Ende Gelände

Der Wind bläst ganz schön stark und deshalb müssen wir drinnen frühstücken. Nach einer Nacht Schlaf und ein Blick auf den Ölstand, wollen wir nicht mehr viel wagen und fahren gen Norden.

Nicht die abenteuerliche Strecke am Strand entlang, aber doch über eine Piste. Den Einstieg dafür haben wir viel näher in Erinnerung und mit den Gedanken an den Motor bin ich ziemlich gereizt. Die Abzweigung kommt dann doch noch. Die Piste ist bis zu einem Disneyland artigen Campingplatz mitten im nichts recht gut. Dann gilt es einen Fluss zu überqueren und die Piste wird schlechter und es wird schwer die richtige zu finden. Die Routenbeschreibung fängt an unserem Zielort an und ist recht ungenau, aber die Himmelsrichtung stimmt ungefähr. Wir kommen durch eine hügelige Halbwüste mit endlos vielen Kakteen. Viele davon sind auch angepflanzt. Wir rätseln darüber, was man wohl aus ihnen gewinnen kann. Öl vielleicht?!

Irgendwann treffen wir auf eine Strasse, die es zu Zeiten unseres Reiseführers wohl noch nicht gegeben hat. Die Karte auf dem Handy (haben gerade wieder etwas Internet erwischt) schon und sie führt nach Sidi Ifni. Nach einer erneuten Öl Kontrolle beim Mittagessen wird für uns klar das wir nur noch dort hin fahren und auf einen Campingplatz gehen. Weiterfahren trauen wir uns so nicht. Wir wollen erst mal auf eine Antwort von der Werkstatt warten. Natürlich ist, wie meist in solchen Fällen, Wochenende.
Kurz vor unserem Ziel sehen wir, dass es hier durchaus viel Wasser haben kann. Der Fluss hat eine ganze Brücke weggeschwemmt und weiter unten die halbe Strasse. Von der andern Seite ist sie gesperrt, von unserer aber nicht… Gegenverkehr haben wir trotzdem.

Der Camping ist sehr schnell gefunden. Nicht der hübscheste, dafür direkt am Meer und nahe an der Stadt, mit vielen (vorallem französischen) Dauercampern. Es sind aber auch zwei VW Busse da und zu diesen stellen wir uns hin.
Wir sehen es erst jetzt aber die VW Bus Werkstatt hat gestern doch noch zurückgeschrieben und das bestätigt, was ich befürchtet habe. Der Motor ist hinüber. Wir nehmen mal an, dass wir nun ohne Bus nach Hause reisen müssen. Im Moment nehmen wir es mit Humor und sind ein wenig überdreht. Ändern können wir ja doch nichts. Bei Kaffee sitzen wir unter unserem Vorzelt, das nur wenig gegen die Sonne hilft und schmieden Pläne für den Rest unserer Reise. Wir verbringen zunächst sicher einige Tage hier, geniessen die Wärme und essen alle unsere Vorräte auf. Dann wollen wir sicherlich noch Marrakesch sehen. Falls unser Gefährt abgeholt werden muss, nehmen wir einen Bus dort hin (8,5 h Fahrt!), bleiben dort mindestens eine Nacht in einem der hunderten Hostels und fahren weiter mit den ÖV nach Casablanca um nach Hause zu fliegen.
Das sind mal die ersten Pläne. Wir müssen das ganze mal noch sacken lassen, mit der Werkstatt telefonieren, mit der Versicherung reden und wenn es tatsächlich so kommt brauchen wir einen Rucksack oder Koffer!

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