Die letzte lange Fahrt

Mit tut schon länger der Hintern weh, vom ständigen Auto fahren und müde bin ich auch, aber wir haben es bald geschafft.

Die Dörfer sind in letzter Zeit wieder schöner geworden. Mitten im Outback kümmert es niemanden, wenn alles ein wenig verlottert aussieht. Aber jetzt wird es immer Touristischer.

Wir durchqueren die Central Highlands. High ist da relativ, wir sind auf ca. 400 Metern, umgeben von leicht bewaldeten Hügeln.

Danach wird es erneut flach und dürr, wird aber immer grüner, bis die ersten bewirtschafteten Felder auftauchen und immer mehr Verkehr herrscht. Lange fahren wir den Zug Gleisen eines Kohlebergwerkes entlang. Beeindruckend wie lange sich die Züge, wie schlangen durch die Landschaft ziehen.

Wir nähern uns der Stadt Rockhampton. Nahe an der Küste gelegen ist sie das selbsternannte Beef Capital of Australia. 2.5 Millionen Stück Vieh leben in ihrem Einzugsgebiet. Für Reisende habe sie kaum etwas zu Bieten, sagt unserer Reiseführer. Wie so viele australische Städte hat sie kein richtiges Zentrum, durch das man hindurch schlendern kann. Man macht ja sowieso alles mit dem Auto. Wir lassen sie darum links liegen und gehen lediglich einkaufen und tanken.

Ein, in unseren Augen, sehr seltsames Kassensystem haben sie hier. Die Kassiererin wägt alles Obst und Gemüse, scannt alle übrigen Artikel und verpackt sie in unsere mitgebrachten Tüten. Sie ist völlig gestresst, es dauert ewig und wir stehen etwas dümmlich daneben. Dazu kommt noch, dass sie nicht mal alle Früchte kennt.

Wir wollen jetzt doch mal noch ein paar Bier kaufen um unterwegs zu trinken. Das ist gar nicht so einfach. Mann muss dazu in einen extra Alkoholladen. Einzelne Flaschen gibt es kaum und wenn kostet eine kleine mindestens 4$. Sixpack gibt es, aber nur von den teureren. Wenn man zwei nimmt, wird es günstiger. Man kann auch zwei verschiedene kombinieren, aber nicht jedes mit jedem. Ein Karton von den Inustriebieren ist dann aber immer noch fast halb teuer pro Flasche. Aber was machen wir mit so einer grossen Kiste? Ja klar austrinken… aber das war nicht wirklich das Ziel und vielleicht ist es dann irgend eine hässliche Pfütze! Mit der Quittung vom Supermarkt hätten wir noch eine Vergünstigung und wenn wir die Kundenkarte hätten noch viel mehr (hätten wir machen sollen, als wir noch in Perth waren und eine Adresse hatten). Leicht überfordert entscheiden wir uns für zwei verschiedene Sixpack Craftbier. Wir sind grundsätzlich nicht die schnellsten im Einkaufen, im Ausland sowieso. Unter den gegebenen Umständen ist es nun sogar schon späterer Nachmittag geworden. Wir fahren aber doch noch ein gutes Stück auf dem Highway Südwärts. Wir lassen die Goldcoast komplett aus, um ab morgen wieder langsam und gemütlich alles an zu schauen was wir wollen. Lustige Schilder versuchen die Fahrer wach zu halten und somit Unfälle zu vermeiden, mit solch klugen Sprüchen wie „Survive this drive“ oder Geografie Rätseln.

Die Bäume sind grösser geworden und erinnern an Margaret River. Kommen aber bei weitem nicht an sie heran. Für mich sieht es so aus als könnten sich hier Qualas wohl fühlen und tatsächlich hat es Warnschilder mit den süssen Tieren drauf. In echt sehen wir keinen, aber den ganzen Abend raschelt etwas im Gebüsch. Eine Kröte zeigt sich, aber da ist noch etwas anderes…

Schreibe einen Kommentar