Der eine Besuch geht und der nächste kommt

Ruedi und Sandra machen einen Spaziergang und ich grabe von Hand am Fundament weiter.

Als sie zurück kommen dichten ich und er die undichten Stellen ab, während sie sich als Bagger betätigt und den Abwasch macht. Danke!

Nach dem späten Mittagessen machen sich die beiden auf den Weg und auch wir gehen mit, denn wir brauchen noch mehr Kit zum abdichten und Ruedi hat noch Bretter gebracht, die wir umladen müssen. Ausserdem können wir so gleich unseren nächsten Besuch Dö und Roger unten abholen.

Sie helfen, trotz Lädierung gleich mit (nach einem leckeren Bier, dass sie mitgebracht haben) beim Arbeiten und ich dichte das Dach fertig ab und bereite das Fundament auf den Schwarzanstrich vor.

Sie haben auch das Abendessen und das Frühstück mitgebracht und bereiten es auch noch vor! Dankä vill mal! Megamässig!

Wir sitzen lange unter dem Dach (es gewittert wieder), trinken Wein und quatschen, bis ich am Tisch einschlafe. Ich bin es mir nicht mehr gewohnt so lange wach zu sein.

Blog-Tag und Ausgang

Als wir aufstehen ist Oli schon lange weg. Er musste Hong zur Arbeit fahren. Auch Nguyen ist weg. Er ist am Golfen. Wir drei sind also mit Dylan alleine. Ihm geht es nicht so gut. Er kränkelt ein wenig vor sich hin. Die beiden Frauen verbringen viel Zeit am und im Pool und mit lesen, während ich endlich Zeit finde zu bloggen.

Zwischendurch werde ich vom Chauffeur mit dem Roller zu einem Coiffeur gefahren. Ich geniesse die Fahrt total, auch wenn der Verkehr manchmal ein wenig unheimlich ist. Ich habe das Gefühl viel näher am vietnamesischen leben zu sein, und alle Eindrücke sind viel stärker, als im Auto. Ich bin schon sehr lange nicht mehr Motorrad gefahren und merke jetzt wieder, wie toll das Gefühl von Freiheit und Fahrtwind im Gesicht ist.

Als ich den kleinen Coiffuresalon betrete, muss ich zwei mal schauen, was die Damen mit Stirnlampe ausgerüstet an den Ohren der Kunden herumdoktern. Bis mir wieder einfällt, dass in Vietnam keine Wattestäbchen gebraucht werden. Stattdessen werden die Ohren mit einem langen Miniatur-Löffel ausgekratzt. Das ist viel gesünder für das Hör-Organ und verursacht zudem kein Abfall. #zerowaste Ich lehne trotzdem dankend ab.

Der Chauffeur kann kaum ein Wort Englisch und der Coiffure sowieso nicht. Zum Glück hat Nadine bereits ein Bild herausgesucht, wie meine Frisur aussehen könnte. Der Coiffure wirft einen kurzen Blick darauf und fängt an zu schnipseln.  Das Resultat ist weit vom Bild entfernt, sieht aber im grossen und ganzen gut aus.  Danach darf ich auf eine Art Liege legen und mir werden die Haare gewaschen. Mehrfach, mit Kopfmassage, Gesichtsreinigung und Gesichtsmaske. Die Dame schrubbt ohne jeglichen Berührungsängste, drückt irgendwelche Energipunkte im Gesicht und klopft mit der Handfläche auf den Kopf. Klingt etwas rüpelhaft, ist aber super angenehm. Auch das kalte Wasser, ist bei den Temperaturen hier überhaupt nicht störend, im Gegenteil.

Poolfight

Susanne, Therese und Sandro kommen begeistert von ihrem Ausflug zurück. Nach einem gemütlichen Apéro auf dem Turm und dem Abendessen bricht die jüngere Fraktion auf in die Stadt. Wir wollen eins, zwei trinken gehen und danach Nadines anderen Bruder vom Flughafen abholen. Er kommt von einer Reise mit dem Zug nach Peking. Hier findet ihr seine Berichte. Ich fahre mit Oli mit dem Roller, welchen wir bei ihm zu Hause abstellen. Obwohl es um diese Zeit nicht mehr so viel Verkehr hat ist es trotzdem sehr eindrücklich über eine riesige Kreuzung zu fahren, wenn einem eine Horde Roller entgegenkommt.

In einer gemütlichen Bar mit sehr gutem Craftbier verbringen wir einen lustigen Abend. Es bleibt natürlich nicht bei einem Bier, schliesslich müssen wir um 12 Uhr auch noch auf Nadines Geburtstag anstossen. Dem entsprechend fröhlich werden wir um halb eins in der Nacht von Nguyen abgeholt und fahren an den Flughafen und empfangen Jan mit noch mehr Bier. Die Heimfahrt ist sehr amüsant und interessant, „gäll Sara“.