Sea Shepherd, walking Tour und Tennis

Der Wecker holt uns aus dem Schlaf. Es scheint unmöglich, alles zu erledigen und pünktlich zur Free walking Tour zu gelangen. Aber wir schaffen es. Der Wassertank ist gefüllt, alles Gemüse verkocht, essen für Frühstück und Mittagessen dabei und so weiter..

Beim Treffpunkt haben wir sogar genügend Zeit, die letzten Doughnuts noch zu verputzten.

Die Tour ist amüsant und spannend. Man bekommt, wie meistens auf diesen gratis Touren (man gibt etwas Trinkgeld) einen guten Einblick in die Stadt. Geschichtlich zum Beispiel. Melbourne war ein mal die reichste Stadt der Welt, wegen des Goldrausches, hat eine grössere Depression erlebt, haben früh den 8 Stunden Arbeitstag eingeführt (hätte ich auch gerne) und so weiter. Heute ist sie die Studenten-Stadt im Ostasiatischen Raum. Diese Hochhäuser sind nicht etwa Bürogebäude, nein, das sind Studentenwohnungen.

Die UreinwohnerInnen werden natürlich auch erwähnt. Hier in Form ihres ersten erfolgreichen Politikers ***. Es ist wichtig und richtig, wird bei allem auf die ursprünglichen Besitzer dieses Kontinents eingegangen. Meist hat man aber das Gefühl, dass es bloss eine Alibiübung ist. Man zollt ihnen kurz Respekt und alles ist wieder gut. Wenn unser Guide Tom aber davon erzählt, scheint sein bedauern echt zu sein. Zum ersten Mal hören wir konkrete Zahlen. Einst lebten hier zwischen 750’000 und 1’000’000 Aborigines. Wenige Jahre nach der Ankunft der Europäer waren es noch 70’000.

In einem etwas verstecktem Einkaufszentrum legen wir eine kurze Pause ein. Es kommt immer wieder vor, dass man durch eine Passage geht und dann mitten in einer Mall steht. Es gibt auch ein Restaurant, das in einem Parkhaus versteckt liegt, oder eine Bar, die nur durch den Staff only Eingang einer Pizzeria zugänglich ist.

Auch die normalen Kaffees und Restaurants liegen etwas im verborgenen in den unzähligen Seitengassen, zusammen mit ganz viel Streetart.

Nach der Tour schlendern wir dem Yarra River entlang zum Sea Shepherd Schiff.

Wir machen eine spannende Tour mit über das Schiff und vor allem über die Organisation selbst. Sie haben sich dem Schutz der Meere und deren Bewohnern verschrieben. Dazu greifen sie auch mal zu drastischen Massnahmen. Zum Beispiel stören sie Wahlfänger oder sammeln die Netze von illegalen Fischereifirmen ein und werden deshalb des öfteren auch attackiert.

Heute findet das Finale des Australian Open statt und wir haben Ground Pass Karten. Die Berechtigen uns, aufs Gelände des Stadions zu gehen und das Doppelfinale am Nachmittag sogar live zu sehen. Das ist gerade am laufen, als wir eintreffen.

Das ist mein erstes Tennismatch, das ich in einem Stadion sehe. Etwas ganz anderes, als zum Beispiel ein Fussballspiel. Es sieht alles viel kleiner aus, als im Fernseher. Es wirkt schon fast Familiär, aber auch sehr strickt. Wenn die Spieler am spielen sind, herrscht Ruhe und es darf nicht aufgestanden werden. Dafür sorgen ziemlich viele Aufpasser.

Auf dem Gelände um das Stadion herum sind überall Grossleinwände aufgestellt, es gibt Essensstände und sogar Alkohol (10$ für eine kleine Büchse). Wir schlendern ein wenig herum und suchen uns dann einen Platz, damit wir auch etwas vom Spiel mitbekommen. Rafael Nadal (Welnummer 2) spielt gegen Novak Djokovic. Letzterer macht ganz klar, wer die Nummer 1 auf der Welt ist. In drei Sätzen deklassiert er Nadal richtiggehend.

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