Holzen

Heute Nachmittag wird geholzt. Alle miteinander. Eine grosse Birke und viele Äste sind auf die Weide gefallen und wollen verarbeitet werden. Ausserdem wollen wir einen Weg freisägen um den Bauwagen beim dritten See zu platzieren, als Ferienhäuschen, oder so.

Es ist eine Tolle Arbeit, ganze ein Meter Baumstämme aufzuspalten nur mit einem grossen Hammer und einem Keil. Alles von Hand zu machen wird dann doch sehr anstrengend mit der Zeit. Darum gehen Jan und Steff los, den Traktor mit der Spaltmaschine zu holen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen sie zurück. Der Schlüssel hat geklemmt, Material war im Weg, kein Diesel mehr im Traktor, Fünf mal hin und her fahren und so weiter.. da wären wir von Hand ja fast schneller gewesen. Das kommt mir von meinen Erfahrungen sehr bekannt vor. Wir sind auch nicht immer produktiv. Nadine, Mara, Bea und ich haben eines von vielen wunderschönen Gesprächen beim z`Vieri. Produktivität und Effizienz ist eben nicht alles. Im Gegenteil. Es macht auch viel schönes zu Nichte. Das wird mir hier immer wieder bewusst und bei jedem mal noch etwas bewusster.

Der dritte See bei Sonnenuntergang. Ein paar sekunden nach diesem Bild habe ich einen Schuh voll Wasser raus gezogen.

Mount William Nationalpark

Wir müssen beide aufs Klo und in den Wald zu kacken ist einfach nicht ganz so entspannt. Auf der letzten Reise war das häufig der Fall, aber Australien hat so viele öffentliche WCs, dass wir es möglichst vermeiden. Wir fahren also noch vor dem Frühstück nach Scottsdale zum Visitor Center. Wir brauchen ohnehin noch einen Pass für die Nationalparks und ein paar Broschüren sind auch immer gut. Ausserdem gibt es hier gratis Internet. Es ist beschränkt auf 20 Minuten. Man würde meinen, das ist mehr als genug, aber die Zeit vergeht wie im Flug und so ist mein nächster Blog noch nicht einmal fertig hochgeladen, als die Zeit abläuft.

Der Mount William Nationalpark an der nordöstlichen Ecke Tasmaniens ist laut einem Flyer drei Stunden entfernt. Wir können das kaum glauben. Trotzdem fahren wir durch und schauen uns nichts am Wegesrand an, damit es nicht zu spät wird. Nach einer Stunde sind wir dort. Auf dem Weg ist alles trocken und verdorrt, ausser die Wälder oder es wird im grossen Stil bewässert.

Mount William ist selbst für australische Verhältnisse kein richtiger Berg. Aber ein schöner Spaziergang.

Es ist noch früher Nachmittag. Als nächstes wollen wir eigentlich den Kangaroo Track hier machen. Dort soll es ganz viele Tiere zu sehen geben. Aber eben erst am Abend. Wir fahren darum ans Nordende des Parks an den Strand.

Ein Spaziergang, Mittagessen, Nadine springt ins kalte Wasser, lesen, Fotos importieren und schon ist es Zeit mit dem Kochen zu beginnen. Wir probieren etwas neues aus. Pastinaken Gratin. Gelingt super?.

Wir haben immer noch Zeit und so ersetzen wir endlich die provisorisch montierte Schraube an der Seilwinde.

Und auch ein Rad wird noch mit dem Reserverad getauscht. Der Pneu ist mehr als abgefahren..

Und plötzlich sind wir im Stress. Wir haben den Sonnenuntergang völlig falsch geschätzt. Der Himmel verfärbt sich bereits stark und als wir anhalten, ist die Sonne bereits untergegangen.

Wir sehen tatsächlich viele Tiere aber es wird natürlich langsam dunkel. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, morgen den Sonnenaufgang an der Bay of fire zu sehen. Keine Ahnung, ob das die Mühe wert ist, jetzt noch so weit im dunkel zu fahren. Den mühsam ist es, mit all den Tieren auf der Strasse. Aber auch toll, so vielen zu begegnen. Wir sehen Kängurus, Wallabies, Pademelons, Spotted Quolls, Tasmanische Teufel und grosse Possum ähnliche Dinger, die wir nicht identifizieren können.

Ferien in Broome

Wir sind heute für einmal richtig spät unterwegs für unsere Verhältnisse, aber wir mussten ja auch noch den Pool testen.

Wir fahren die eine Kurve noch bis Broom. Das heisst hier 30 km. Dort gehen wir als erstes ins Infocenter. Wir erfahren, dass die Brauereitour, die wir heute machen wollten, nicht stattfindet. Und Abermals wird uns abgeraten, die Gibb River Road zu fahren. Immerhin können wir uns nach langem hin und her für einen Campingplatz entscheiden. Ja das Leben ist voller schwieriger Entscheidungen und sie sind alle miteinander verknüpft ?.

Wir haben gerade die Stühle ausgepackt und gerade angefangen an der nächsten Frage herum zu grübeln, als wir einen schnellen Entschluss fassen. In elf Minuten gehen wir auf den Bus in die Stadt um in der Brauerei zu Mittag zu Essen. Also eincrèmen, Hut auf, Wasserflasche füllen und los rennen.

Wir testen bei Matso’s verschiede exotische Biere und essen lecker. Das Chilli-, Ingwer- und Mango IPA Bier schmecken uns sehr gut, nur die „normalen“ können uns nicht ganz überzeugen.

Nach dem Essen schlendern wir durch das kleine Städtchen mit eigenem Chinatown. Früher sind viele Chinesen und Japaner hier hin gezogen um nach Perlen zu tauchen. Auch heute noch ist die Perlenproduktion ein wichtiges Wirschaftliches Standbein von Boome. Das andere ist der Tourismus. Und danach sieht die kleine Stadt auch aus. Hübsch und überall kann man irgendwelche Touren machen. Jetzt ist aber überhaupt nicht Saison und wir wollen ohnehin nicht zu viel Geld ausgeben. Wir fahren mit dem Touristen-Bus (der zu dieser Jahreszeit vor allem von den Einheimischen genutzt wird zurück zum Campingplatz. Die Wartezeit überbrücken wir im Touristen Zentrum mit Internet.

Den Rest des Nachmittages verbringen wir gemütlich beim Landcruiser und im Pool. Bald müssen wir aber wieder los, Um den Sonnenuntergang am Cable Beach nicht zu verpassen.

Das Kamelreiten lassen wir aus aber nach dem Abendessen am Strand wollen wir, noch ein Bier trinken gehen. Das angesteuerte Divers Tavern finden wir nicht auf Anhieb und wollen darum in ein anderes Lokal. Das hat aber nur eine Restaurant Lizenz und wir müssten etwas essen um auch ein Bier zu bekommen. Wir werden dann doch noch fündig. Wir kriegen leckeres Bier, gratis WLan und Livemusik, sind dafür nach je zwei Gläsern mehr Geld los als wir für eine Nacht auf dem Camping bezahlen würden.