Mit den Schneeschuhen auf der Spina

Nach längerem hin und her dürfen wir unseren Kochherd auf der Spina nun doch einfeuern. Die Feuerpolizeiliche und die Bau-Abnahme sind aber noch nicht erfolgt. Da lassen sich die Ämter bis im Frühling Zeit…

Also wollen wir alle zusammen Skifahren in Grüsch/Danusa und dann direkt zum Maiensäss fahren. Irgendwie wirds dann doch schwiriger mit dem Termin als gedacht. Mein Vater Ruedi und ich sind die einzigen die können, wobei ich nicht fahren darf, weil ich eine Verletzung am Auge habe. Alleine fahren macht nicht so viel Spass, zudem hat Ruedi gar keine Skier mehr. Darum entschliessen wir uns mit den Schneeschuhen zu gehen.

Aus einem unerfindlichen Grund habe ich Ruedi die falsche Verbindung geschickt und bin eine Stunde zu früh in Grüsch. Auf einem Bänkli geniesse ich die Sonne und lese ein bisschen, bevor es mit der Gondelbahn ganz nach oben geht.

Wir schnallen die Schneeschuhe an suchen uns ein sonniges Plätzchen ausserhalb des Trubels fürs Mittagessen.

 

Der Weg ist viel kürzer, als ich gedacht habe und es geht (fast) alles den Berg hinab. So sind wir schon bald bei der Spina, doch Sonne hat es schon länger keine mehr.

Die Aussicht auf die Winterlandschaft ist trotzdem wunderschön. Wir geniessen sie bei einem Bier, bevor wir das aller erste mal den Ofen einfeuern. Anfangs klappt alles gut und ich gehe raus um noch mehr Holz zu holen. Als ich zurück komme ist die ganze Hütte voller Rauch. Wenn es so kalt ist, kann es sein, dass der Kamin nicht richtig zieht. Da hilft es, wenn man ein paar Seiten Zeitung verbrennt im Kamin selbst . Dann brennt er wunderschön und braucht sogar sehr wenig Holz. Dem entsprechenden gibt er auch wenig warm und auch die Kochleistung ist nicht berauschend…

Bis wir ins Bett gehen wird ist es drinnen deutlich wärmer als draussen, aber von warm kann keine Rede sein. Mit einer Bettflasche haben ich dann aber richtig heiss im Schlafsack. Sogar im ungeheizten Nebenzimmer.

Wir sind relativ früh im Bett und verschlafen trotzdem. Wecker stellen ist halt Glücksache. So gehen wir ohne Kaffee und ohne Frühstück aus dem Haus. Auch die Spuren der Mäuse haben wir nicht richtig beseitigt.

 

Zu fuss geht es weiter nach unten zur Postauto Haltestelle Bänkli. Wenn man nicht trödelt schafft man das in einer halben Stunde und muss dann sogar auf das Postauto warten und bemerkt dabei, dass Auto vom Halbbruder. Wir sind gerade an ihm vorbei gegangen und haben nicht bemerkt, dass er im „Valazaun“ist.

Schneeschuhlaufen am Arnisee

Und Am Samstag morgen früh sind wir auf dem Zug Richtung Innerschweiz. Heute hat er viel länger, als sonst, wegen einer Baustelle. Das stört uns überhaupt nicht. Wir fahren beide gerne Zug und sind mit Büchern gut ausgerüstet. Es ist auch mal schön aus dem Fenster zu schauen und nichts zu tun. Ausserdem haben wir die ersten Entwürfe unserer Hochzeitseinladung dabei, die wir besprechen wollen.

In Intschi müssen wir einen Moment warten, bis wir mit der kleinen Gondel den Berg hoch fahren können, weil der Wind zu stark weht. Nicht gerade Vertrauenserweckend bei einer solchen Minigondel.
Der Schnee oben ist zimlich spärlich und schon recht alt. Wir überlegen uns sogar, die Schneeschuhe nicht an zu schnallen. Nach ein paar Metern ist aber doch klar, dass wir sie brauchen.
Das Wetter spielt zuerst überhaupt nicht mit. Doch rechtzeitig zum Mittagessen reisst der Himmel auf und wir können die traumhafte Aussicht auf den kleinen Arnisee und die umliegenden Berge geniessen.
Die Route die wir gehen, sind zwei von drei ausgesteckten Schneeschuhwegen. Schön, jeder mit einer anderen Farbe gekentzeichnet. Eine andere zwar, als im Internet, aber wir lassen uns nicht beirren.
Nach einem längeren Marsch rauf und runter über mehrere Alpen mit hübschen Häusern und immer wieder guter Aussicht, fragen wir uns langsam, ob nicht bald die dritte Route mit einer andern Farbe anfangen müsste und wir unser Ziel ereicht haben.
Nach einer kurzen Rast an einem supertollen Aussichtspunkt, wird schnell klar, dass wir schon längst daran vorbei sind und die dritte Route bereits mehr als zur Hälfte gemacht haben.
Der Rückweg ist nicht all zu lang, und vor allem ohne Schneeschuhe zu machen. Diese Gondelbahn ist noch kleiner als die, mit welcher wir hoch gefahren sind. Wohl deshalb hab ich Nadine nicht geglaubt, als sie auf dem Hinweg hoffnungsfoll gesagt hat, dass dies die Gondelbahn sein könnte.
Hätte ich doch besser auf sie gehört, wobei sich der Umweg auch gelohnt hat.
Auf dem Nachhause-Weg wird der Entwurf für Hochzeitseinladung fertig!
Zum Abendessen sind wir zum Raclette eingeladen, ein toller Abend mit guten Gesprächen zum Beispiel übers Reisen (da wird man gleich ein bisschen Wehmütig), aber uns fallen fast die Augen zu.