Kalbarri

Um 7.00 Uhr früh sind wir abfahrbereit, denn wir wollen um 8.45 in Kalbarri sein um die Pelikan Fütterung zu sehen. Wir haben keinen Wecker gebraucht und haben uns noch nicht einmal beeilt. Da liegt auch ein kleine Fotosession am See noch drin.

Auch an der Küste machen wir einen Stopp an einem der vielen Lookouts und sind auch dann noch früh dran.

Die wilden Pelikane werden hier jeden Tag gefüttert aus einer alten Tradition heraus. Eine Freiwillige erzählt den zahlreichen Zuschauern viel wissenswertes über die lustigen und spannenden Tiere.

Wir fahren in den gleichnamigen Nationalpark, von dem Kalbarri umgeben ist. Die Hauptattraktion ist ein Canyon der von mehreren Stellen aus besichtigt werden kann. Beim ersten gibt es ein „Fenster“ aus Stein, ein paar hundert Meter vom Parkplatz aus. Das schauen wir uns natürlich an.

Wir beschliessen spontan die grosse Runde auch noch zu machen. Die Tafel gibt zwar an dass man dafür 4-5 Stunden braucht, aber die Australier sind ja nicht als schnelles Wanderfolk bekannt. 9 km schaffen wir doch locker in zwei Stunden. Beide in Turnschuhen, nur Nadine mit einer kleinen Flasche Wasser, ohne Proviant, ich ohne Hut, dafür mit Mütze und Jacke (die Kleiderwahl fiel gerade in der einen Minute als es empfindlich kalt war) machen wir uns um 10.15 Uhr auf wie die ober voll Touristen (überall Warnschilder dass man die Mittagshitze meiden soll und schon Menschen hier gestorben sind).

Natürlich brauchen wir keine fünf Stunden, aber die Schilder waren nicht ohne Grund. Es wird heiss, und der Weg steht einem Bergwanderweg in nichts nach was klettern anbelangt. Aber es lohnt sich definitiv. Die Sicht auf den Fluss hinunter ist atemberaubend und der Abschnitt am Wasser unten ist auch sehr schön.


Am Nachmittag besuchen wir die anderen Aussichtspunkte dieses Parkes und lassen uns sogar zu einer weiteren Wanderung hinreissen. Dieses mal wirklich mit klettern.

Ich glaube heute sind wir mehr gewandert als auf unserer letzten Reise insgesamt. 

Die Artenvielfalt ist hier so gross wie im Regenwald. Die endlos weiten Ebenen mit so unglaublich vielen schön blühenden Pflanzen faszinieren mich als Gärtner sehr. In der Schweiz könnte ein gut gepflegter Ziergarten etwa so aussehen wie hier die Natur.

Wir haben lange hin und her überlegt und bringen dann doch noch einige Kilometer hinter uns. Wir haben vorher schon gedacht wir fahren durchs nichts, aber das ist noch ein anderes Level.

Hier halten wir kurz. Das ist der letzte existierende Tank auf dieser Strecke mit gratis Wasser. Laut Reiseführer soll es Trinkwasser sein, wir trauen ihm aber nicht so ganz und füllen nur die Dusche auf. Duschen wäre nämlich längst überfällig.

Wir schaffen es heute gerade noch vor der Dämmerung zum Billabong Roadhouse. Es ist genau so, wie man es sich aus den Filmen vorstellt. Eine Tankstelle mit einem kleinem Laden und integriertem Restaurant. Ein gratis Platz zum übernachten inklusive heisser Dusche. Im Laden ist vieles selbst gemacht, Country Musik im Hintergrund und die Bedienung singt ab und zu mit. Es wirkt einfach sympatisch und man fühlt sich ein bisschfn wie ein echter Trucker. 

Wir gönnen uns das volle Luxusprogramm. Auswärts essen mit Dessert und danach noch heiss duschen.