Cleanup day

Der Verein Transition Bülach macht mit beim Clean up day und wir sind am Freitag Abend auch mit dabei. Eine Gruppe von circa 15 Personen macht sich vom Hertilabor aus auf durch Bülach und sammelt Abfall ein.

Zum einen, um die Stadt etwas sauberer zu machen, zum anderen aber auch um die Bevölkerung etwas zu sensibilisieren. Das führt dann ja auch wiederum zu einem aufgeräumteren Bülach und einer gesünderen Natur. Auf den ersten Blick sieht man kaum Abfall herumliegen und ich frage mich, ob es sich überhaupt lohnt, so eine Aktion zu starten. Bei genauerem hinsehen wird aber schnell klar, dass wir ein Littering Problem haben. Viele kleine Schnipsel Plastik und vor allem Zigarettenstummel. Letztere sind doppelt problematisch zum einen ist es Plastik, der ewig braucht um sich zu zersetzen und gar nicht richtig abgebaut wird. Stattdessen verteilt sich der Mikroplastik in der Natur, bindet Giftstoffe an sich und landet früher oder später auf unseren Speisetellern. Zum anderen enthält eine weggeworfene Kippe sehr viele Giftstoffe, die unser Wasser verseuchen. Darum ist ein Gulli so ziemlich der schlechteste Ort, um sie zu Entsorgen. Dann noch lieber auf den Boden schmeissen, wenn mann den enormen Aufwand, zu einem Mülleimer zu gehen, nicht bewältigen kann.

Eigentlich ist das Problem allgemein bekannt, es würde aber jedem gut tun, bei so einer Aktion mit zu machen. Es wird einem direkt vor Augen geführt, wie extrem es wirklich ist.

Typisch vietnamesisch

Vietnam hat natürlich eine ganz andere Kultur als die Schweiz. Ich kann hier nicht die ganzen Kulturen vergleichen. Das bräuchte ein langes Studium und würde viele Bücher füllen. Ein paar Details will ich euch aber nicht vorenthalten:

Der Verkehr

Es wird alles mit dem Roller transportiert, wirklich alles. Zum Beispiel ein halber Garten wie auf dem Foto, lebende Tiere, fahrende Take-away Stände oder fünf Personen auf ein mal. Dabei müssen die Erwachsenen einen Helm tragen und halten sich mittlerweile meistens daran. Für Kinder ist es aber weiterhin freiwillig.

Die Elektrizität

Dieses Bild ist noch harmlos und die Situation hat sich in den letzten Jahren auch stark verbessert. Trotzdem ist immer noch faszinieren in was für einem Chaos die Stromleitungen den Strassen entlang aufgehängt sind.

Billige Arbeit

Die Arbeitskraft ist in Vietnam so günstig, das überall und für alles jemand angestellt wird. An einer Tankstelle haben wir zum Beispiel ein mal mehr Tankwarte gesehen, als es Zapfsäulen gab.

Der Müll

Von vielen Ländern ist man sich ja gewohnt, dass überall Abfall herumliegt. An den meisten Orten trifft das auch hier zu, doch auf den Strassen ist es meist sauber. Das ist nicht der Bevölkerung zu verdanken, sondern den unzähligen Müllsammlern mit ihren Handkarren, die den ganzen Tag durch die Strassen ziehen. Zum Teil wird der Abfall sogar vor Ort auf dem Karren sortiert, wie auf dem obigen Bild zu sehen ist. Es ist für mich immer noch sehr seltsam, Petflaschen und Dosen in den normalen Müll zu schmeissen.

Ein trauriges Bild

Das finde ich hingegen recht lustig. Die Strasse wurde angehoben. Der Hydrant aber nicht.

gemütlicher Nachmittag und Abend am Strand

Wir fahren weiter, immer so nah an der Küste wie es geht. Das Meer sehen wir aber selten. Die Landschaft ist leider nicht mehr so schön wie gestern. Es ist recht flach und Dorf reiht sich an Dorf. Die Strassen sind sehr schlecht am Anfang und wir kommen sehr langsam voran. Dann gelangen wir wieder auf eine grössere Strasse und später sogar auf die Autobahn. Es ist die gleiche, wie vor ein paar Tagen, als wir aus Tirana heraus gefahren sind, jetzt einfach in die umgekehrte Richtung.

Heute machen wir die erste schlechte Erfahrung mit der einheimischen Bevölkerung, seit wir unterwegs sind. Als wir auf einen Kreisverkehr zurollen, wird plötzlich die Fahrertür geöftnet. Eine Gruppe Jugendlicher rennt neben uns her. Was sie genau wollen wissen wir nicht, vielleicht wollten sie einfach mitfahren oder sie hatten wirklich böse Absichten. Auf jedenfall hat Nadine einen ziemlichen Kampf bis sie die Tür schlussendlich schliessen und verriegeln kann. Das vor uns fahrende Auto fährt so vor uns hin das er uns abschirmt und spricht die Bande an. Wir machen uns aus dem Staub.

Fast am nördlichen Ende der albanischen Küste kommen wir wieder ans Wasser für das Mittagessen. Es ist zwar ein Strand, leider jedoch mitten in einer Stadt. Eigentlich wollen wir noch ein Nacht am Meer verbringen, aber um noch ein bischeen nördlicher zu kommen, müssten wir einen grossen Umweg fahren. Wir probieren es noch, ohne viel Hoffnung, bei einem Wegweiser, den wir auf der Hinfahrt gesehen haben. Nach einigem hin und herfahren finden wir ein Platz, der uns gefällt. Wir sind leider nicht ganz alleine und der leidige Abfall ist auch hier anzutreffen, aber wir können uns eigentlich gar nicht beklagen.

Wir legen uns eine Weile hin für einen Mittagsschlaf, beziehungsweise einfach ein wenig chillen. Der Nachmittag vergeht ziemlich schnell und gemütlich. Gegen Abend zünden wir ein Feuer an und geniessen einfach, wie schön wir es doch haben.

Bulgariens Küste

Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr. Wir wollen den Sonnenaufgang sehen! Unsere grobe Schätzung der Zeit war goldrichtig, denn es fängt gerade an zu dämmern. Schnell warm eingepackt und die Kamera und das Stativ geschnappt. Die Sonne, auch wenn ein wenig wolkenverhangen, steigt wunderschön und feuerrot über dem Meer empor. Noch bevor das erste Bild im Kasten ist, steht auf dem Display: „Wechseln sie den Akku“. Ein paar iPhone Schnappschüsse tuns im Notfall auch und wir können die Szenerie ganz ohne Hektik und wildem Geknipse und bei einem Kaffee geniessen.

Es ist noch sehr frisch und der Wind bläst stark, also schnell wieder in den Bus unter die warme Decke. Wir wärmen uns auf, stehen aber bald wieder auf und bekommen schon wieder Fischer-Nachbarn. Den schönen Wanderweg der Küste entlang wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir wandern aber mit Wanderschuhen der Marke Hankook, sogenante Pneus ;).

Die Wege verlieren sich und wir müssen zurück auf der Strasse. Wir versuchen immer wieder nahe an der Küste zu bleiben, was gar nicht so einfach ist. Die grosse Strasse verläuft ein wenig zurück versetzt und auf den kleinen versperren uns Golfplätze und Resorts immer wieder den Weg. Auch Strände, die nicht zu einem Komplex gehören, sind schwer zu finden. Zur Essenszeit kommen wir aber doch hinunter und Picknicken erst mal. Dann wird der Sand erkundet und die Wassertemperatur gefühlt (gar nicht soo kalt). Am nahe gelegenen Bach, füllen wir einen der beiden Wasserkannister für den Abwasch etc. Denn das Trinkwasser aus Budapest wird langsam knapp.
Weiter gehts über Hügel und wir freuen uns immer wieder beim Anblick des Meeres. Die Landschaft könnte gerade so gut aus Italien stammen und auch die Sonne steht der italienischen um nichts nach.
Wegen des Reiseführers und weil wir wieder an einen Strand wollen, besuchen wir die Ortschaft Nesebar. Die Altstadt liegt wunderschön auf einer Halbinsel. Dort stellen wir den Bus ab und schlendern kreuz und quer hindurch. Mehr denn je, fühlen wir uns in unseren letzten Urlaub auf Elba zurückversetzt. Kleine Häuschen reihen sich nebeneinander und lassen wenig Platz für die schmalen Gassen.

Zeugen aus fast vergessenen Tagen, in Form von Kirchen und Befestigungsanlagen sind zu betrachten und Souvenirshops buhlen um Kundschaft. Bevor wir etwas kaufen können, müssen wir zuerst noch Geld wechseln, das liegt natürlich noch im Auto… Endlich mit Lev ausgerüstet, kann ich einer gelben (passend zum Bus) Armbanduhr nicht wiederstehen. Sie kostet auch fast gar nichts. Ich nehme mal an eine Fälschung, oder sonst ein Billigproduckt, denn nebendran steht auch eine Armani für ein paar wenige Franken. Ein scharfes Gewürz kaufen wir auch noch, denn das aus Istanbul vom letzten Jahr geht zur neige. Ich habe mich schon durchgerungen, mir ein neues Paar Schuhe zu gönnen, doch meine Grösse gibt es nicht. Zum Abschluss unseres Bummels setzen wir uns auf eine Terasse und essen ein mit viel Liebe zubereitetes (italienisches!) Eis.

Weiter gehts der Küste entlang. Ziel ist es, noch einmal so einen Strand wie am Mittag zu finden, um zu übernachten. Hier ist die Küste schon stärker bevölkert und es wird bald klar, das wir bis nach der nächsten grösseren Stadt (Burgas) warten müssen. Ein wenig Eile ist geboten, weil wir nicht im dunkeln suchen wollen. Also fahren wir auf die Autobahn. Auch hier stehen viele Häuser direkt am Meer. Wir suchen uns einen Weg durch die verwinkelten Dörfer und müssen einige Male umdrehen, werden aber schlussendlich doch noch fündig. Der Strand ist nicht ganz so schön und es liegt einiges an Abfall herum, aber wir finden ein nettes Plätzchen. Die Hotelanlagen Ringsherum sind wie ausgestorben und so stört sich niemand an uns. Mit dem Rest der Kohle von Krakau und herumliegendem Abfallholz bringen wir eine super Glut hin um lecker zu Grilieren und Kartoffeln anzukokeln.

Offroad Action

Schon bald ist der Hauptweg zu Ende, doch es geht noch weiter. Es ist nicht ganz klar ob es ein Bachbett oder ein Weg ist. Es wird zur grössten fahrerischen Herausforderung bis jetzt für mich und eine grosse Nervenprobe für Nadine. Bei einem kleinen Wasserfall überlegen wir uns umzudrehen, denn auf Anhieb kommen wir nicht hinauf, obwohl die hintere Sperre plötzlich wieder funktioniert. Sie hat sich schon länger verabschiedet und ich bin noch nicht dazu gekommen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Nachdem ich ein paar Steine verschoben habe geht es doch weiter. Entscheidung gefallen. Wir gelangen nach einer Weile zu einer Abzweigung.  Weiter geradeaus scheitert der Bus. Zu steil und schlammig in Kombination mit grossen Steinen. Die Linke Strasse ist neu angelegt aber noch steiler und genau so schlammig. Mit den Schneketten wären wir wohl hoch gekommen, versuchen es dann abr doch nicht. Im nachhinein muss ich sagen, wir hätten mindestens zu Fuss nachschauen sollen, wo die Strasse hinführt. Wir sind nämlich weit gekommen und ich nehme nicht an, das die Maschienen die die Strasse erstellt haben, alle den Bach hinauf gekommen sind. Auch der Holz Abtransport wird kaum dort hinab erfolgen. Auf jedenfall haben wir umgedreht. Der Weg hinunter ist nicht einfacher als hoch, im Gegenteil. Hinunter kommt man immer, aber jedes „Klonk“ unter dem Bus schmerzt. Wir fahren also die ganze Strasse wieder zurück bis zur Hauptstrasse und wechseln den Fahrer. Nadines Hand ist so weit verheilt, das sie sich auch wieder mal hinters Steuer setzt und ich muss mein Blogrückstand wettmachen.
Das nächste Ziel ist wie gesagt das Schwarze Meer. Jetzt wollen wir endlich mal etwas vorwärts kommen, also Navi ein, kürzester Weg.  Die Strasse fliegt unter uns hindurch während ich auf das iPad starre und schreibe. Wenn ich mal aufblicke fällt mir auf das wir in einer grossen Stadt sein müssen. grosse Wohnblöcke, wie wir sie bis jetzt noch nie in Rumänien gesehen haben, stehen an der Strasse. Erst um halb vier kommen wir aus dem Getümmel hinaus und können zu Mittag essen. Wirklich idyllisch ist es hier auch nicht, an der Hauptstrasse mit viel Müll und es stinkt. Aber wir haben Hunger.
Bald biegt das Navi wieder auf eine kleinere Strasse ab. Zuerst im Zickzack durch ein Dorf und dann auf eine Landstrasse. Hier gefällt es uns schon wieder viel besser. Die Leute sitzen vor ihren Häusern, Kinder Spielen, Tiere fressen neben der Strasse und Pferdekarren erschweren das Vorwärtskommen. Die Dörfer sind so langezogen, das kaum Platz zwischen ihnen bleibt und dementsprechend schnell kommen wir voran. Gegen Abend sind wir aber wieder auf dem weiten Feld und erklimmen einen Hügel um dort zu übernachten. Wir geniessen die Aussicht auf die bereits untergeganfene Sonne bei einer Flasche Wein und hören Herr der Ringe zu Ende.