Humla muss nach Hause

Gestern Abend bot sich uns ein Lustiges Schauspiel. Es war irgend ein Marokkanischer Feiertag und wir hatten den Eindruck, jeder Jugendliche von ganz Sidi Ifni war auf den Beinen. Sie liefen schön herausgeputzt den Uferweg vor dem Camping auf und ab. Dazwischen immer wieder jemand in der traditionellen Djellabah, der Rest hätte, von der Kleidung her, auch gut direkt vom europäischen Ausgang kommen können.

Ich wollte schon lange mal schreiben, dass ich es faszinierend finde, wie viel man schlafen kann, wenn man Zeit hat. Mindestens drei Stunden mehr als zu Hause, Faulenzen am Morgen nicht mitgerechnet und es ginge sicher noch mehr. Zumindest bei mir. Da frag ich mich ob ich normalerweise unter massivem Schlafmangel leide, oder ob ich hier einfach zu viel schlafe. Daheim wäre es auf jeden Fall nicht umsetzbar, ausser ich würde auf jegliche Freizeit verzichten und nur noch arbeiten und essen. Es gibt aber auch seltene Tage wie gestern, da klappts einfach nicht mit einschlafen und man ist noch stundenlang wach. Langweilig wird es mir dann aber auch nicht. Ein hoch auf die Technik und ihre Unterhaltungselektronik.
Den Tag verbringen wir auf dem Campingplatz und warten erst mal auf Bescheid der Werkstatt. Irgendwann am Nachmittag haben wir Gewissheit. Der Bus muss nach Hause. Also setzen wir uns mit der Versicherung in Kontakt. Die Telefon Verbindung braucht mehrere Anläufe. Mit der marokkanischen Simkarte klappt es dann und die ganze Maschinerie kommt ins rollen. Der Rücktransport und die Heimreise sind auf jeden Fall gedeckt. Morgen (heute ist anscheinend immer noch Feiertag) kommt ein Mechaniker vorbei, obwohl wir den eigentlich nicht brauchen, wir wollen ja keine Reparatur vor Ort. Das sei aber zwingend, damit der Bus nach Hause geschickt werden kann. Wenn sie wollen, sollen sie doch einen schicken, machen darf er aber trotzdem nichts.
Wir freunden uns beim abwaschen mit einem englischen Motorradfahrer an und unterhalten uns sozusagen auf dem Rückweg zum Bus sehr lange mit ihm. Es geht vor allem ums Reisen und was man dabei Lernen kann von den verschiedenen Kulturen. Er ist durch seinen Beruf als Fotograf und selbsternannter „self unemployed“ schon sehr viel auf der Welt herum gekommen und weiss einiges zu erzählen.

Gegen Abend machen wir uns auf, das Städtchen anzuschauen. Es war früher unter Spanischer Herrschaft und man bemerkt den Einfluss noch heute. Auf den Strassen ist etwas los und die Kaffese gut besetzt. Ab und zu auch von einem Touristen. Was auffällt, sind die vielen ausländischen Hippies (sie sehen zumindest so aus). Auf dem Markt werden noch die letzten Fische verkauft und wir gehen zurück, um unsere Vorräte aufzuessen.
Viele neue Bilder sind nun online, ein paar auch in der Rubrik Essen.

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