Montenegros Küste

Wir wollten bei Zeiten los heute Morgen. Relativ früh sind wir auch auf den Beinen, aber es dauert halt doch schon fast bis Mittag, bis wir los fahren.

Es sind nun wieder viel mehr Dinge an der Strasse angeschrieben. Ortschaften, aber auch Sehenswürdigkeiten, Strände, Infocenter und so weiter. Nach einer kurzen Fahrt an der Küste Richtung Norden, geht es wieder ins Landesinnere. Dieses Gebiet, sei sehr sehenswert und darum verabschieden wir uns kurzfristig vom Meer und fahren in die Berge. Auf einem Pass mit schöner Aussicht machen wir eine kurze Mittagsrast. Die Landschaft ist wirklich sehr schön (wird wohl langsam langweilig, das jeden zweiten Tag hier zu lesen 😉 ) und nach einer Weile kommen wir nach Njegusi. Das ist ein Dorf in einem Tal, umgeben von Bergen, dass berühmt ist für seinen Räucherschinken und für Käse. Das finden wir beide sehr lecker und deshalb halten wir am Strassenrand an einem Stand.

Der Besitzer erklärt uns sogleich, das alles aus seiner Produktion kommt und gibt uns von allem zum Probieren. Schinken, Honig, Käse und Wein. Wir haben von allem nichts mehr, und kaufen kräftig ein. Es wird auch dementsprechend teuer. Wie wir später sehen werden ist das montenegrinische Preisniveau im allgemeinen etwas höher als in den letzten Ländern. Dazu gibt es noch eine halbe Flasche Honigwein und einen Magnet für den Bus geschenkt. Von unserem Gefährt ist er total begeistert und will ihn sich unbedingt ansehen. Da haben wir natürlich nichts dagegen und er erzählt uns in sehr schlechtem Englisch, dass er „auch einen Camper“ hat.

Auf dem Campingplatz haben wir noch einige Philip Maloney Folgen ausgegraben. Mit ihnen im Ohr erreichen wir einen Hang, der mit sage und schreibe 25 Harnadelkurven gespickt ist. Leider ist es oben sehr neblig und wir befürchten schon, das uns die Aussicht auf „den Fjord des Balkans“ (so wird er im Reiseführer beschrieben, wobei es sich geologisch natürlich um keinen Fjord handelt) verwehrt bleibt. Aber nach ein paar Kurven lichtet sich der Nebel und wir haben eine herrliche Aussicht auf eben diese Bucht, die tatsächlich an die Skandinavische Küste erinnert, und das übrige Umland.
Unten angekommen, befinden wir uns in Kotor. Die Altstadt ist von einer Mauer umgeben, die sich bis in die Berge hinaufzieht. Wir schlendern durch die schmalen Gassen und an unzähligen Souveniershops vorbei.

Ein bisschen ausserhalb kaufen wir eine ganze Menge Gemüse und Früchte ein und fahren zu einem Supermarkt für den Rest. Die palmengesäumte Strasse verläuft nun direkt am Meer durch viele kleine, herzige Dörfer. Kurz vor der Grenze zu Kroatien, auf einem Weg von einem ins nächste Dorf finden wir einen Kiesparkplatz, nur wenige Meter über der Adria. Zum Abendessen steigen wir hinunter an den kleinen Kiesstrand und testen den Schinken und den Käse. Wieder im Bus schauen wir noch einen Film, weil es noch lange nicht Bettzeit ist, und ich keine Lust zum bloggen habe.

Nichtstuntag

Die Kategorien „unsere Reise“ und „essen“ sind mal wieder aktualisiert worden! Neue Fotos sind auch online!

Wir haben uns enschieden noch einen Tag auf dem Camping zu bleiben, bei 8 Euro die Nacht schlägt das auch überhaupt nicht zu buche. Und wir haben….  nichts gemacht.
Immerhin haben wir es geschafft, den Bus zu den andern beiden, übrigens Susan und Eric, zu stellen und die bereits trockene Wäsche abzunehmen. Aber nur abhängen, nicht verstauen. Wir plaudern mit ihnen, probieren mein iPhone neu aufzusetzten und laden Bilder hoch. Ansonsten, so habe ich das Gefühl waren wir nur am Essen oder faulenzen.

An die Küste Montenegros

Wir fahren von den Bergen hinab durch die Hauptstadt Montenegros, Podgorica.

Uns fällt schnell einiges auf: es ist aufgeräumter, sauberer, die Häuser moderner und die Strassen sind besser. Man hat einfach das Gefühl, das Land ist ein bisschen weiter als die letzten, durch die wir gefahren sind. Dadurch verliert es leider auch einiges an Charme. Hin zur Küste wird es wieder bergig. Wir fahren an einem grossen, schönen See und einigen Weingütern vorbei. Da es noch Morgen ist, gehen wir dann doch nicht Wein probieren. Dafür halten wir bei der ersten Möglichkeit aufs Meer zu schauen und geniessen die Aussicht.

Wir fahren in Petrovac an den Strand und dann zu einem nahe gelegenen Campingplatz. Er wir im Reiseführer als einer der schönsten im Montenegros beschrieben und wir sollten wieder einmal waschen. Er ist genau nach unserem Geschmack. Wir installieren uns und machen eine Maschine Wäsche. Nach einem Strandspaziergang gibts Mittagessen.
Den Nachmittag verbringen wir mit Wäsche aufhängen, sünnälä, am Computer und einfach mit nichts tun.
Gegen Abend kommt uns ein deutsches Pärchen Hallo sagen. Sie sind ebenfalls mit dem Bus unterwegs und sind fast die gleiche Route gefahren wie wir. Sie gehen etwas essen und gesellen sich danach zu uns bei einer Flasche Wein.

die Berge Montenegros

Da das Wetter nicht so toll ist, fahren wir nicht weiter das Tal hinauf, sondern machen kehrt, zurück nach Pejë, um dann nach Montenegro zu gelangen.

Der Grenzübergang ist auf annähernd 2000 Metern über Meer. Wir kämpfen uns also die Berge hoch durch den Nebel und sehen wieder ein Mal Schnee. Viel früher als auf der Karte eingezeichnet, treffen wir auf den Kosovarischen Zoll. Vier Beamte widmen sich unserem Bus und nehmen es sehr genau. Das Reserverad wird geröntgt, alles abgeklopft (die Isolation in der Schiebetür verwirrt sie ziemlich) und mit Spiegeln unters Auto geschaut. Trotzdem hätten wir einiges verstecken können, dass sie nicht gefunden hätten.
Bis zum montenegrinischen Zoll dauert es ein paar Kilometer. Die Kontrolle hier ist um einiges schneller. Heckdeckel auf, zu, weiterfahren.
Die Landschaft bleibt bergig. Jedoch sehr stark bewaldet von Fichten und Buchen, letztere und andere Bäume noch schön gefärbt vom Herbst. Viel Zivilisation gibt es nicht, und doch sieht mann immer wieder Weiler, einzelne Häuser und die Spuren von Holzwirtschaft. In engen Windungen geht es immer wieder hinauf und hinunter.

Als wir nach dem Mittagessen nicht ganz sicher sind, ob wir nun noch einen grösseren Schlenker ins Landesinnere machen wollen, oder ob wir direkt an die Küste fahren, entscheidet sich „Schere, Stein , Papier“ fürs Meer.
Bis dahin ist es aber noch weit. Kurz vor der Hauptstadt Podgorica sind wir immer noch in den Bergen und zweigen auf eine kleine Kiesstrasse ab, um zu übernachten.
Die drei ???, Sudoku, Kochen, viel essen und bloggen beschäftigen uns heute Abend.

Der Bus steht gerade für die Nacht 😉