Packtag

Ausser einer längeren Unterhaltung mit einem Schweizer Rentner und motivationslosen Packversuchen passiert nichts erwähnenswertes bis zum späteren Nachmittag.

Wir fühlen uns schon ziemlich Camper-pisser-mässig. Einfach rum zu hocken, nichts tun und die anderen Touristen in ihrem Treiben zu beobachten. Ein lustiges Ratespiel ist, das Herkunfsland eines Mobils herauszufinden, ohne das Nummernschild zu sehen. Gewisse Tendenzen gibts da nämlich.

Die Rezeption hat keinen Kopierer. Wir lassen uns stattdessen den Weg zu einem Zeitungsladen erklären, der so ein Gerät besitzt. Wir brauchen sowieso noch Brot als Proviant für morgen und wollen uns nach einer Tajine umschauen. Auch dafür holen wir uns, auch wenn eine ganz ungenaue, Wegbeschreibung.
Den Zeitungsladen finden wir nicht, deshalb fragen wir mal in der Post nach. Kopien gibt es hier keine, dafür nochmals einen Versuch uns zu erklären wo der Zeitungsladen ist. Diesmal werden wir fündig. In dem kleinen Kioskartigen Laden drängeln sich sehr viele Leute, die auch irgend eine Kopie oder sonst etwas brauchen und machen Lauthals auf sich aufmerksam.
Brot zu finden ist kein Problem, aber eine Tajine…  Wir fragen nach bei einem Händler, der uns Schmuck verkaufen oder gegen Handys oder sonst etwas tauschen will. Übrigens der einzige, der uns hier angesprochen hat. Es sind zwar einige Touristen unterwegs, aber man wird in Ruhe gelassen. Die Touristen wirken auch mehr integriert, fallen weniger auf und die Marrokaner haben gewisse Züge vom Surferstil übernommen, was ebenfalls zur Durchmischung beiträgt.
Wir bekommen also noch eine Beschreibung. Besser gesagt zwei, denn er weiss von zwei Läden. Sie sind beide ziemlich kompliziert und dazu noch französisch. Die zweite versuchen wir uns schon gar nicht zu merken und probieren die erste. Nach ein wenig herumschlendern finden wir sogar zwei Läden mit Tajinen. Der Preis ist so niedrig, das wir es nicht ein mal wagen zu handeln und nehmen gleich zwei. Also müssen beide von uns schleppen. Mit der Zeit sind sie ziemlich schwer. Das hält uns nicht davon ab, noch kurz bei der Pattisserie Halt zu machen. Wir kaufen ähnlich ein wie gestern, aber heute ist es fast doppelt so teuer, gleich teuer wie eine Tajine und immer noch sehr günstig.
Zurück beim Campingplatz eilt uns der Rezeptionist nach und teilt uns mit, dass der Abschleppdienst schon auf dem Weg ist und uns in einer Stunde erreicht. Ausserdem brauchen wir noch mehr Kopien unserer Papiere!
Ziemlich gestresst fangen wir an zu packen und rufen die Versicherung an. Die kann uns aber beruigen. Wir müssen erst morgen bereit sein, dafür schon um 8.00 Uhr. Wir packen trotzdem noch weiter und essen oder stopfen die letzten Reste der verderblichen Lebensmittel in zwei Fladenbrote für morgen. Wir hätten nicht gedacht, dass wir alles wegbringen, aber mit dem riesigen Topf Bohnen zum Schluss haben wir es geschafft.

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