Eine Entscheidung

Je weiter wir kommen, desto weniger heiss und feucht ist es. Es ist schon angenehm kühl beim Sonnenaufgang und gleichzeitigem Monduntergang. Mann kann sich sogar wieder zudecken! Die Vögel klingen heute Morgen viel „normaler“ als auch schon und machen nicht so ein mordskrach. Sie sind es dann auch nicht, die uns wecken. Seit Wochen haben wir wieder ein Mal einen Wecker gestellt. Wir sind ein bisschen später ins Bett als sonst, wollen aber trotzdem einige Kilometer hinter uns bringen.

Am frühen Morgen sehen wir noch ein paar lebende Kängurus, dann lange nur tote auf und neben der Strasse. Meist angekündigt von einer Vogelschar, die aufsteigt, wenn man angebraust kommt. Nadine hat 14 tote in einem Kilometer gezählt. Das lässt uns nicht ganz kalt und es tut gut am späteren Nachmittag wieder ein paar Lebendige zu sehen.

Die Landschaft ist wieder flach und mehrheitlich dürr. Kühe werden seltener und werden irgendwann von Schafen abgelöst.

In Winton machen wir einen kurzen Stopp. Begrüsst wird man von einem Schilderwald. Viele heissen willkommen, aber die meisten buhlen darum, den Touristen ein Quartier zu geben. Die Stadt sieht aus wie aus einem Western Film, man müsste nur die Autos durch Pferde ersetzen. Hier in der Nähe gibt es Dinosaurier Funde was die Stadt stolz überall verkündet. Die Fossilien sind aber 100km weit weg und ein Dino Museum haben wir im Zürcher Oberland auch. Darum bleiben wir nur kurz im Info Center fürs Internet und um die herzigen Kinderbüchlein an zu schauen und fahren dann weiter.

Wir werden bald wider in richtig besiedeltes Gebiet kommen und müssen uns überlegen, was wir auf dem Weg nach Sydney noch sehen wollen. Wir sind in den letzten Tagen gut vorwärts gekommen und haben jetzt genug Zeit wieder gemütlich zu reisen und zu entdecken. Die Ostküste ist enorm viel dichter besiedelt als die Westküste. Entsprechend überfordert sind wir und vor allem ich, was die Planung anbelangt. Es kristallisieren sich zwei Optionen heraus.

Gehen wir wirklich nach Fraser Island, dem Weltkulturerbe, was sehr cool klingt, aber 120$ für zehn Minuten Fähre fahren kostet, oder bleiben wir im Landesinneren und besuchen eine Auffangstation für Bilbies (herzige Mausartige, vom Aussterben bedrohte Tierchen). Wir sind völlig unentschlossen. Nach einer CD Herr der Ringe aber haben wir uns beide für die Insel entschieden. Ein teures Touristen-Ding, aber wir würden es wahrscheinlich bereuen, wenn wir es nicht machen.

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