Im Nebel

Die Landschaft wäre wohl sehr schön gewesen, wenn wir sie gesehen hätten. Der Nebel war so dicht, man konnte kaum eine Autolänge weit sehen.

Immer wieder kamen uns Reisebusse entgegen und wir fragten uns was da bloss los sei. Als sich der Nebel lichtete und wir in ein Tal hinab kamen erblickten wir mitten in den Bergen ein Kreuzfahrtschiff. Ein Fjord reichte hier nämlich weit ins Landesinnere und nun war uns klar, woher die Touristenscharen kamen.

Die Route führte an einem anderen Ort mit der Fähre über denselbigen, die wir promt verpassten. Wir fragten uns weshalb die Strasse immer kleiner wurde, bis wir einmal auf der Karte nachschauten. Bis anhin hatten wir sie nicht gebraucht, weil alles so gut beschildert war. Umfahren ging nicht, also das kurze Stück zurück. Die Zeit, die wir auf das Schiff warten mussten reichte perfekt, um im Coop (ja den gibts hier auch, sogar der Schriftzug ist fast gleich) wieder einmal einen „Grosseinkauf“ zu machen. Auf der anderen Seite des Wasser stieg die Strasse wieder an, bis hoch in die Berge zum wüsten Wetter. Nach den Trollstigen (Trollweg) ein beliebter Aussichtspunkt, bei guter Sicht, Souvenirshopping und einem Eis wollten wir auf direktestem weg nach Trondheim. Ich hatte mich wohl ziemlich verschaut, gestern auf der Karte, denn das Navi schickte uns ein gutes Stück zurück nach Osten. Auf meinem angedachten Weg hätten wir wieder Fähren nehmen müssen.
Also bestand der zweite Teil aus Fahren um ans Ziel zu kommen. Nicht sehr spannend. Wir vertrieben uns die Zeit mit Elchspotting, wurden aber nicht fündig. Nur ein Reh sprang uns fast vors Auto.
Sonstiges Lustiges von den Norwegischen Strassen:
Lastwagen rasen. Man hatt fast Mühe mitzuhalten!
Baustellentafeln sind nicht ganz ernst zu nehmen, zumindest nicht immer. Manchmal sind offene Schachtdeckel in einem Tunnel neben der Fahrbahn grund genug, ein das 7 km lange Tunnel auf 50 km/h zu reduzieren.
Vor dem Winter werden alle strassen links und rechts mit Pfosten versehen (Bambusstäbe, kleine entastete Bäume, Stecken oder Plastikrohre) dazu gibt es eine Spezielle Lastwagen-maschiene, die sie in den Boden rammt

Strassen neu machen, heisst einfach eine neue Schicht Belag darüber legen
Nun liegen wir im Wald ein Stück vor Trondheim und haben trotz Regen ein gesundes Essen vom Feuer und eine selbstgemachte Schoggimilch genossen. Ich stinke jetzt dafür, wie man sagt, nach Rauch.

Bergen und wieder ins Landesinnere

Auf dem Plan des Wandergebiets gerade neben unserem Schlafplatz hatten wir gestern eine Dusche eingezeichnet gesehen. Also packten wir schnell unsere Sachen zusammen und fuhren das kurze Stück ohne Frühstück gegessen zu haben. Die Dusche entpuppte sich als Sportplatz mit Umziehkabienen, wahrscheindlich auch mit Duschen, aber die Türen waren zu…

Dann stinken wir halt weiter und gehen in die Stadt. Das Parkhaus war wieder ein mal zu klein. Nicht wie bei uns 2 m (was auf 1cm passgenau wäre), sind alle, die wir bis jetzt gesehen haben, gerade mal 1.90 hoch. Kurz darauf fanden wir aber ein Parplatz, ziemlich im Zentrum.
Zu Anfang, machte es den Eindruck, als wäre überhaupt nichts los. Kein Wunder, es ist Sonntag morgen.

Doch dann fanden wir einen kleinen Markt (der grosse findet jeden Tag statt, ausser Sonntags, toll gepreicht…) und kurz darauf ein Bauern-Fest-Markt-irgendwas. Wir wurden nicht ganz schlau draus was es sein sollte, aber es gefiel uns. Überall gab es Köstlichkeiten zu probieren. Auf der Festung war auch irgend ein Fest in gange. Beziehungsweise noch nicht im gange, denn als wir wieder herauskamen, merkten wir, dass eigentlich Eintritt verlangt wurde und wir zu früh waren. Mittelalterliche Zelte, Verkaufs- und Verpflegungsstände waren aufgestellt worden, ein Dudelsackbläser klang vom Turm herab, überall waren verkleidete Personen, Bogenschiessen und mit dem Schwert kämpfen wurde angepriesen, aber eben, logischerweise war noch nicht wirklich Betrieb.

Zurück auf dem Markt kauften wir uns zuerst einen Dessert und später ein Sandwich zum Zmittag. Um aus der Stadt heraus zu kommen und all den Mautstellen zu umgehen, gaben wir ein Ort im Landesinnern ins Navi ein. Es schaffte es auch nicht ganz allen Maut Kameras zu entgehen. Wir wollen nun all die Fjorde umfahren, weil wir unsererachtens schon genug Geld für Fähren ausgegeben hatten. Tunnels wollten wir auch wennmöglich meiden. Einerseits wegen den Gebühren, Andererseits weil die Passstrassen schön sind und Spass machen. Alle waren nicht möglich, denn es gibt sehr viele durch die steilen Berge. Beim ersten, bei welchem wir es schafften, führte uns die Strasse in halsbrecherischen 18% Gefälle in engen Kurven den Berghang hinab. Beim zweiten verpassten wir die Abzweigung und nahmen, wie wir glaubten, eine Alternativroute. Der Einstieg war schwer zu finden und endlich gefunden prangte ein Sackgasse Schild vor unserer Windschutzscheibe.
Also kehrt und doch die von Anfang an geplante Strasse nehmen. Mit Navi diesmal, kein Problem. Auch diese schlängelte sich in Harnadelkurven den Berg hinauf. Auf einer Aussichtsplattform mit Infoschild bemerkten wir, dass wir uns auf einer Touristenroute mit besonders schöner Landschaft befinden. Glück gehabt.

Ausserdem traffen wir Paulchen. Ein riesiges Offroad-Lastwagen-Reisemobil, von dem Nadine bereits im Internet gelesen hatte.

Er verliess den Rastplatz ein wenig früher und wir sahen ihn später auf einem Parkplatz, wo er wahrscheindlich nächtigte. Wir überlegten uns kurz ob wir uns zu ihm gesellen sollen, bereuten aber nicht weitergefahren zu sein, denn wir fanden einen viel schöneren Platz. Ein wenig abseits der Strasse, neben einem Bach, umringt von Berggipfeln. Unser Vorzelt ist auch wieder mal im Einsatz, es regnet nämlich.

Trainerhosentag

Trop, tropf, tropf…

hören wir die Regentropfen auf den Bus prasseln beim aufwachen. Am liebsten hätte ich mich den ganzen Tag in Trainerhosen im Bus verkrochen. Das mit den Trainerhosen, setzte ich sogar um, auch wenn ich meine gar nicht dabei hatte.
Weiter fuhren wir trotzdem. Richtung Osten, dem offenen Meer entgegen. Mehr oder weniger waren wir schon am Meer, oder das Meer bis ins Landesinnere bei uns, doch das offene Meer ist noch weit entfernt. Zwei Mal passierten wir das Wasser mit einer Fähre.

Das eine mal assen wir dabei zu Mittag. die Landschaft war nicht wirklich flacher geworden, dafür wieder Stärker bewaldet.

Nun hielten wir auf die Hafenstadt Bergen zu, von der wir uns einiges erhofften. Viel zu schnell erreichten wir dessen Agglomeration, denn wir wollten uns noch vorher irgendwo übernachten und am nächsten Tag in die Stadt fahren und uns umschauen. Gezwungenermassen erreichten wir das Stadtzentrum. Wir schauten auf dem Navi, ob es es nicht doch noch einen grünen Fleck gab und wurden an einem unweiten Berghang fündig. Die Waldsträsslein waren, wie sich herausstellte für Autos unzugängliche und rege genutzte Wanderwege. Das Naherholungsgebiet der Stadt also. Wir verkrochen uns in den hintersten Ecken des umwaldeten Parkplatzes und ich kam doch noch zum herumlümmeln im Bus. Ich hab es nun Tatsächlich geschafft auch ein Buch fertig zu lesen.
Tropf, tropf, es regnet schon wieder

über die Berge

Wir genossen unseren Platz noch einmal so richtig bevor wir ihn verliessen, mit Rührei von der Murrika über dem Feuer. Bis alles wieder verstaut war dauerte es eine Weile. Wir hatten vieles hervorgeholt, das dreckige Geschirr stapelte sich und die saubere Wäsche war auch noch nicht zusammengelegt.

Als die Asphaltierte Strasse zu Ende war (das ein unbefestigte Strasse folgen würde wussten wir bereits) versperrte uns eine Schranke den Weg.  Wiso die hier stand, fanden wir nicht wirklich heraus. Sie funktionierte wie eine, die es bei Parkhäusern auch gibt, nur umgekehrt. Es musste bezahlt werden, dann kam das Ticket. Zum Glück akzeptierte sie (zumindest Nadines) Kreditkarte. Uns wurde der Zugang zu einer wundervollen Berg und Seen Landschaft geöffnet. Nur sehr selten war ein Haus zu sehen, wir hatten die Natur für uns.

Als wir wieder auf eine Hauptstrasse einbogen, war da keine Schranke, sehr seltsam…
Nun trug uns die Strasse zunächst an einem längeren See entlang und dann immer weiter die Berge hinauf. Schlussendlich durch Tunnels, die sich mehrmals im Kreis im Berginnern hinaufschraubten. Wir erreichten über der Baumgrenze wie eine ander Welt mit noch mehr Seen, Gipfeln und Felsen, jedoch weniger Grün. Auf diesem Hochplateau machten wir Mittagspause. Von dort oben führte die Reguläre Strasse wieder durch (zum Teil mautpflichtige) Tunnels nach unten. Wir wichen ihnen aus und begaben uns auf viel schönere und interessantere Pfade. Kleine Passträsschen heizte ich hinauf und wieder hinunter, aber immer wieder innehaltend, die Umgebung zu bestaunen. Weiter hinab gings auf der Hauptstrasse, wobei wir doch noch ein Maut Tunnel erwischten. In einem Hang über einem grossen Fjord hielten wir an, bestaunten den mächtigen Wasserfall und stöberten im kleinen Fastfood/Souvenirshop, den es hier gab. Einen Nachtplatz fand sich eine Weile später eine steile Kiesstrasse runter auf einer Weide. Nicht mehr ganz so idyllisch und eben wie letzte Nacht, aber es reichte allemal.