Ankommen

Wir haben geschlafen wie Steine. Zum Frühstück mit den Andern sind wir aber auf. Die Einen müssen dann zur Arbeit, die Andern zu einer Beerdigung und wir machen es uns nochmals im Bett bequem.

Wir lesen und bloggen und duschen bis am Mittag. Es ist recht kalt, also zumindest kälter als man den australische Frühling erwartet.

Gegen Mittag gehen wir in die Stadt um uns ein wenig um zu schauen. Wir heisst Nadine, ihre Mutter Susanne, deren beste Freundin Yvonne und ich. Am Busbahnhof kommt noch Nadines Bruder Oli hinzu. Er wohnt in einem Hostel in der Stadt. Sie alle sind hier in den Ferien.

Auf der Fahrt mit dem Bus fällt sofort auf, das es hier einfach Platz hat. Jeder hat hier sein eigenes Haus, mit einer Einfahrt, Rasen und einem Baum davor.

Perth hat ungefähr die gleiche Fläche wie Ho Chi Minh City und hat circa zwei Millionen Einwohner. Ho Chi Minh hingegen 18 Millionen. Und wir machen uns in der Schweiz viele Gedanken über verdichtetes Bauen?.

Als erstes essen wir etwas. Dabei fallen einem gleich noch viel mehr Unterscheide auf zur Schweiz. Es gibt viel mehr „gesunden Fastfood“ als bei uns. Nicht nur McDonalds und Dönerläden, sondern von indisch über Fisch bis hin zu Büffel Ricotta Gnocchi, die ich mir gönne. Fairerweise muss man sagen, dass es bei uns auch immer mehr gibt und das nur der erste Eindruck von Australien ist. Die Preise hingegen sind hingegen etwa gleich wie bei uns, ausser beim Bier. Das ist viel teurer als bei uns und darf nicht draussen getrunken werden. Auch rauchen ist Oli vielerorts verboten.

In der kleinen Innenstadt (nicht einmal so gross wie die von Winterthur) gehen wir shoppen. Nicht das wir beide etwas bräuchten, wir haben ja alles von zu Hause mitgebracht.. ausserdem widerstrebt es mir immer mehr, neue Sachen zu kaufen und nehme mir vor meine Kleider nur noch in Brokenhäuser zu kaufen. Ich will mich hier nicht beklagen das ich shoppen muss, sonst wäre ich ja nicht mitgegangen.

Ich finde das ganz ok mich, von den anderen treiben zu lassen und mich um zu schauen. Vor allem wenn wir an einer Gelateria und sonstigen Dessertständen vorbei kommen.

Man sagt den Schweizer ja nach (vor allem im Vergleich zu den Deutschen), dass sie so über freundlich sind mit all dem „danke, bitte, ich hetti gern“ und so weiter. Das ist noch gar nichts im Vergleich zu den Australiern. Vorallem scheint es hier aufrichtig zu sein. Es wird irgendwie mit allen so gequatscht, als ob man sich schon lange kennen würde.

Wir fahren wieder „nach Hause“ zu Nadines Cousin Thanh, seiner Frau Natalie und den Erwachsenen Kindern Emily, Jakeb und Jordan.

Zum Abendessen kommt heute Nadines Cousine Van mit ihren drei Töchtern. Ihr Mann und der Freund von Emily gesellen sich später auch noch dazu. Jede Familie hat so seine eigene Kultur und in anderen Ländern sind sie noch verschiedener. Was mir hier auffällt, ist dass alles recht locker abläuft. Man kommt und geht, macht und tut, schwatzt, lacht viel, ist interessiert und offener als bei uns.