WA ist 1200m.ü.M) Auch die Vegetation ist stärker geworden. Immer wieder zweigt ein Weg zu einer Mine ab, wo Eisen abgebaut wird. Aus der Ferne sehen wir die gigantischen Maschinen, die mich so faszinieren.

Im Nationalpark wollen wir zuerst zum Visitor Center. Das hat aber ausserordentlich schon geschlossen. Dann fahren wir halt gleich zum Campingplatz. Jetzt wären wir froh um etwas wind. Es ist mittlerweile richtig heiss. Es wird Sommer und wir sind immer näher am Äquator. Das wir weiter Richtung Norden kommen sieht man an den unzähligen Schildern, die vor überschwemmungen und die dadurch resultierenden Flussdurchfahrten warnen und den Anzeigen wie hoch das Wasser steht. Bis jetzt ist es noch schwer vorstellbar, das bald das ganze Land überflutet sein soll.