Camping Rini

Wir sind früh wach heute, aber wir bleiben, nach einem Snack, noch lange liegen und faulenzen. Die Reste der „Pizza“ von gestern (wir hatten zu zweit eine und konnten nicht alles essen) schmecken auch kalt. Mit geöffneter Heckklappe scheint genau die Sonne in den Bus, lädt gerade zu ein herum zu liegen. Jetzt müssen wir aber endlich ein mal Duschen.

Im Laufe des Tages bekommen wir Nachbarn. Ein Aargauer Pärchen, das mit einem riesigen Iveco Monster unterwegs ist.
Wir verbringen den Tag hauptsächlich mit Lesen, Bus putzen, Kaffe trinken und Essen. Wir hätten auch noch anderes erledigen können, aber das hat noch Zeit…

Zum Abendessen gehen wir wieder ins Restaurant. Unter Kebap versteht man hier ganz etwas anderes und ist lecker.

Nach einem gratis Kaffe und Raki geht es wieder in den Bus, es wird empfindlich kühl. Wir widmen uns noch eine weile unseren Computern (Uptdate, Fotos, Musik und der gleichen) und gehen Schlafen.

Service

Es war wirklich kalt letzte Nacht, im Wasserkanister am Reserveradträger ist Eis und der Hahn ist zugefroren, aber wir hatten warm. Mit Hilfe eines Feuerzeuges gelangen wir dann doch ans Wasser. Den Abwasch verschieben wir auf den Campingplatz, den wir ansteuern wollen. Es wäre doch ein wenig ungemütlich gewesen hier.

Durch stark bewaldete Täler, an Flüssen und Stauseen entlang gelangen wir an den Ohrid See, nahe der Albanischen Grenze. Der Camping aus dem Stellplatzführer ist schnell gefunden und ist sehr idyllisch  direkt am See gelegen. Freundlich werden wir begrüsst und gleich zu einem Gratis Kaffee ins Restaurant gebeten.

Jetzt steht der Service am Bus an. 15000 km ist es her seit unserem Aufbruch. Dank der gründlichen Vorbereitung ist nicht sehr viel zu tun, aber es dauert doch einiges an Zeit, wenn man nur eine Wiese und ein Werkzeugkoffer statt einem Lift und einer Werkstatt zur Verfügung hat. Die Sonne lässt sich wieder blicken, aber Schrauber-Temparatur ist es dennoch noch lange nicht. Vor allem der Wind ist empfindlich kühl. Währenddessen widmet sich Nadine den Fotos. Es sind nun einige mehr online! Ausserdem beginnt sie den Bus zu putzen
Zum Aufwärmen setzen wir uns bei einem, übrigens mega leckeren (sogar Nadine mag ihn), Kaffe ins Restaurant. Wir sitzen dort, surfen, suchen nach Infos für die Weiterreise und schwatzen bis wir allmählich Hunger haben. Wir bestellen eine sogenannte Pizza. Am nächsten kommt es wohl einem Börek in Pizzaform mit Ei und Käse. Lecker! Das Restaurant scheint eine Art Dorftreff zu sein. Immer wieder kommen Leute, schwatzen ein wenig und gehen wieder.

Üüää Schnee

Nach Skopje zu kommen war kein Problem, aber sich dort zurecht zu finden schon viel mehr. Als erstes halten wir an einem Supermarkt und kaufen das nötigste ein. Dann gilt es das Zentrum der Stadt zu finden und dann noch einen Parkplatz, ohne wieder hinauszufahren. Nach einiger Zeit werden wir bei einem Einkaufszentrum fündig. Wir besichtigen das Mutter Theresa Haus (sie stammt von hier) und die umliegenden Sehenswürdigkeiten.

Ein W-lan Netz finden wir erst wieder zurück im Einkaufscenter, als wir den Parkplatz bezahlen wollen. Wir sorgen für die nächsten Länder vor und kaufen die Karten fürs Navi auf dem iPhone. Am richtigen Ort aus der Stadt herauszukommen ist weniger schwer als befürchtet und wir sind bald auf der Autobahn Richtung Südwesten des Landes. Auf einer Raststätte gibt es Mittagessen und weiter gehts. Die Autobahn verleidet uns aber schnell und wir schlagen uns auf den Überlandstrassen durch. Kein leichtes Unterfangen. Die Strassenschilder enthalten jetzt auch noch albanisch und manchmal auch nur albanisch, d.h. wir können uns nicht immer an der Karte welche die mazedonischen Namen enthält orientieren. Zuerst geht es durch unzählige aneinandergereihte Dörfer, wo wir nur sehr langsam vorwärts kommen. Die Strassen sind schmal und verstopft, aber es ist auch gut einen Einblick in die Dörfer zu bekommen. Jetzt kommen wir wieder Richtung Autobahn, aber eine Einfahrt ist keine zu sehen. Die Strasse führt nur hinüber und wird immer kleiner und ist schlussendlich nur noch ein von Schlaglöcher übersäter Feldweg. Er führt einer Müllkippe entlang (schon krass, es wird einfach alles verbuddelt), 90 Grad verdreht zu unserer geplanten Richtung. Nach einer ganzen Weile geht es endlich wieder in die gewünschte Himmelsrichtung durch ein paar Dörfer zum Ende der Autobahn hin. Auf der grossen Überlandstrasse ist es nun nicht mehr schwer, sich zurecht zu finden und wir erwischen die gewünschte Abzweigung zum Nationalpark. Es geht in engen Windungen immer weiter hoch in die Berge. Und auf einmal, Schnee neben der Fahrbahn! Brrrr…

An einem Stausee (! Sie nehmen es auch sonst nicht so genau mit dem Naturschutz) fahren wir direkt an den Strand. An dieser Seeseite liegt (leider) kein Schnee, es wird also nichts mit Schneeballschlacht. Die Landschaft ist wunderschön und der aufsteigende Nebel vom See ist ein richtiges Naturspektakel. Trotzdem fällt der Strandspaziergang eher kurz aus. Es ist saukalt und dazu bläst ein starker Wind.

Zum Abendessen gibt es Fotzelschnitten. Sie schmecken auch mit Buttermilch. Wir haben uns nämlich wieder einmal beim Rahm vertan und Buttermilch und Yogurtdrink gekauft und müssen es aufbrauchen…

Es ist noch viel zu früh um ins Bett zu gehen, deshalb müssen wir halt noch die Finanzen nachtragen.

Krank nach Mazedonien

Ich fühle mich schon ein wenig fitter, aber Nadines Zustand hat sich noch nicht viel verbessert. Also liegen wir noch länger herum bevor wir uns aus dem Bett quälen.

Trotz allem wollen wir weiter. Wir müssen über die Grenze, da unsere Vignette für die Bulgarischen Strassen heute ausläuft. Westwärts ist es nicht mehr weit bis nach Mazedonien. Am Zoll müssen wir ganze vier Mal anhalten und drei Mal davon die Türen öffnen. Wirklich kontrolliert wird aber nicht.
Unser Navi kennt kaum eine Strasse hier und die wenigen Wegweiser sind meist auf kyrillisch. Wir müssen uns deshalb eher auf den grossen Strassen bewegen um uns nicht total zu verirren.
Mazedonien ist recht klein und wir hätten, wenn wir gewollt hätten, sicher in einem Tag hindurchfahren  können. Wir wollen aber etwas vom Land sehen und machen einen Schlenker gen Norden zur Hauptstadt Skopje hin. Wir fahren meist in breiten Tälern mit grossen Hügeln und Bergen zur Seite. Richtigen Wald sucht man fast vergebens, aber viele vereinzelte Bäume und Baumgruppen schmücken die weite Graslandschaft. Ab und zu unterbrochen von Maisfeldern oder frisch angelegten Äckern. Das ganze wäre sicher noch um einiges eindrucksvoller bei Sonnenschein, aber es regnet immer wieder und ist stark bedeckt. Eigentlich dürfen wir uns ja überhaupt nicht beklagen. In letzter Zeit hatten wir wirkliches Traumwetter. Es passt sich wohl unserem Gesundheitszustand an…
Am Wegesrand gibt es Mittagessen für uns und gleich gehts wieder weiter. Auf unsere Karte sind längst nicht alle Strassen eingezeichnet und so ist es kaum verwunderlich, das wir nicht ganz am gewünschten Ort herauskommen. Wir sind einen Bogen gefahren und sind bereits auf der anderen Seite von Skopje. Auf direktestem Wege (leider Autobahn und man muss Gebühren bezahlen!) fahren wir in Richtung Stadt und nehmen eine Ausfahrt kurz davor. Sie führt lediglich zu einer Erdölraffinerie, aber wir finden trotzdem einen Weg ins Grüne einen Hügel hinauf. Wir sind ziemlich früh dran, dazu kommt noch, das die Zeitzone gewechselt hat. Aber nach dem Nachtessen, das wir bald einnehmen werden (wohl Reste vom Restaurant gestern) werden wir noch einen Film schauen und früh zu Bett gehen. Dort gehören Kranke ja eigentlich hin.