Malte hat heute sein früh Aufsteher Tag und auch wir steigen früh aus den Federn. Viel haben wir nicht ausgepackt und die Location lädt auch nicht zum verweilen ein. Dazu kommt noch der Regen. Wir sind also bald wider auf der Strasse.
Kategorie: Polen
Krakau
Um 12.00 Uhr müssen wir den Camping verlassen haben. Nach dem gestrigen Abend wird das gar nicht so einfach. Mit minimaler Verspätung schaffen wir es.
Wir fahren mitten nach Krakau hinein und schauen uns die schöne Altstadt und die grosse Festung (so weit es geht ohne zu bezahlen) an.
Camping
Der Plan: zeitig aufstehen, auf den Camping fahren, mit dem Öv Bus in die Stadt und alles anschauen.
Zu uns um das Feuer gesellt sich Frank. Er ist gebürtiger Hesse, wohnt aber in Winterthur. Er ist alleine mit seinem Motorrad auf einer ähnlichen Tour wie wir. Es gibt natürlich viel zu erzählen und zu schwatzen und so neigt sich der Abend seinem Ende zu.
Hochzeitstag und Konzentrationslager
Das wir nicht so früh unterwegs sind, brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Es gibt endlich wieder mal Rührei vom Feuer und wir machen uns auf nach Auschwitz.
Weder das Navi noch der Lonely Planet kennen die richtige Adresse. Zu Fuss finden wir das Museum/Konzenrationslager aber doch. Der Touristen Ansturm ist riesig, aber wenn wir schon mal hier sind, sollte man das schon mal gemacht haben. Wir schliessen uns einer englischsprachigen Führung an (für deutsch hätten wir länger warten müssen).
Wir wechseln den Führer (ups, dieses Wort in dem Zusammenhang ist wohl nicht so passend) und Malte fährt voran. Durch kleine Dörfer und noch kleinere Gässchen, über ausgeschlagene Wege gelangen wir zu einem EU finanzierten Ornitologen Platz. Viele Vögel sehen wir nicht, aber der Platz ist einigermassen gerade, erhöht, trocken, geschützt und hat sogar ein kleines Häuschen mit Tisch und Bänken. Nur Feuerholz wird vergeblich gesucht. Wenn einer der drei Bäumchen fehlen würde, fiele das wohl auf und die Vögel hätten auch keine Freude. Wir verschieben die Spiesse auf morgen und pimpen den Rest der Tomatensauce von der Pizza von gestern. Ich nehme während dem die Antriebswelle nun doch noch raus. Das Gelenk knackt nämlich schon wieder. Es geht auch mit einem 3wd…
On the road to the south
Wir denken, wir sind schon wieder spät dran, doch als wir duschen gehen sind die andern beiden noch nicht wach. Wir essen erst mal Frühstück und machen den Bus startklar. Mit dem iPad zum Bloggen gehen wir wieder zu den andern. Sie sind noch am Duschen und zusammenpacken. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Baumnüsse sammeln und knacken.
Das Haus liefert uns Feuerholz für unseren improvisierten Pizza Ofen. Das System ist noch verbesserungswürdig, aber ich glaube jetzt wissen wir wie wir es das nächste mal anstellen müssen. Schmecken tuts auf jeden Fall.
Warschau
Heute klappts mit dem Zeitig aufstehen und wir fahren Richtung Warschau. Ich bin immer noch angeschlagen und schlafe noch ein wenig. Nadine lenkt den Bus durch den dichten Verkehr und die grosse Agglomeration. Nach einem kurzen mittags Halt bei einem Supermarkt (wir haben jetzt endlich einen Trichter für den Benzinkocher gefunden!) bin ich wider fit genug das Steuer zu übernehmen. Wir fahren zum Teil über sechs spurige Strassen in die Stadt hinein. Beim Palace of Culture and Science stellen wir den Bus auf einem Parkplatz, zum Glück mit einer Schranke, denn wir haben noch keine Zlotis für die Parkuhr. Aus dem Riesengebäude werden wir nicht ganz schlau, was es sein soll, aber es hat einen Bankomaten und eine kleine Touristinfo, wo wir uns einen Stadtplan holen.
Als wir vor einem Einkaufszentrum wieder Internet haben, erfahren wir, das Kerstin und Malte mit ihren Fahrrädern auch hier in Warschau unterwegs sind. Wir schlendern durch die wirklich schöne Altstadt und treffen die beiden auf dem Marktplatz. Nachdem wir uns erzählt haben, was wir erlebt hatten (wir haben fast das gleiche gemacht, sie haben uns während unserer Panne überholt) setzten wir uns in ein Strassenkaffee und plaudern bei einem Bier weiter. Als es kalt und dunkel wird, radeln die andern zum Camping und wir machen uns zu fuss auf zum Bus. Der Camping ist nicht weit und wir beschliessen auch dort hin zu fahren. Die Dusche sei schön heiss und uns wird ein Nachtessen versprochen, also nichts wie los. Wir stellen den Humla vor dem Platz auf einen Parkplatz und schleichen uns an der Rezeption vorbei zu den andern. Sie sind schon da und haben sogar schon mit den Vorbereitungen fürs Abendessen begonnen. Wir werden köstlich bekocht.
Panne Nr. 3
Ohne grosses Programm heute, geniessen wir es, lange liegen zu bleiben. Wir müssen einfach weiter Richtung Süden, über die Grenze Richtung Warschau.
Weit kommen wir aber nicht, als wir Mittags abfahren. Mitten in einem Dorf hören wir ein Geräusch, das nicht da sein sollte. Der Übeltäter ist schnell gefunden. Wieder eine Antriebswellen Manschette vorne aussen. Diesmal rechts. Sie ist rundherum am Gelenk abgerissen. Keine Ahnung wieso, vielleicht auch nur eine Alterserscheinung. Jetzt haben wir natürlich kein Ersatz mehr dabei. Nach Absprache mit Thomas von der VW Bus Werkstatt, prüfen wir, ob das Gelenk noch in Ordnung ist. Es scheint so und wir dichten es provisorisch mit Klebeband und Plastiksack ab. Es wird eine ziemliche Bastlerei und kostet einiges an Zeit, bis es endlich hält.
Endlich können wir weiterfahren, in Richtung eines Nationalparks im Süden des Landes. Wenn wir es gewollt hätten, wäre es eine Super Route gewesen. Kleine Wege in sehr schlechtem Zustand. Die richtige Umgebung für ein Syncro, doch wir hatten nicht all zu gute Laune wegen der Panne. Wir wollen endlich weiter kommen und unsere Flickerei schonen. Ob das Gelenk wirklich in Ordnung ist, sind wir uns nicht so sicher und es darf auf jeden fall kein Wasser hinein. Das ist kein einfaches Unterfangen bei all den Pfützen. Hinzu kommt noch, das wir zwei mal umdrehen müssen. Das erste mal stehen Forstmaschinen im Weg, die keine Anstalten machen, auf sie Seite zu fahren. Beim zweiten mal ist uns ein Ausläufer eines Sees im Weg.