Panne Nr. 3

Ohne grosses Programm heute, geniessen wir es, lange liegen zu bleiben. Wir müssen einfach weiter Richtung Süden, über die Grenze Richtung Warschau.

Weit kommen wir aber nicht, als wir Mittags abfahren. Mitten in einem Dorf hören wir ein Geräusch, das nicht da sein sollte. Der Übeltäter ist schnell gefunden. Wieder eine Antriebswellen Manschette vorne aussen. Diesmal rechts. Sie ist rundherum am Gelenk abgerissen. Keine Ahnung wieso, vielleicht auch nur eine Alterserscheinung. Jetzt haben wir natürlich kein Ersatz mehr dabei. Nach Absprache mit Thomas von der VW Bus Werkstatt, prüfen wir, ob das Gelenk noch in Ordnung ist. Es scheint so und wir dichten es provisorisch mit Klebeband und Plastiksack ab. Es wird eine ziemliche Bastlerei und kostet einiges an Zeit, bis es endlich hält.

Endlich können wir weiterfahren, in Richtung eines Nationalparks im Süden des Landes. Wenn wir es gewollt hätten, wäre es eine Super Route gewesen. Kleine Wege in sehr schlechtem Zustand. Die richtige Umgebung für ein Syncro, doch wir hatten nicht all zu gute Laune wegen der Panne. Wir wollen endlich weiter kommen und unsere Flickerei schonen. Ob das Gelenk wirklich in Ordnung ist, sind wir uns nicht so sicher und es darf auf jeden fall kein Wasser hinein. Das ist kein einfaches Unterfangen bei all den Pfützen. Hinzu kommt noch, das wir zwei mal umdrehen müssen. Das erste mal stehen Forstmaschinen im Weg, die keine Anstalten machen, auf sie Seite zu fahren. Beim zweiten mal ist uns ein Ausläufer eines Sees im Weg.

Im Nationalpark machen wir nochmals Halt. Kaufen noch ein paar Kleinigkeiten und kochen etwas. Das Touristencenter gibt nicht viel her. Wir sind fast schon froh auf eine grosse Strasse zu gelangen. Über die Grenze wollen wir heute sicher noch kommen. Schlussendlich schaffen wir es endlich und fahren noch ein bisschen weiter. Wir kommen an vielen Baustellen vorbei und ich hätte fast einen Bauarbeiter umgefahren. Es ist bereits Dunkel, aber vor jeder steht einer und winkt die Autos durch.
Trotz später Stunde ist noch viel los, darum ist es nicht einfach ein Seitenweg zu erwischen, um zu nächtigen. Wir finden uns schon fast damit ab, auf einem Parkplatz zu schlafen, doch vom angesteuerten Rastplatz führt doch ein Weg in den Wald hinein. den Umständen entsprechend haben wir es super getroffen. Ich bin Total fertig. Ein wenig am kränkeln, viel autofahren (auch wenn wenige Kilometer), mechen, steifes Genick und so weiter. Ich werde aber voll verwöhnt. Mit einem Glas Wein in der Hand werde ich bekocht und bin gleich reif fürs Bett.

Vilnius und waschen im Eiltempo

Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr (litauische Zeit). Vor 8.00 Uhr geht die Bus Tür aber noch nicht auf. Es dauert eine Weile, bis wir aufbrechen. Wir müssen ja noch ein Gruppenfoto machen, uns verabschieden und so weiter.

Die drei ??? Folgen austauschen haben wir leider nicht mehr geschafft. Immerhin, um 10.50 Uhr sind wir auf der Fähre zurück. Wir stellen das Navi wider mal um auf schnellster, statt kürzester Weg. Es will aber nicht auf die Autobahn und fährt Umwege. Deshalb fahren wir dan doch nach Karte. Eine lange und zimlich langweilige Strecke. Mitten in Vilnius suchen wir uns einen Parkplatz, das Parkhaus ist wieder mal zu klein. Man merkt deutlich, das wir weiter in den Osten gekommen sind, denn der Verkehr ist schon recht kriminell. Aus dem Schilderwald werden wir nicht ganz schlau, sind aber zu 90% sicher, das wir nicht für den Parkplatz bezahlen müssen.

Die Altstadt zählt sehr viele schöne alte Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Leider ist der Verkehr überall laut anzutreffen. In einem McDonalds essen wir etwas kleines, gehen aufs Klo und suchen vor allem im gratis Internet einen Waschsalon und laden die letzten Blogs inklusive Fotos hoch. Nach einem kleinen Rundgang zu Fuss kehren wir zum Bus zurück und haben prompt eine Busse an der Frontscheibe. Na ja….
Der Waschsalon ist ein wenig ausserhalb im Studentenviertel. Wir sind uns erst nicht sicher, ob wir hier richtig sind. Zwischen alten, heruntergekommenen Wohnblöcken führt uns eine Privatstrasse tatsächlich zum versteckten Ziel. Eine sehr herzige, ältere Frau erklärt uns, wo wir was machen müssen und kassiert am Schluss auch das Geld ein. Sie muss wohl ein sehr niedriger Stundenlohn haben. Mit fünf halb ausgelasteten Waschmaschinen. In der Zwischenzeit, essen wir ein bescheidenes Nachtessen.
Als wir los können ist bereits wieder Dunkel. Wir wollen einfach aus der Stadt hinaus um ein einsames Plätzchen zu suchen, fahren aber noch ein bischen weiter. Das Navi, wieder kürzester Weg, bringt uns immer wider auf kleine Waldwege, so können wir einfach irgendwo am Rand anhalten und schnell ins Bett.

Kurische Nehrung

Wir spielen seit gestern mit dem Gedanken die beiden noch eine Nacht länger zu begleiten. Ihr nächstes Ziel ist die Kurische Nehrung. Das ist eine Litauische, lange, ganz schmale Insel mit viel Sand, die unter Naturschutz steht, 300 km im Südwesten. Unser nächster Halt wäre eigentlich Vilnius, die Hauptstadt Litauens in südsüdöstlicher Richtung ebenfalls 300 km. Der Abstand der beiden Destinationen ist auch 300 km. Wir rechnen uns aus, dass wenn wir morgen früh aufbrechen von der Kurischen Neherung, sind wir am Mittag in Vilnius. Und am Abend schon wieder draussen. Wir würden also keine Zeit verlieren. 300 km sind im Vergleich, was wir für eine Strecke zurücklegen fast nichts. Also machen wir das, auch wenn es ein bischen „gspunnä“ ist.

Am Anfang kommen wir im vielen Verkehr und bei den vielen Baustellen nur langsam voran. Wir gleichen unseren Fahrstiel dem Litauischen an und kommen schon ein wenig schneller vorwärts. Auf der Autobahn get es dann noch ein Stück schneller. Mit der Fähre setzen wir in Klaipeda zur Insel hinüber. die Sanddüne, die wir sehen wollen ist am andern Ende des litauischen Teils.
Der andere ist russisch. Also fahren wir dort hin, den morgen wollen wir ja gleich weiter. Plötzlich stehen wir vor der Russischen Grenze, schnell wieder Umdrehen! Die Richtige Abzweigung führt uns leider nicht Nahe an die Düne heran. Zu Fuss erkunden wir die Gegend. Die eigenliche Düne darf nicht betreten werden, aber die vielen kleinen davor sind erlaubt. Viel lieber würden wir natürlich mit den Autos hier herumfahren und über Nacht bleiben. Es beginnt bald zu Regnen, desshalb fällt unser Spaziergang etwas kürzer aus. Wir fahren ein Stück zurück, zu einem etwas abgelegenen Parkplatz (alle lustigen Nebenstrassen sind versperrt). Die Bäume schützen ein wenig vor Wind und Wetter. Das Meer rauscht ganz in der Nähe und wir drängen uns unter die Markiese des Landcruisers.