Wandler montieren, 21 Jahre Diabetes und Abschied von Oli

Obwohl ich im Gegensatz zu den anderen nicht zur Arbeit muss, bin ich als erster wach im Haus und stehe tatsächlich auch auf. Ich widme mich erneut dem Blog, dusche und Frühstücke, bis Nadine auch bereit ist. Ich kümmere mich um den 230 Volt Anschluss im Landcruiser und sie registriert die gekaufte Simkarte und erkundigt sich über den Notfallsender, der bereits im Auto war.

Bis jetzt hatte der Toyota nur mittelspannung, wenn er extern am Strom angeschlossen ist und sonst nur 12 Volt. Das wussten wir im vornherein und haben deshalb den alten Wandler vom Bus mitgebracht. Den installiere ich jetzt. Das Kabel verlege ich hier unter der Fussmatte. Zuerst muss aber eine Zentimeterdicke Sandschicht weggesaugt werden:

Anschluss an die Versorgerbatterie inklusive Sicherung:

Der Motorraum ist einfach riesig…

Das ist das besagte Gerät:

Das Bett muss auch mal getestet werden:

Und die Aussicht von oben:

Heute ist Olis letzter Tag in Australien. Heute Nacht fliegt er zurück nach Vietnam. Nach dem auschecken und einer kleinen Shoppingtour kommt er zu uns.

Am Nachmittag fahren er und ich los, um noch mehr ein zu kaufen. Langsam, langsam gewöhne ich mich an unser Monster und den Linksverkehr.

Wir fahren eine Weile, bis zu dem Offroadshop, der die Sandbleche haben sollte, die wir wollen. Es würde auch nähere geben, aber die sind alle viel teurer. Ausgerechnet jetzt sind sie aber ausverkauft.

Wir gehen nochmals zu Bunnings, dem Baumarkt. Dieses mal ist es aber ein anderes Kaliber von Laden. Das hier ist alleine die Grillabteilung:

ich bin erstmal überfordert ab dieser grösse und wir suchen eine weile nach den Dingen die wir brauchen. Aber einen Windschutz für den Gaskocher finden wir nicht. Es hat wirklich nur Bau und Gartensachen, davon aber mehr als genug. Zu KMart fahren wir auch noch. Wir brauchen nochmals so ein Aufhänge Teil um unseren Kram im Auto zu verstauen.

Vor dem Abendessen bauen wir das gekaufte auch gleich ein:

Der Schalter auf der Seite hat auch noch gefehlt:

Heute vor 21 Jahren bekam Emily die Diagnose Diabetes. Sie geht sehr positiv damit um und betreibt dazu ein Instagram Account und feiert sogar ihr Jubiläum. Dazu hat sie ein paar Leute eingeladen zum Abendessen.

Aber nicht mehr lange, er fliegt heute Abend zurück nach Vietnam.

Schlammloch

Unseren Zeitplan hatten wir perfekt eingehalten. Es ist September und wir sind nicht mehr auf dänischem Boden. Die Sonne lachte wieder, trotzdem gestaltete sich das Aufstehen heute als eine längere Angelegenheit. Wir lasen und bloggten, faulenzten, aber Herr der Ringe konnten wir nicht mehr weiter hören. Die ersten zwei Bücher sind durch und das dritte haben wir nicht dabei, weil es vor unserer Abreise in der Bibliothek bereits ausgeliehen war. Das Frühstück liessen wir aus und sind jetzt bereits am Mittagessen kochen.

Wir sind dann doch noch weiter gefahren in Richtung Göteborg, mehr oder weniger der Küste entlang. Das Meer liess sich aber kaum blicken, weil uns das Navi auf dem kürzesten Weg nordwärts führte. Das hies leider auch ab und zu Autobahn, wenn wir uns ihm nicht wiedersetzten. Es ist eine sehr ländliche Gegend hier mit vielen Wiesen und Feldern, vereinzelten aber recht zahlreichen Bauernhöfen und kleinen Wäldchen oder Baumgruppen.
Einige Kilometer vor Göteborg sahen wir von der Autobahn aus einen See und sogleich wurde beschlossen dort einen Nachtplatz zu suchen. Das war gar nicht so einfach. Wir fanden auf dem Tomtom eine Strasse bis zum See hin, doch entlangfahren konnten wir sie nicht, sie war versperrt. Ein anderer See war schnell gefunden. Er war riesengross, so begannen wir mal um ihn herum zu fahren, immer Aussschau haltend nach einem Weg, der zu im hinunterführte. Nach etlichen versperrten, verbotenen oder solchen mit Häuser am Ende fanden wir einen alten Forstweg. Ganz nach meinem Geschmack, da konnte ich mein 4×4 endlich mal richtig brauchen.

Zuerst erkundeten wir die Gegend zu Fuss und entschieden ein gutes Stück weit den Weg entlang zu fahren.

Nadine fragte mich noch, ob das gut gehe und ich antwortete grossspurig: „Jaja das geht schon“. Sie blieb unten um auf mich und den Bus zu warten. Ich versenkte ihn aber schon im zweiten grossen Schlammloch. Der Boden war viel sumpfiger und weicher, als er ausgesehen hatte und ich hielt meine Spur nicht ein. So kam es, das die Sandbleche in der Bergungsaktion zu ihrem ersten Einsatz kamen.

Endlich draussen, setzte ich ein Stück zurück und bog in den Wald hinein. Dort war es auch schön, doch nicht ganz so schön wie weiter unten und ich bin jetzt noch überzeugt, anderst angefahren hätte ich es geschafft. Auf das Risiko einer erneuten Bergung wollte ich mich dann aber doch nicht mehr einlassen.
An einem behaglichen Feuer mit geröstetem Toastbrot mit Sprinkles drauf als Dessert war uns viel wohler als im Matsch. Nach einer hart umkämpften Partie Tschausepp, war es dann auch schon wieder Zeit für ins Bett.