Rottnest Island

Der Wecker gibt uns einen Vorgeschmack, was uns zuhause im wirklichen Leben erwartet. Gar nicht so toll, so früh auf zu stehen…

Aber wir wollen ja noch nach Rottnest, der kleinen Insel, nicht weit vor Perth gelegen. Ihren Namen hat sie von einem frühen, holländischen Entdecker. Rattennest hat er die schöne Insel genannt, wegen den vielen Quokkas, die dort leben. Sie sehen Ratten etwas ähnlich, sind aber nicht mit ihnen verwandt, sind viel grösser und herziger.

Wir fahren mit dem Bus in die Stadt, von dort mit dem Zug nach Freemantle an den Hafen und von dort aus eine halbe Stunde mit einem Boot übers Meer.

Zusammen mit etlichen Schulklassen. Die Insel ist mit Schülern übersät. Wir tippen auf eine art Klassenlager oder so. Alle sind mit dem Fahrrad unterwegs. Die Insel ist autofrei (ausgenommen sind Fahrzeuge für den Unterhalt und die öffentlichen Busse. Auch wir haben uns zwei Drahtesel organisiert, bei einer Mietfirma.

Die Insel ist wunderschön mit ihren Salzseen, Stränden und der tollen Landschaft.

Wir hätten sie aber vor unserer Reise besuchen sollen. Wir haben schon so viele andere schöne Orte gesehen, dass es nicht mehr so speziell ist, wie es sein könnte. Aber wir sind ja ohnehin aus einem anderen Grund hier. Das erste Quokka begegnet uns schon bald am Strassenrand.

Wir radeln bis ans andere Ende von Rottnest und essen dort zu Mittag.

Und immer wieder Quokkas.

Bei so vielen Stränden hätte man Wochen, wenn man sich jeden anschauen will.. Wir beschränken uns auf einen und gehen baden.

Uuund noch mehr:

Zurück beim Hafen gönnen wir uns einen Dessert, bevor es wieder nach Perth geht.

Im Stadtzentrum ist momentan jeden Abend „Noodle Market“. Wenn wir schon mal am Abend in der Stadt sind…?

Great Ocean Drive

Heute nehmen wir es gemütlich. Wir haben nichts vor heute. Noch nicht. Nach dem Frühstück holt Pia die grosse Karte hervor. Sie wollen grundsätzlich in den Norden und wir müssen bereits in ein paar Tagen in Perth sein. Trotzdem wollen wir zusammen noch einen kleiner Abstecher der Küste entlang machen. Dem Great Ocean Drive entlang in den Stokes Nationalpark.

Ein wunderschöner Sandstrand reiht sich an den nächsten. Wir halten längst nicht bei jedem, aber bei vielen. Entsprechend langsam kommen wir vorwärts.

Beim letzten ziehen wir unsere Badesachen an und nehmen Essen mit. Traumhaft schön, aber eigentlich wollten wir doch früh auf dem Camping sein…

eine Brauerei wäre auch noch am Weg. Aber für die sind wir zu früh dran. Dann schauen wir uns eben zuerst den Pink Lake an, der gar nicht pink ist.

eine richtig coole, kleine Brauerei. Sehr autentisch und nicht so schikimiki, wie die anderen, die wir bis jetzt gesehen haben.

Wir probieren uns einmal quer durch und kaufen dann zwei ein Liter Dosen. Kleinere gibt es nicht, aber wir sind ja drei Biertrinker. Die Dosen werden frisch ab Zapfhan für uns abgefüllt. Ausserdem erstehen wir noch eine 2 Liter Bier-Mehrweg Flasche. Zum Reisen etwas unpraktisch, aber unsere Brauerei zu Hause wird die sicher auch füllen.

Dann heisst es noch ein paar Kilometer zurücklegen bis zum Campingplatz. Wir sind alle sehr müde. Trotzdem machen wir uns mit Büchern, Angelruten und Kameras bewaffnet auf an den Strand.

Bald wird es eisig kalt im T-Shirt und die Bäuche knurren.

Fahren, fahren, fahren

Noch vor dem Frühstück gehen drei von vier an den Strand um den Sonnenaufgang zu Fotografieren und die Angel ein paar Mal auszuwerfen.

Es ist frisch und so geht es bald weiter auf der Strasse, immer gen Westen. Eine Gruppe junger Reisender steht am Strassenrand und winkt uns zu Hilfe. Die Batterie des vor zwei Wochen gekauften LandCruiser hat gekocht und will jetzt nicht mehr… wir schleppen das Auto 60 km zum nächsten Roadhouse. Der Abschleppdienst hätte dafür 900 Dollar verlangt. Bleibt zu hoffen, dass sie hier Hilfe finden. Eine richtige Werkstatt hat es auch hier nicht… und es ist noch weit bis zur Zivilisation. Wir fahren also weiter, Glace Pause, weiter, Mittagspause, weiter, weiter.. fast bis zum ende der längsten schnurgeraden Strecke Australiens, 150 Kilometer.

Ein Münzenwurf entscheidet, dass genug gefahren wurde für heute und wir auf der Rest Area bleiben.

Wir sind alle müde, es ist kalt und windig und so sind wir bereits um 8.00 Uhr im Bett. Nicht ganz passend zur Temperatur nach einem eiskalten Bier und einem Tinto de Verano. Das ist Rotwein mit Citro. Klingt sehr frevelhaft. Ist es vielleicht auch, aber bei warmen Temperaturen, die man im Australischen Sommer erwarten dürfte, wäre es eine tolle Abkühlung. #änschnitzorangesaft

Die Milchstrasse ist gewaltig hier. Einzig gestört durch die Scheinwerfer der Roadtrains, die man Minutenlang am Horizont grösser werden sieht.

Gawler, Pildappa Rock und ein Ausflug ans Meer

Wir erreichen den Gawler Ranges Nationalpark. Und sofort ist es viel grüner. Es hat wieder richtige Bäume, Kängurus und viel mehr Vögel. Und die Strasse ist kurviger und schlechter.

Ich glaube nicht, das das Land ausserhalb des Parks gross bewirtschaftet wird. Aber es ist alles eingezäunt und Nutztiere weiden hier und verdrängen die einheimischen Arten und lassen Bäume nicht gross werden. Eine gewaltige Fläche, die so der Natur geraubt wird.

Viele Informationen über den Park haben wir nicht. Wir beschliessen uns die eine Seite heute an zu schauen und die andere morgen auf dem Rückweg zu besuchen.

Zuerst kommen wir zum Wanderweg, der zu den Yandinga Falls führt. Wir haben aber keine Ahnung, wie lange der Weg ist und es ist heiss. All zu weit wollen wir nicht gehen. Wir setzen uns ein Zeitlimit von 20 Minuten für den Hinweg und nehmen entsprechend wenig Wasser mit. Gar keines hätte auch gereicht, nach fünf Minuten sind wir am Ziel. Natürlich kein Wasserfall.

Als nächstes, die Organ Pipes. Balsaltgesteins Säulen, auch nur ein kleiner Spaziergang.

Wir treffen keinen einzigen Menschen im Park. Gegen Mittag sind wir bereits wieder draussen und bald beim Pildappa Rock. Hier wollen wir die Nacht verbringen. Doch es ist noch früh, sehr heiss und das Meer ist nicht all zu weit weg. Ein Eis wäre auch noch toll…

Wir beschliessen nach dem Essen einen kleinen Ausflug nach Venus Bay zu machen. Ganz so klein ist er dann doch nicht. 105 Kilometer pro Weg über gute, breite, von Bäumen gesäumte Schotterpisten, durch unzählige, endlose Weiden und Felder.

Das Dorf ist eine verschlafene Mischung aus Fischerdorf, Ferienort und Outback Kaff, aber alles in weiss. Nachdem wir die Füsse ins Wasser gehalten haben sind wir uns nicht mehr so sicher, ob wir überhaupt hinein wollen. Es ist ziemlich kühl und es bläst ein kalter Wind. Wir holen uns erst ein mal ein Eis im einzigen Laden.

Und schauen uns den Aussichtspunkt an.

Wir wagen uns dann doch noch ins Meer, die drei Stunden Autofahrt waren also nicht umsonst.

Ein weiterer Grund hierher zu kommen war, Handy Verbindung zu haben. Gibt es hier nur mit Telstra… aber irgendwo auf dem Weg finden wir Netz.

Der Pildappa Rock ist so zu sagen der unbekannte Bruders des berühmten Wave Rocks in Western Australia.

Und kann auch bestiegen werden.

Wineglass Bay

Unser Nachtplatz hat kein Klo. Wir haben ein paar Nachbarn, sind direkt am Wasser und der sonstige Untergrund ist steinig. Also nicht gerade optimale Bedingungen in den Busch zu verschwinden.

Wenn die Natur ruft, dann muss man rennen, oder eben fahren. Zurück nach Swansea, dort sind die nächsten Toiletten. Eigentlich ja die falsche Richtung. Dann geht es aber wieder Richtung Norden zu der Wineglass Bay. Auf dem Parkplatz können wir endlich in Ruhe Frühstücken.

Ganz durchgeplant haben wir die verbleibenden Tage doch noch nicht. Es stehen zwei Wanderungen zur Auswahl und wir tun uns schwer mit der Entscheidung. Sie fällt zugunsten der Rundwanderung aus, vielleicht machen wir den Berg ja noch am Nachmittag, oder Morgen früh.

Es geht auf und ab, immer der Küste entlang, aber vom Meer sieht man wenig. Büsche und Wälder versperren meist die Sicht.

Bis wir zum Hazards Beach kommen. Dort finden wir eine kleine Bucht für uns ganz alleine. Nadine hüpft sogar kurz ins Wasser, während ich meine Füsse bade.

Für dieses Bild, habe ich mir nasse Schuhe geholt, zwei mal und dabei ist es noch nicht mal gut geworden?.

Die Landzunge ist hier sehr schmal. Über einen kleinen Pfad durchs Unterholz gelangen wir zur anderen Seite zur berühmten Wineglass Bay und essen dort zu Mittag. Sehr hübsch, aber wir haben schon viele schöne Strände gesehen.

1000 Stufen weiter oben ist der noch berühmtere Lookout zur Bucht. Aber wirklich umwerfend finden wir den nicht. Vor allem sind immer irgendwelche anderen Touristen im Weg, um ein Foto zu machen.

Wir haben beschlossen, den Mount Amos morgen früh zu machen. Wie die Familie von Akela.world, wollen wir den Sonnenaufgang dort oben sehen. Also müssen wir einen Nachtplatz in der Nähe finden. Der Parkplatz von der Wanderung ist uns etwas zu dreist und ausserdem nicht so gemütlich um den Nachmittag zu verbringen. Wir fragen im Visitor Center nach. Alles belegt, aber etwas ausserhalb hat es einen gratis Campingplatz, bei dem wir unser Glück probieren können.

Ein hübscher Platz direkt am gleichen Fluss gelegen, wie der Platz gestern (einfach auf der anderen Seite). Er ist noch nicht einmal so voll, vor allem um diese Zeit. Er füllt sich langsam und ein Bus bleibt im sandigen Boden stecken und wir eilen natürlich zu Hilfe.

Ansonsten haben wir einen gemütlichen Nachmittag und einen produktiven Abend. Wir müssen all unsere frischen Lebensmittel verkochen. Die sind mittlerweile etwas älter geworden…

Spielen mit den Troopys

Langsam verlassen nach und nach, einer nach dem anderen das Camp. Wir wollen zusammen mit Nicole and Arno in die Sanddünen. Das holländische Paar Irene und Peter kommen auch mit. Und es werden immer mehr die mitkommen wollen. Am Schluss ist es schon nach Mittag und sechs Troopys.

Es geht wieder nach Norden, den Weg zurück den wir gestern gekommen sind.

Wir lassen alle die Luft aus den Reifen und fahren über die Düne an den Strand. Es ist sehr heiss heute, da brauchen wir erst mal ein Bad.

Wir werden wieder ein Fahrzeug weniger und fahren einen Track in den Dünen. Es macht mega Spass, mit so vielen Landcruisern im Sand zu spielen. Eine Düne wird aber zur echten Herausforderung. Wir sind klar im Vorteil. Wir haben zwar die schmalsten Reifen, aber den grössten Motor.

Fast alle schaffen es dann doch noch hoch und dann wieder an den Strand und zurück auf die Strasse. Da warens nur noch drei Landcruiser. Zusammen fahren wir auf den Campingplatz auf dem wir gestern schon waren und verbringen einen kühlen, aber gemütlichen Abend zusammen.

Troopy Treffen

In aller Hergotts Frühe fahren noch einen Campingplatz weiter, weil wir glauben, dort eine bessere Sicht zu haben. Zuerst ist da aber nur Strand.

Aber wir finden die Felsen in der Dämmerung und werden mit tollen Fotos belohnt.

Wir trinken einen heissen Tee um uns aufzuwärmen, essen Frühstück und schlüpfen dann nochmal ins Bett.

Beim Lagoons Beach findet heute ein Treffen von Toyota LandCruiser Troopcarrier statt. Also so einem wie wir haben. Das Ziel ist, das grösste Treffen mit der Spezialausführung mit Hochdach auf Tasmanien zu veranstalten. Das wären dann 7 Stück.. darauf Aufmerksam gemacht haben uns Nicole und Arno, ein Deutsches Pärchen, das schon länger in Australien unterwegs ist. Sie haben unseren Blog übers Internet gefunden und uns angefragt, ob wir nicht mit ihnen einen Offroad Track fahren wollen, den man nur zu zweit bewältigen darf. Da haben wir gleich zugesagt. Wir treffen sie aber erst mal auf diesem Troopy treffen, weil sie fast das selbe Auto fahren.

Für so ein Treffen braucht es wohl noch ein bisschen Bier. Wir haben genau noch eines… was für ein guter Zufall, dass wir an einer Brauerei vorbeifahren. Dass wir nicht das falsche kaufen, probieren wir erst mal.

Das Treffen erinnert ein bisschen daran, wie Festivals bei uns aussehen. Einfach ein wenig anständiger. Die meisten sind definitiv nicht beim ersten Bier. Arno und Nicole wollen gerade zu einem Strandspaziergang aufbrechen. Wir quatschen stattdessen eine ganze Weile mit ihnen, bis wir hungrig werden. Danach gehen wir mit ihnen mit und gehen so lange, bis uns langsam kalt wird.

Den Rest des Tages plaudern wir mit ihnen und den anderen. Mal im stehen, mal im sitzen und unser Biervorrat ist schon wieder aufgebraucht. Wir haben auch nicht viel gekauft..

Die trinkfreudigen gehen dann aber relativ früh ins Bett. Die Australier trinken sehr gerne, aber so richtig betrunken sein scheint ein No Go zu sein und ist sogar eine Straftat. Aber vielleicht sind sie auch einfach Müde von gestern. Da ging es anscheinend etwas wilder zu und her.

Mount William Nationalpark

Wir müssen beide aufs Klo und in den Wald zu kacken ist einfach nicht ganz so entspannt. Auf der letzten Reise war das häufig der Fall, aber Australien hat so viele öffentliche WCs, dass wir es möglichst vermeiden. Wir fahren also noch vor dem Frühstück nach Scottsdale zum Visitor Center. Wir brauchen ohnehin noch einen Pass für die Nationalparks und ein paar Broschüren sind auch immer gut. Ausserdem gibt es hier gratis Internet. Es ist beschränkt auf 20 Minuten. Man würde meinen, das ist mehr als genug, aber die Zeit vergeht wie im Flug und so ist mein nächster Blog noch nicht einmal fertig hochgeladen, als die Zeit abläuft.

Der Mount William Nationalpark an der nordöstlichen Ecke Tasmaniens ist laut einem Flyer drei Stunden entfernt. Wir können das kaum glauben. Trotzdem fahren wir durch und schauen uns nichts am Wegesrand an, damit es nicht zu spät wird. Nach einer Stunde sind wir dort. Auf dem Weg ist alles trocken und verdorrt, ausser die Wälder oder es wird im grossen Stil bewässert.

Mount William ist selbst für australische Verhältnisse kein richtiger Berg. Aber ein schöner Spaziergang.

Es ist noch früher Nachmittag. Als nächstes wollen wir eigentlich den Kangaroo Track hier machen. Dort soll es ganz viele Tiere zu sehen geben. Aber eben erst am Abend. Wir fahren darum ans Nordende des Parks an den Strand.

Ein Spaziergang, Mittagessen, Nadine springt ins kalte Wasser, lesen, Fotos importieren und schon ist es Zeit mit dem Kochen zu beginnen. Wir probieren etwas neues aus. Pastinaken Gratin. Gelingt super?.

Wir haben immer noch Zeit und so ersetzen wir endlich die provisorisch montierte Schraube an der Seilwinde.

Und auch ein Rad wird noch mit dem Reserverad getauscht. Der Pneu ist mehr als abgefahren..

Und plötzlich sind wir im Stress. Wir haben den Sonnenuntergang völlig falsch geschätzt. Der Himmel verfärbt sich bereits stark und als wir anhalten, ist die Sonne bereits untergegangen.

Wir sehen tatsächlich viele Tiere aber es wird natürlich langsam dunkel. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, morgen den Sonnenaufgang an der Bay of fire zu sehen. Keine Ahnung, ob das die Mühe wert ist, jetzt noch so weit im dunkel zu fahren. Den mühsam ist es, mit all den Tieren auf der Strasse. Aber auch toll, so vielen zu begegnen. Wir sehen Kängurus, Wallabies, Pademelons, Spotted Quolls, Tasmanische Teufel und grosse Possum ähnliche Dinger, die wir nicht identifizieren können.