Der höchste Berg Australiens

Im Kosciuszko Nationalpark steht der höchste Berg des australischen Festlandes. Er ist unser Ziel heute. Früh Morgens klingelt der Wecker. Wir haben so unsere liebe Mühe damit, wenn uns jemand sagen will, wann wir aufstehen sollen, selbst wenn wir es selber sind.

Um 8 Uhr sind wir beim Parkplatz und laufen los. 22 Wunderschöne Kilometer mit 900 anstrengenden Höhenmetern liegen vor uns. Die Australier nennen das Gebiet ihre Alpen und es hat tatsächlich etwas. Man kann hier im Winter sogar Skifahren. Genau das machen unsere Freunde in der Schweiz gerade und schicken Fotos. Irgendwie seltsam, selbst auch in einem Skigebiet zu sein in kurzen Hosen.

Der Weg, den wir gewählt haben führt mal hinauf, mal hinunter um dann noch höher zu steigen, über Bäche und Pässe mit gewaltiger Aussicht und ebensolchem Wind. Uns kommen sehr viele entgegen, die die ganze Strecke rennen und ein paar Familien mit Campingmaterial. Ab und zu kommen wir an einem Bergsee vorbei.

So eine Baustelle hätte ich auch gerne:

Gegen Mittag erreichen wir den mit Fotos knipsenden Menschen überfüllten Gipfel. Die Meisten von ihnen kamen natürlich den kürzeren Weg mit der Seilbahn.

Emma das Echidna hat uns begleitet:

Den Vögeln und Fliegen gefällt es auch hier oben:

Der Rückweg ist ein paar Kilometer weniger lange, stetig bergab und etwas langweilig. Langsam aber sicher spüren wir unsere Beine und sind schon etwas stolz, als wir das Auto erreichen. Weil wir nur bis morgen Vormittag für den Nationalpark bezahlt haben, fahren wir noch etwas weiter auf unserer Runde durch die Snowy Mountains. Auf dem Campingplatz Tom Groggin finden wir einen Platz direkt am Fluss.

Wir nehmen ein erfrischendes Bad und sind für den Rest des Tages nicht mer wirklich zu gebrauchen. Ich glaube der Heuschnupfen meldet sich auch langsam…

Der erste Platten

Eine längere Strecke Fahrt zum Karijini Nationalpark steht uns bevor. Er liegt etwas im Landesinneren, ungefähr 500 km entfernt. Es hat kaum mehr Abzweigungen oder Farmen hier. Auch Kängurus suchen wir vergeblich. Dafür ist die Landschaft spannender geworden. Es ist nicht immer nur flach. Es gibt Hügel, Kurven, Haufen von Felsbrocken, die wie hingeworfen aussehen und die Vegetation ist zwar etwas spärlich, aber mir gefällt sie sehr.

Kurz vor unserem Ziel (also etwa 100km) nehmen wir eine Abkürzung über eine gut ausgebaute, unbefestigte Strasse. Nach nur 4km macht es pfff….

Wir haben einen Platten. Die einen Pneus müssen sowieso mal ersetzt werden und wir sind ja ein eingespieltes Team im Reifen wechseln. Also halb so tragisch. In der nächsten und einzigen Stadt weit und breit können wir das Rad zum Pneuwechsel abgeben und unsere Dieseltanks wieder füllen. Und dann weiter in den Park fahren.

Die Hügel sind grösser geworden und man kann sie schon fast als Berge bezeichnen (machen die Australier auch, Mt. Bruce, der drittgrösste von WA ist 1200m.ü.M) Auch die Vegetation ist stärker geworden. Immer wieder zweigt ein Weg zu einer Mine ab, wo Eisen abgebaut wird. Aus der Ferne sehen wir die gigantischen Maschinen, die mich so faszinieren.

Im Nationalpark wollen wir zuerst zum Visitor Center. Das hat aber ausserordentlich schon geschlossen. Dann fahren wir halt gleich zum Campingplatz. Jetzt wären wir froh um etwas wind. Es ist mittlerweile richtig heiss. Es wird Sommer und wir sind immer näher am Äquator. Das wir weiter Richtung Norden kommen sieht man an den unzähligen Schildern, die vor überschwemmungen und die dadurch resultierenden Flussdurchfahrten warnen und den Anzeigen wie hoch das Wasser steht. Bis jetzt ist es noch schwer vorstellbar, das bald das ganze Land überflutet sein soll.

Pistenfahren im Atlas

Es war ziemlich kalt heute Nacht. Das lässt sich unschwer am verbliebenen Reif an den spärlichen Pflanzen im Schatten des Busses erkennen. Aber es scheint schon wieder die Sonne und einem Frühstück im Freien steht nichts im Wege.

Wir nehmen es sehr gemütlich und müssen auch noch die Räder wechseln und sind so trotz des frühen Aufstehens erst spät unterwegs.

In der Kleinen Stadt Midelt kaufen wir in einem Minimarché noch ein, zwei Dinge. Es ist ein kleines Geschäft mit fast ausschliesslich importierten Waren. Es gibt fast alles, was es bei uns auch gibt. Wir brauchen aber vorallem Wasser und so sind wir bald wieder auf der Strasse gen Süden.
Wir kommen nun in das Gebiet des Hohen Atlas. Es unterscheidet sich nicht gross vom Mittleren. Neben den weiten Hochebenen und den immer wieder aus dem Nichts auftachenden Siedlungen oder einzelnen Häusern, gibt es hier aber auch mal einen Pass zu überqueren.

Bei einem sehen wir ein Schild, das 1907 m. ü. M. anzeigt. Flussläufe sind auch vermehrt zu sehen. Meist aber ausgetrocknet. Beinahe das meiste Wasser findet man in Pfützen in den Furten, die Stellen, wo der Fluss die Strasse überquert. Wir haben es überhaupt nicht eilig, denn wir wollen erst am Heilig Abend im Erg Chebbi sein und Weihnachten in den Sanddünen feiern. So legen wir neben der Fonduebrot-Mittagspause auch mal spontan eine Zvieri-Pause ein und verdrücken bereits die letzten geschenkten Mandarinen.

Wir beschliessen auch, noch einen Abstecher auf eine Route durch eine Schlucht zu machen. Den Einstig dazu zu finden stellt sich als nicht ganz einfach heraus. In der Ortschaft Rich braucht es mehrere Anläufe, bis wir die richtige Strasse erwischen. Sie wird immer kleiner. Im Moment ist die Mitte noch Asphaltiert, doch finden nur knapp zwei Autos nebeneinander Platz. In einem kleinen Dorf steht ein Traktor, der gleichzeitig als Gütertransport und Sammeltaxi dient, im Weg. Da muss man sich auch mal ein paar Minuten gedulden, bis fertig aufgeladen ist. Etliche Kinder stehen neben der Strasse oder spielen auf ihr Fussball und winken strahlend, als wir vorbeifahren. Gleich darauf werden wir ins kalte Wasser geworfen, was marokkanisches Pistenfahren anbelangt. Der Weg ist zum Teil schwer zu erkennen und verlangt unserem Bus stellenweise einiges ab. Vorallem die etlichen Flussbett-Überquerungen sind nicht ganz einfach. Später ist der Weg sogar meist inexistent und man fährt dort, wo, in regenreicher Zeit, das Wasser fliesst. Das verlangt einiges an Konzentration, um die beste Spur zu finden. Viel schneller als Schrittempo sind wir nun nicht mehr und Nadine geht sogar ein Stück zu Fuss um mir die Richtung zu weisen. Aber es ist toll, nach langer Zeit wieder ein mal so richtig im Gelände unterwegs zu sein.
Auf einer Anhöhe in der breiten Rinne, die sich das Wasser im laufe der Jahre gefressen hat, parken wir und geniessen die letzten Sonnenstrahlen. Inspiriert vom gestrigen Mittagessen, machen wir unser eigenes gefülltes Fladenbrot und müssen schon bald wieder in den Bus verschwinden. Es wird schon wieder kühler.

Über Meines ins Atlasgebirge

Der Schlammweg wieder hinauf ist einfacher zu meistern als befürchtet und bald sind wir wieder auf der Strasse.

Kurze Zeit später kommen wir nach Meknes. Wir wollen vorallem in die Altstadt und ein paar Sachen einkaufen. Die Medina ist mit dem Reiseführer schnell gefunden und auch ein bewachter Parkplatz ist in der Nähe.

Vom grossen zentralen Platz aus, wagen wir uns in die Gassen mit dem Markt. Die Stände sind meist noch im Aufbau, aber es wird schon jetzt einfach alles angeboten. Wir lassen all die Eindrücke auf uns wirken und schlendern hindurch. Ich finde nun endlich auch ein Paar passende Schuhe. An einem Stand mit Kräutern und Gewürzen quatscht uns jemand an. Eigentlich nichts besonderes, denn viele buhlen um des Touristen Gunst, um ihnen die Stadt zu zeigen. Dieser Mann jedoch sagt, seine Familie habe auch ein Geschäft mit Gewürzen und so weiter, wir sollen doch mitkommen. Wider besseren Wissens gehen wir mit, denn wir nehmen an, dass er uns nur ein paar Meter weiter führt. Doch er geleitet uns immer weiter in die Gassen hinein und weg von dem Getümmel. Bald haben wir die Orientierung verloren. Unterwegs versucht er sich in englisch als Fremdenführer. Das wollten wir doch gar nicht! Aber wir erfahren, das heute Freitag ist (wir hatten keine Ahnung…) Und deshalb das meiste bald wieder schliessen wird. Wir landen dann tatsächlich bei einem Geschäft. Eigentlich mehr eine Nische zwischen den Häusern. Ein kleiner herziger Mann (sein Vater) sitzt darin und die beiden beginnen sogleich mit der Vorführung von allem, was sie verkaufen. Sie beteuern immer wieder, das alles selbst gemacht sei und die ganze Strasse hier einkaufe. Ein Gewürz und ein Tee erstehen wir hier und vergessen ganz zu handeln. Wir wollen ja auch endlich wieder unsere eigenen Wege gehen. Der Mann führt uns wieder in die Nähe des Platzes, aber nicht ganz bis dort hin. Wir vermuten, er hat Angst von der Polizei dort als illegaler Fremdenführer festgenommen zu werden. Seine Wegbeschreibung für das letzte Stück ist sehr ungenau. Wir beginnen uns schon ein wenig unwohl in all den Gassen zu fühlen, als wir endlich wieder an einem bekannten Ort vorbei kommen.

Wir bringen unsere Einkäufe ins Auto und machen uns auf, die eigentliche Medina zu besichtigen. Unterwegs kaufen wir noch ein paar Eier und Brot. Eigentlich würde noch mehr auf unserem Einkaufszettel stehen, aber jedes mal als wir daran vorbeikamen, sagten wir uns, das können wir noch später kaufen und jetzt sind wir schon wieder fast beim Auto. Trinkwasser müssten wir bald einmal haben, aber für einen Tag reicht es noch. Wir haben zwar auf dem Campingplatz den leeren Kanister gefüllt, sind aber skeptisch, was die trinkbarkeit anbelangt. Als wir zum dritten mal auf dem grossen Platz vorübergehen, um die dortige Töpferware zu besichtigen, wollen uns die Angestellten der vielen Restaurants immer noch zu ihnen locken. Sie haben Ausdauer, das muss man ihnen lassen. Wir verpflegen uns aber lieber preisgünstiger an einem Stand mit ein paar Plastikstühlen davor. Hier werden Merguez (kleine rote Würstchen) am Spiess gebraten und mit gebratenen Zwiebeln in ein Taschenbrot gestopft. Eine Köstlichkeit und man hat gegessen, für zwei Franken.
Weiter gehts in Richtung Süden. Das heisst in das Mittlere Atlas Gebirge. Die Strasse führt durch einen dichten Zedernwald den Berg hinauf. Hier sind wild lebende Affen zu hause und wir erhaschen sogar ein paar Blicke auf sie. Es geht immer weiter nach oben und die Landschaft wird immer karger. Es liegt sogar Schnee, doch angesichts der sehr milden Temperaturen stört uns das nicht sonderlich.

Was uns stört, ist, dass wir in eine Polizeikontrolle kommen. An und für sich kein Problem. Aber dieses mal haben sie uns geblitzt. 71 km/h statt 60, eine Tafel haben wir aber weit und breit nicht gesehen. Nach einer Ermahnung und einigem was wir nicht ganz verstehen, sagt der Polizist, er mache eine Ausnahme. Wir können weiterfahren. Glück gehabt!
Unser Weg führt uns durch etliche Hochebenen, flankiert von eindrücklichen Gebirgszügen und
Felsformationen. Wir merken es nicht wirklich, aber wir kommen wieder hinunter in tiefere Lagen, zwischen dem Hohen und dem Mittleren Altlas und es liegt natürlich längst kein Schnee mehr. Auf einer weiten Fläche fahren wir hinaus auf eine Kiesstrass und bleiben stehen. Seit langem (ausser auf
Campingplätzen) nehmen wir Tisch und Stühle nach draussen und geniessen die Sonne. Zum Abendessen gibt es Fondue, inmitten von Gebirgen im Winter. Sehr passend, auch wenn die Gegend und die Temperaturen so gar nicht an zu Hause erinnern.

Es wird danach aber schnell kühler und wir verziehen uns in den Bus, um noch ein paar Spiele zu spielen.

Über das Rifgebirge

Na, seid ihr alle schön im Weihnachtsstress? Wir haben erst gerade heute festgestellt, dass es gar nicht mehr lange dauert, bis zum grossen Fest. Hier bekommt man davon gar nichts mit.

Klopf Klopf. Irgendjemand klopft an den Bus und mich reisst es jäh aus den Träumen, Nadine hätte wohl seelenruhig weiter geschlafen. Es ist 3 Uhr 40 (marokkanische Zeit, minus eine Stunde) und ich öffne verschlafen den Bus. Vorne dran stehen drei Polizisten und fragen, was wir hier tun. Naheliegenderweise sage ich plump: „seulement dormir“. Das ist aber anscheinend „interdit“, das sei hier kein Camping, es habe einen nicht weit von hier. Das verwundert uns sehr, da in Marokko wildcampen grundsätzlich (ausser wenn ausgeschildert) erlaubt ist. Wir haben aber im Reiseführer auch gelesen, das hier ein beliebter Ort für Schmuggler ist. Darum wohl die Wegweisung. Wir verpassen zu fragen, ob wir nicht doch noch ein paar Stunden hier bleiben können und gehen davon aus, das wir weiter müssen. Um diese Uhrzeit den Campingplatz anzusteuern macht keinen Sinn. Also fahren wir weiter der Küste entlang. Nach über einer Stunde müssen wir halten, um einen Blick auf die Karte zu werfen und bemerken, dass es genau hier genügend Platz hat, um noch ein bischen zu Schlafen. Wir sind bestimmt auch genug weit weg, damit wir nicht wieder auf die selben Polizisten treffen.
Der Wecker klingelt, dieses Erwachen ist schon viel schöner. Wir wollen zeitig weg von hier. Ganz wohl ist uns noch nicht, doch die Sonne scheint und alles nimmt seinen gewohnten gang. Als die ersten Leute auf der Strasse vorbei ziehen, ist der Schrecken der letzten Nacht schon fast verflogen. Sie sitzen auf Eseln und werfen ab und zu einen neugierigen Blick zu uns hinunter, ansonsten werden wir kaum beachtet. Die Frauen tragen farbige Gewänder, ein Kopftuch und ein Strohut mit grossen Bommeln drauf. Auch einige Männer sind für unsere Augen sehr lustig gekleidet. Sie tragen ein Djellabah. Das ist ein langer Überwurf mit grosser Kaputze, der sie ein wenig wie Zwerge aussehen lässt.
Wir fahren noch ein Stück der Küste entlang und versuchen die richtige Strasse ins Landesinnere zu erwischen. Das ist nicht ganz einfach, weil unsere Karte auch schon ein paar Jahre alt ist und in letzter Zeit viele neue Strassen gebaut wurden. Später stellt sich heraus, das wir sie nicht gefunden haben. Das macht aber nichts, wir haben schon fast damit gerechnet und können auch einen anderen Weg nehmen, den wir uns an einer Tanke erklären lassen.
Die Strasse schlängelt sich, am anfang klein, so dass nur ein Auto darauf passt und man den Mut des andern testen kann, indem man möglichst lange mit einem Rad nur wenig vom Asphalt geht und später grösser durch das Rifgebirge. Zu Beginn müssen wir uns einen Weg durch die Scharen von Schulkindern auf der Strasse bahnen. Es ist wohl Mittagspause und wir bekommen auch langsam Hunger. Wir halten am Wegesrand und können ein paar Jungen beim Spielen auf einem Fussballfeld in einem ausgetrockneten Flussbett zuschauen.
Die Berge sind sehr beeindruckend anzuschauen, in all den verschiedenen Farben der Steine und der Vegetation. Dazwischen sind überall Häuser verteilt. Es ist kein dicht besiedeltes Gebiet, doch fast überall findet man eine Behausung im Blickfeld. Auch sehr viele Menschen sind zu Fuss, auf einem Esel oder mit Schafen oder Ziegen unterwegs oder sie stehen am Strassenrand und scheinen auf etwas zu warten. Was auffällt, ist das sie fast immer schön gekleidet sind. Falls nicht in der traditionellen Tracht, kann man ab und zu einen alten Schafhirten im Anzug sehen. Wie in Albanien.
Autos sind nicht viele unterwegs. Wenn, dann sind es lustig verzierte Kleinlaster oder ebensolche, überladene Lieferwagen oder alte Mercedes Sammeltaxis.
Diese Region ist für den Hanf anbau und auch Verkauf bekannt und das bekommen wir auch zu spühren. Unser Reiseführer spricht von Belästigung durch Hasch Verkäufer, doch wir nehmen es mit Humor. Viele Männer am Strassenrand machen, zum teil sehr deutliche Handzeichen oder Rufen einem zu. Autos betätigen die Lichthupe und gestikulieren wild. Einer Hält uns sogar einen grossen Klumpen aus dem Fenster. Nur einmal finden wir es nicht mehr ganz so lustig. Ein Golf fährt lange hinter uns her, macht Zeichen und überholt uns mehrere Male. Er bleibt hartnäckig, bis wir in eine Polizeikontrolle kommen. Dann ist er plötzlich nicht mehr zu sehen. Von diesen gibt es einige. Wir müssen aber nur einmal anhalten und die freundlichen Fragen nach unserem Befinden und woher/wohin beantworten.
Beim Cannabis Anbau greift die Polizei kaum ein. Es sei denn, es wird im grosse Stil damit gehandelt. Es gibt aber Bemühungen, die Bauern zur konventionellen Landwirtschaft zu bewegen, welche natürlich auch schon praktiziert wird. Jedoch natürlich vieles noch von Hand und mit
Eseln.
Je weiter wir kommen, desto schlechter wird das Wetter. Es beginnt zu Regnen und wird plötzlich Neblig. Aus ist es mit der schönen Aussicht, dafür liegt Schnee neben der Fahrbahn. Brrrr…

Für den Nachtplatz fahren wir deshalb noch weiter, bis wir das Rifgebirge hinter uns haben. Nach Taounate fahren wir auf einem Feldweg ein wenig weg von der Strasse und stellen uns an den Wegesrand, bevor es morgen wieder hinauf über die Hügel nach Fes geht.

Montenegros Küste

Wir wollten bei Zeiten los heute Morgen. Relativ früh sind wir auch auf den Beinen, aber es dauert halt doch schon fast bis Mittag, bis wir los fahren.

Es sind nun wieder viel mehr Dinge an der Strasse angeschrieben. Ortschaften, aber auch Sehenswürdigkeiten, Strände, Infocenter und so weiter. Nach einer kurzen Fahrt an der Küste Richtung Norden, geht es wieder ins Landesinnere. Dieses Gebiet, sei sehr sehenswert und darum verabschieden wir uns kurzfristig vom Meer und fahren in die Berge. Auf einem Pass mit schöner Aussicht machen wir eine kurze Mittagsrast. Die Landschaft ist wirklich sehr schön (wird wohl langsam langweilig, das jeden zweiten Tag hier zu lesen 😉 ) und nach einer Weile kommen wir nach Njegusi. Das ist ein Dorf in einem Tal, umgeben von Bergen, dass berühmt ist für seinen Räucherschinken und für Käse. Das finden wir beide sehr lecker und deshalb halten wir am Strassenrand an einem Stand.

Der Besitzer erklärt uns sogleich, das alles aus seiner Produktion kommt und gibt uns von allem zum Probieren. Schinken, Honig, Käse und Wein. Wir haben von allem nichts mehr, und kaufen kräftig ein. Es wird auch dementsprechend teuer. Wie wir später sehen werden ist das montenegrinische Preisniveau im allgemeinen etwas höher als in den letzten Ländern. Dazu gibt es noch eine halbe Flasche Honigwein und einen Magnet für den Bus geschenkt. Von unserem Gefährt ist er total begeistert und will ihn sich unbedingt ansehen. Da haben wir natürlich nichts dagegen und er erzählt uns in sehr schlechtem Englisch, dass er „auch einen Camper“ hat.

Auf dem Campingplatz haben wir noch einige Philip Maloney Folgen ausgegraben. Mit ihnen im Ohr erreichen wir einen Hang, der mit sage und schreibe 25 Harnadelkurven gespickt ist. Leider ist es oben sehr neblig und wir befürchten schon, das uns die Aussicht auf „den Fjord des Balkans“ (so wird er im Reiseführer beschrieben, wobei es sich geologisch natürlich um keinen Fjord handelt) verwehrt bleibt. Aber nach ein paar Kurven lichtet sich der Nebel und wir haben eine herrliche Aussicht auf eben diese Bucht, die tatsächlich an die Skandinavische Küste erinnert, und das übrige Umland.
Unten angekommen, befinden wir uns in Kotor. Die Altstadt ist von einer Mauer umgeben, die sich bis in die Berge hinaufzieht. Wir schlendern durch die schmalen Gassen und an unzähligen Souveniershops vorbei.

Ein bisschen ausserhalb kaufen wir eine ganze Menge Gemüse und Früchte ein und fahren zu einem Supermarkt für den Rest. Die palmengesäumte Strasse verläuft nun direkt am Meer durch viele kleine, herzige Dörfer. Kurz vor der Grenze zu Kroatien, auf einem Weg von einem ins nächste Dorf finden wir einen Kiesparkplatz, nur wenige Meter über der Adria. Zum Abendessen steigen wir hinunter an den kleinen Kiesstrand und testen den Schinken und den Käse. Wieder im Bus schauen wir noch einen Film, weil es noch lange nicht Bettzeit ist, und ich keine Lust zum bloggen habe.

die Berge Montenegros

Da das Wetter nicht so toll ist, fahren wir nicht weiter das Tal hinauf, sondern machen kehrt, zurück nach Pejë, um dann nach Montenegro zu gelangen.

Der Grenzübergang ist auf annähernd 2000 Metern über Meer. Wir kämpfen uns also die Berge hoch durch den Nebel und sehen wieder ein Mal Schnee. Viel früher als auf der Karte eingezeichnet, treffen wir auf den Kosovarischen Zoll. Vier Beamte widmen sich unserem Bus und nehmen es sehr genau. Das Reserverad wird geröntgt, alles abgeklopft (die Isolation in der Schiebetür verwirrt sie ziemlich) und mit Spiegeln unters Auto geschaut. Trotzdem hätten wir einiges verstecken können, dass sie nicht gefunden hätten.
Bis zum montenegrinischen Zoll dauert es ein paar Kilometer. Die Kontrolle hier ist um einiges schneller. Heckdeckel auf, zu, weiterfahren.
Die Landschaft bleibt bergig. Jedoch sehr stark bewaldet von Fichten und Buchen, letztere und andere Bäume noch schön gefärbt vom Herbst. Viel Zivilisation gibt es nicht, und doch sieht mann immer wieder Weiler, einzelne Häuser und die Spuren von Holzwirtschaft. In engen Windungen geht es immer wieder hinauf und hinunter.

Als wir nach dem Mittagessen nicht ganz sicher sind, ob wir nun noch einen grösseren Schlenker ins Landesinnere machen wollen, oder ob wir direkt an die Küste fahren, entscheidet sich „Schere, Stein , Papier“ fürs Meer.
Bis dahin ist es aber noch weit. Kurz vor der Hauptstadt Podgorica sind wir immer noch in den Bergen und zweigen auf eine kleine Kiesstrasse ab, um zu übernachten.
Die drei ???, Sudoku, Kochen, viel essen und bloggen beschäftigen uns heute Abend.

Der Bus steht gerade für die Nacht 😉