Fertig Ferien

MeinBatterie Kampf geht in die nächste Runde. ich tausche mit Rudis Bus viele Teile aus. Am Schluss ist klar, der Generator ist kaputt, aber die C-Tec Geräte, die den Strom regeln funktionieren einwandfrei. Eine Batterie ist ganz tot, die zweite schwächelt. Zum Glück hat Steff noch eine rumstehen. Das eigentliche Problem ist damit aber immer noch nicht gefunden…

Neben dem Bus schrauben widmen wir unsere Zeit auch schöneren Dingen:

Pancake mit Vermicelle. Not macht erfinderisch.

Mara besuchen.

Die erste Wähe aus dem Dutch Oven.

Gegen Abend machen wir uns zufrieden auf den Heimweg. Wir durften wunderschöne Ferien verbringen.

Dann heisst es Bus Waschen und ausladen. Er geht morgen wieder ein Mal in die Werkstatt.

Googs track

Als wir aufstehen ist der Mount Finke vom Nebel verhüllt. Kaum vorstellbar, in dieser trockenen Gegend, aber irgendwoher müssen die Pflanzen ja ihr Wasser haben.. Wir vermuten das die Feuchtigkeit vom Meer hergewindet wird und es darum doch recht grün ist.

Hier machen wir Streetfood. Also Mittagspause auf der Strasse. Es kommt ja sowieso niemand und so machen wir den Boden nicht unnötig kaputt (und ich bin am schönen Platz vorbeigefahren).

Der Weg wird nicht wirklich schwieriger. Trotzdem müssen wir einige Dünen im zweiten oder dritten Anlauf nehmen. Die richtige Gangwahl mit passendem Tempo ist entscheidend und der richtige Reifendruck hätte wohl auch geholfen. Ich bleibe sogar einmal stecken. Mehr aus Unachtsamkeit, als das es wirklich schwierig gewesen wäre.

Mit der Zeit wird es immer weniger sandig und somit einfacher und wir erreichen die Campingplätze beim Googs Lake. Da hat es sogar Autos! Und zwei Dingos, die über den See wandern. Ansonsten haben wir sehr wenig Tiere gesehen.

Ins nichts

In Quorn tanken wir Wasser und in Port Augusta füllen wir die Essens und Diesel Vorräte auf. Die letzte Stadt, für eine längere Zeit, wenn es überhaupt eine ist. Ab jetzt geht es grundsätzlich westwärts nach Western Australia. Vor der Grenze kommt da nicht mehr viel an Zivilisation.

Vor Iron Knob biegen wir rechts ab, auf eine Schotterstrasse und sind im Niemandsland. Der Begriff stimmt eigentlich nicht ganz, denn es gehört immer jemandem. Die Ländereien sind mit einem Kugitter unterteilt. Damit man darüber fahren kann, die Tiere aber nicht raus können.

Auf den nächsten 150 Kilometern sehen wir vier Emus (einer davon verursacht eine Vollbremsung meinerseits) drei Autos, zwei Höfe und ein U-Boot.

Keine Ahnung was das hier zu suchen hat. Immer wieder führen kleine Wege vom Hauptweg weg. Einer davon endet an unserem Nachtplatz.

Yellow footed Rock Wallabies

Z’Morge, duschen, planen, zusammenpacken und schon ist es Mittag… Immerhin sind jetzt die nächsten 10 Tage geplant. Mehr oder weniger… wir haben nur noch 3 Wochen, bis wir in Perth sein wollen und es gäbe noch so viel zu sehen. Wir machen uns aber kein Stress und schauen uns lieber gemütlich weniger Orte an, als überall durch zu hetzen. Einen Teil davon mit Pia und Felix.

Nachdem wir den Campingplatz für heute Abend gebucht haben, trennen wir uns wieder. Die anderen beiden müssen noch etwas organisieren und wir machen uns langsam auf durch den Park zum Campingplatz.

Die Landschaft ist atemberaubend und erinnert mich an die Wüstengegenden von Marokko. Einfach in rot. Wobei die Farbe immer wieder zwischen verschiedenen Rottönen wechselt. Die Flinders Range besteht nämlich aus ganz vielen Gesteinsschichten, die sich durch Kontinentalplattenvewegungen aufgetürmt haben.

In dieser unwirklichen Gegend leben ganz viele Kängurus. Fast in jedem Fleck Schatten sitzt eines oder mehrere. Wir fragen uns, wie die in dieser Dürre überleben können. Kurz darauf sehen wir das hier und trauen unseren Augen fast nicht:

Ausserdem erfahren wir später, dass ihnen die Feuchtigkeit in den Blättern über weite Strecken hinweg reicht.

Auf dem wunderschönen Campingplatz Brachina East treffen wir uns wieder.

Die nervigen Fliegen sind wieder da. Zum Glück sind die andern so gut ausgerüstet:

Den Rest des Nachmittages wollten wir eigentlich mit lesen verbringen. Viele Seiten schafft aber keiner von uns. Immer wieder fängt jemand anders mit einem neuen Thema und so reden wir mehr, als unseren Büchern zu widmen.

Gegen Abend machen wir einen Ausflug in die nahe gelegene Brachina Gorge. Dort gibt es einen Ort, wo man die seltenen Yellow footed Rockwallabies beobachten kann. Und tatsächlich, wir sehen zwei, aber an einem anderer Ort im Flussbett sehen wir noch viel mehr.

Die sind nicht einheimisch hier, aber leider auch nicht so selten:

Und hoffentlich dieses Wochenende Geschichte. Dann ist nämlich der Park geschlossen, und es wird jagt gemacht auf die Eindringlinge, die den heimischen Tieren alles wegfressen, sogar mit Helikoptern. In den letzten 15 Jahren wurden so 150’000 Tiere erlegt.

Bis das Abendessen bereit ist, sind wir bereits bei der zweiten Flasche Wein, aber das Warten hat sich gelohnt.

Zur Flinders Range

Wir haben mit Pia und Felix im Flinders Ranges Nationalpark abgemacht um zu planen. Wir wollten ursprünglich den Googs Track zusammen fahren. Wir sind länger im Barossa Valley hängen geblieben und sie hatten ein paar zusätzliche Tage in Adelaide, weil der Kühlschrank die Batterien leer saugte und die Gasdämpfer das Dach nicht mehr richtig hielten.

Im kleinen Ort Wilmington füllen wir Wasser auf.

Und fahren dann auf Kiesstrassen weiter. Natürlich gäbe es auch eine asphaltierte, aber das wäre ja nur halb so spannend.

Sie führen uns durch eine ziemlich verlassene Wüstengegend. Kein einziges Auto begegnet uns. Ab und zu ein Haus und ein paar Schafe. Obwohl die Vegetation nicht danach aussieht ist alles eingezäunt. Ab und zu hockt ein Känguru im Schatten eines Busches am Rande der Strasse.

Wieder auf der Teerstrasse gelangen wir nach Hawker. Dort essen wir zu Mittag bei einem Park und lassen uns Zeit, denn Pia und Felix sind noch hinter uns.

In Wilpena, der Ortschaft im Nationalpark besuchen wir das Visitor Center und treffen die beiden. Wir lösen ein Parkpass und eine Übernachtung auf dem Campingplatz. Eigentlich wollten wir auch den Platz für morgen buchen, aber der Angestellte ist so eine Banane.. wir lassen es. Morgen müssen wir sowieso noch einmal hin, den den Parkpass haben wir nicht wie versprochen per Mail erhalten.

Wir machen uns einen gemütlichen Abend zusammen. Die beiden haben einen guten Gin gekauft… immer wieder kommen freche Kängurus vorbei.

The Grampians

Wir hatten eine sehr ungemütliche Nacht. Damit wir nicht verschmelzen in unserem Hochdach, haben wir die Hecktüre auf gelassen. Gegen die Hitze hat es auch tatsächlich geholfen, dafür wurden wir die ganze Nacht von einem Schwarm Mücken geplagt. Wir räuchern als erstes das ganze Auto mit anti Mücken Zeugs aus, dass wir von den Vorbesitzern haben.

Um etwas mehr vorwärts zu kommen, haben wir einen Wecker gestellt. Das scheint zu funktionieren. Dem Campingplatz ist das Trinkwasser ausgegangen und uns auch schon beinahe, darum müssen wir in die nächste Stadt, Hamilton. Das Bargeld geht auch zur Neige, wir brauchen Nachschub, obwohl, das meiste zahlen wir sowieso mit Karte.

Im Visitor Center von Dunkeld informieren wir uns über die Lage im Grampians Nationalpark. Es sind alle Strassen offen, aber wandern ist bei diesen Temperaturen nicht zu empfehlen. Wir konzentrieren uns heute darum eher aufs Auto fahren. Der Park ist sehr weitläufig und hat viele tolle Wege zu bieten. Mit den roten, staubigen Kiesstrassen, ab und zu einem offroad Track und der rauen Landschaft sieht es schon fast ein wenig wie im Outback aus, einfach in Grün. Sogar Emus sehen wir wieder.

Zwei ganz kleine Wanderungen machen wir dann doch. Den Picaninny zu einem Aussichtspunkt und eine zu Felsmalereien von Ureinwohnern.

die Gute Tat vom Tag. Wir ziehen einen Baum von der Strasse.

In Halls Gap gönnen wir uns ein Eis zur Abkühlung und fahren dann etwas Richtung Norden zu einem grossen gratis Campingplatz und bekommen allerlei Besuch von den Kängurus.

Pflichtprogramm und Offroad bei den 12 Aposteln

Der Platz hat sich gestern noch prall gefüllt und auch auf dem Parkplatz nebenan sind „Backpacker“. So werden die jungen Reisenden genannt, obwohl sie mit dem Auto unterwegs sind. Viele wollen neben ihrem Sprachaufenthalt noch etwas vom Land sehen, oder aber sie reisen und arbeiten immer mal wieder.

Dass wir wieder in Regionen sind, wo es viele Touristen hat sieht man auch an anderen Dingen. Auf Schildern wird ständig darauf hingewiesen, dass man in Australien auf der linken Seite fährt. Es gibt sogar welche auf Chinesisch. Surfstrände, Surfschulen und die entsprechende Klientel ist überall.

Wir kommen weiter westlich wieder auf die Great Ocean Road als wir sie verlassen haben. Wir fahren ein kleines Stück zurück um zum Cape Otway zu gelangen. Dort gibt es einen Leuchtturm, den wir auf einem Spaziergang von weitem erblickten. Wenn man näher heran will, muss man bezahlen. Dafür gibt es gratis Führungen rund herum ist irgend etwas Disneyland mässiges.

Schere, Stein, Papier entscheidet. Wir gehen nicht. Eine gute Entscheidungshilfe, denn wenn man mit dem Resultat nicht zufrieden ist, weiss man auch was man will.

Weiter gehts mit fahren, anhalten, schauen, Foto machen und alles wieder von vorne.

Sogar hier an der berühmtesten Strasse der Weg finden wir einen Offroad Weg. Zwar nur kurz, aber eine gute Abwechslung.

Dann die 12 Apostel, die Hauptattraktion. 14’500 Besucher wurden alleine am 25. Dezember letzten Jahres gezählt. Auch heute sind es viele, aber die gratis Tour vom Ranger besucht kaum jemand. Die Sandsteinformationen wurden aus der Küste ausgewaschen und schrumpfen jedes Jahr 4 cm. Erst vor kurzem ist einer zusammengebrochen. Etwas länger her ist es, das die Küste einen Kilometer weiter draussen war. Das Meer frisst sich ins Land hinein.

In Port Campbell gibt es ein Glace, bevor wir uns einen tollen Nachtplatz suchen für uns alleine an der Küste.