Gewitter auf der Gibb River Road

Die Nacht war heiss und schwül und die lärmenden Vögel haben den Rest für eine unruhige Nacht dazu getan. Was liegt da näher, als noch vor dem Frühstück ein wenig im Pool zu plantschen.

Es fällt nicht ganz leicht von hier weg zu gehen, aber neben dem finanziellen Aspekt spielt auch der Zeitdruck eine Rolle. Zum einen wird es je länger je heisser und zum andern treffen wir anfangs Dezember Freunde von Nadine in Sydney, auf der andern Seite Australiens. Wir packen also alles zusammen, füllen Wasser auf und verabschieden uns nochmals vom Pool.

Wir haben es endlich einmal geschafft in einer Stadt zu sein, wenn Markttag ist. Gemüse und Früchte bräuchten wir, aber das suchen wir vergeblich. Es ist ein sehr überschaubarer Touristen-Markt. Bei den Milchshakes werden wir aber schwach.

Auch im Supermarkt gibt es nicht viel Gemüse. Die Strasse nach Süden scheint immer noch gesperrt zu sein und damit ist der Versorhungsweg abgeschnitten.

Wir tanken und fahren los in Richtung Nordosten. Trotz allem zug Gibb River Road. Auf dem Weg halten wir Ausschau nach Krokodilen. Wir sichten aber nur immer wieder Kühe.

Was wir auch immer wieder sehen sind die unförmigen Boab Bäume. Sie können Unmengen Wasser speichern, Feuer überstehen und werden bis zu mehrere Tausend Jahre alt. In einem dieser Bäume wurden Früher Aborigines gefangen gehalten. Sie wurden gekidnappt um sie dann schufften zu lassen auf den Farmen oder beim Perlentauchen. Und hier wurden sie „zwischengelagert“. Auch Australien hat eine ziemlich abscheuliche Vergangenheit.

Das Infocenter in Derby hat heute geschlossen. Dafür lesen wir uns brav die unzähligen Warnschilder durch. Gleich zu Beginn hat es ein Aborigines Kulturzentrum mit Kunstgalerie. Wir sind für einmal motiviert etwas für unsere Bildung zu tun, aber es hat geschlossen.

Der Anfang der Strasse ist sehr unspektakulär. Das meiste ist sogar asphaltiert und der Rest in einem sehr guten Zustand. Die Landschaft ist da viel spannender. Manchmal sieht es aus wie in der afrikanischen Savanne, zum Teil wie in einem tropischen Regenwald und dann kommen wieder Rinder auf grossen dürren Feldern.

Wir haben uns schon einen Nachtplatz ausgesucht, doch eine düstere Wolke hält uns davon ab hier zu übernachten. Es riecht verdächtigt nach einem Buschfeuer. Ein Stück weiter richten wir uns auf einem Parkplatz ein. Hier hat es bereits gebrannt. An ein paar Stellen glimmt es sogar noch ein wenig.

Ein Teil der Wolke holt uns dann doch ein. Der Teil mit Regen, Blitz und Donner. Mit dem starken Wind wird es recht unheimlich, aber nach ein paar Minuten ist der Spuck bereits vorbei.