Eindrucksvolle Grotten

Für heute haben wir wieder ein Mal einen Wecker gestellt, wir müssen ja wieder zurück, um die Führung nicht noch einmal zu verpassen. Es ist noch dunkel, als er klingelt. Halb so schlimm, ein bisschen länger liegen bleiben ist auch nicht schlimm.

Der See verläuft ganz anders, als wir das im dunkeln erahnen konnten und stellt sich leider als weniger spektakulär heraus als erhofft. Man muss aber fairer Weise sagen, dass das Wetter nicht so gut ist und wir nur noch schwer zu beeindrucken sind, nach den Seen in Kroatien. Es hat sich also nicht wirklich gelohnt, den ganzen Weg hierhin zu fahren. Auch wenn das Gewässer noch so bezaubernd gewesen wäre, wäre die Anreise ohnehin in keinem Verhältnis gestanden. Doch das ist uns eigentlich egal. So bekommen wir wenigstens noch etwas von Slowenien zu Gesicht.
Für eine Wanderung am Ufer entlang, ist wie gesagt, das Wetter nicht entsprechend und uns bleibt auch nicht mehr viel Zeit dafür. Um den See herumfahren kann man auch nicht und so machen wir uns auf den Weg zurück zu den Skocjane Grotten. Diesmal auf schnellstem, nicht kürzestem Weg. Wenn auch nicht über Autobahnen und Schnellstrassen, denn für die bräuchte man eine Vignette. Das Navi berechnet dafür genau gleich viel Zeit, wie wir gestern effektiv auf der kürzesten Route gebraucht haben. Der Weg führt uns nahe an Tolmin vorbei, dort war ich bereits mehrere Male an einem Openair und wir machen den kleinen Schlenker, um zu sehen wie es dort unter dem Jahr aussieht. Natürlich ganz normal 😉
Bei der Grotte angelangt, haben wir noch genügend Zeit, um zu Mittag zu kochen und gemütlich zu essen. Auch ein Spaziergang zum Aussichtspunkt und ein Kaffee liegt noch drin, bis unsere Führung beginnt.

Die Höhlen und der unterirdische Fluss sind extrem eindrucksvoll. Durch einen Stollen von gerade mal 1.80m höhe gelangen wir in immer grössere Hallen, bis zur grössten, die 100m misst und der Fluss Reka hindurchfliesst. Stalaktiten wachsen von der Decke hinunter und Stalagmiten vom Boden hinauf und bilden tolle Skulpturen, die eindrücklich beleuchtet sind. Mit Worten ist so eine faszinierende Unterwelt schwer zu beschreiben und leider können wir euch kaum Bilder zeigen, denn das Fotografieren war meist verboten.

Es ist bereits nach 15.00 Uhr als wir beim Bus zurück sind. Eigentlich war einmal der Plan, heute noch bis kurz vor Venedig zu kommen, um morgen die Stadt an zu schauen. Wir geben das Ziel unserem Tomtom bekannt und fahren einfach mal in diese Richtung. Wir fahren dann tatsächlich bis ein paar hundert Meter vor den Campingplatz, auf dem wir den Bus morgen stehen lassen wollen. Langsam haben wir Übung darin, im Dunkeln zu fahren.
Als Nachtplatz müssen wir schon wieder mit einem Parkplatz vorlieb nehmen, obwohl wir uns bereits gestern gesagt haben, dass wir uns in der Natur ohne Menschen viel wohler fühlen. Aber hier fehlen uns einfach die Alternativen. Wir sind nicht mal sicher ob wir hier parken dürfen (campen wohl sowieso nicht), aber wir sind morgen früh wieder weg. Nach feinen Fajitas und dem tippen dieses Textes ist auch bald schon wieder Zeit für ins Bett.

Wir waren im Meer! Ende November!

Die letzte Dusche ist schon wieder einige Tage her. Es wird also höchste Zeit! Um Wasser zu sparen, wagen wir den Sprung ins kalte Meer. Das Duschwasser danach ist sogar noch kälter. Wer sauber sein will, muss leiden…

Das Gefühl danach ist dafür umso schöner. Kurz vor der Grenze wollen wir noch unser letztes kroatisches Geld los werden und fahren an eine Tanke. Ich habe es mit einfüllen nicht so im Griff, wie die Tankwarte und schiesse promt einen Rappen übers Ziel hinaus und wir müssen mit Karte bezahlen und der Tank ist fast voll.  Wir überlegen uns noch, etwas essen zu gehen, die hiesige Küche sei sehr gut heisst es, entscheiden uns aber doch anders und gehen nochmals einkaufen. Es gibt immer etwas, was mann noch brauchen kann und den Wein von hier wollten wir sowieso probieren. Die letzten Kuna werden wir dann doch noch an der Tankstelle los.

Den Grenzübergang nach Slowenien geht sehr schnell vonstatten und wir können seit langem sitzen bleiben und müssen keine Türen öffnen. Die erste Destination im neuen Land ist Piran, DIE Küstenstadt Sloweniens. Weil wir den Bus ausserhalb stehen lassen, dafür bezahlen müssten und die Parkplatz Ordnung nicht ganz klar ist, lassen wir, auch angesichts der vortgeschrittenen Stunde, das aus. Wir fahren stattdessen ins Landesinnere zu einer Höhle, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Bei unserem Glück findet heute keine Führung mehr statt. Wir wollen deshalb weiter zu unserem nächtsten Punkt und Morgen noch einmal kommen. Der Buhinj See liegt nur 120 Kilometer entfernt, doch das Navi berechnet vier Stunden und fünfzig Minuten. Das können wir nicht glauben und machen es uns zur Herausforderung möglichst viel Zeit aufzuholen. In der ersten Stunde klappt das wunderbar. Wir haben bereits zwei Wegstunden hinter uns gebracht. Auf kleinen Kiesstrassen durch schöne Wälder können wir einfach viel schneller fahren, als das Navi meint. Wir kämpfen uns in engen Kurven und noch engeren Strassen durch die Dörfer einen Berg nach dem andern hinauf und wieder hinunter in verwinkelte Täler und haben längst die Orientierung verloren als wir in extrem dichten Nebel gelangen. Dazu kommt noch, das sich das Tageslicht allmählich verabschiedet. Schlussendlich haben wir trotz zwei kurzen Stopps, mehrmaligem falsch Abbiegen und Schrittempos wegen der Sicht zum Schluss eine Stunde 50 Minuten gutgemacht.
Vom See sehen wir nun nicht viel, einerseits ist es, wie schon erwähnt dunkel und andererseits kann man nirgens direkt ans Ufer fahren, weil überall Fahrverbot ist. Wir stellen uns darum auf einen Parkplatz ganz in der Nähe und fangen nach einer kurzen Erkundung gleich an zu kochen. So spät waren wir schon lange nicht mehr dran mit dem Abendessen.