Kurische Nehrung

Wir spielen seit gestern mit dem Gedanken die beiden noch eine Nacht länger zu begleiten. Ihr nächstes Ziel ist die Kurische Nehrung. Das ist eine Litauische, lange, ganz schmale Insel mit viel Sand, die unter Naturschutz steht, 300 km im Südwesten. Unser nächster Halt wäre eigentlich Vilnius, die Hauptstadt Litauens in südsüdöstlicher Richtung ebenfalls 300 km. Der Abstand der beiden Destinationen ist auch 300 km. Wir rechnen uns aus, dass wenn wir morgen früh aufbrechen von der Kurischen Neherung, sind wir am Mittag in Vilnius. Und am Abend schon wieder draussen. Wir würden also keine Zeit verlieren. 300 km sind im Vergleich, was wir für eine Strecke zurücklegen fast nichts. Also machen wir das, auch wenn es ein bischen „gspunnä“ ist.

Am Anfang kommen wir im vielen Verkehr und bei den vielen Baustellen nur langsam voran. Wir gleichen unseren Fahrstiel dem Litauischen an und kommen schon ein wenig schneller vorwärts. Auf der Autobahn get es dann noch ein Stück schneller. Mit der Fähre setzen wir in Klaipeda zur Insel hinüber. die Sanddüne, die wir sehen wollen ist am andern Ende des litauischen Teils.
Der andere ist russisch. Also fahren wir dort hin, den morgen wollen wir ja gleich weiter. Plötzlich stehen wir vor der Russischen Grenze, schnell wieder Umdrehen! Die Richtige Abzweigung führt uns leider nicht Nahe an die Düne heran. Zu Fuss erkunden wir die Gegend. Die eigenliche Düne darf nicht betreten werden, aber die vielen kleinen davor sind erlaubt. Viel lieber würden wir natürlich mit den Autos hier herumfahren und über Nacht bleiben. Es beginnt bald zu Regnen, desshalb fällt unser Spaziergang etwas kürzer aus. Wir fahren ein Stück zurück, zu einem etwas abgelegenen Parkplatz (alle lustigen Nebenstrassen sind versperrt). Die Bäume schützen ein wenig vor Wind und Wetter. Das Meer rauscht ganz in der Nähe und wir drängen uns unter die Markiese des Landcruisers.

Stadtführung in Riga

Wie erwartet, kriechen wir ziemlich spät aus dem Bett. Erst einmal duschen, um ein wenig wach zu werden. Die Frauen warm und bei den Männer kommt nur lauwarm bis saukalt. Das Wetter spielt, wie so oft, wenn wir zu Fuss in einer Stadt sind, nicht mit.

Schlussendlich machen wir uns irgendwann am Nachmittag auf. Der Bus hält direkt bei der grossen Markthalle, die früher ein Zeppelin Hangar war. Viel günstiges Essen lacht uns an und wir gönnen uns ein bisschen davon.

Danach erkunden wir beinahe die ganze Altstadt. Viele schöne Alte Gebäude sind zu sehen. Kerstin und Malte machen ihrem Beruf alle Ehre und führen uns, immer noch zimlich angeschlagen von der langen Nacht, herum. Sie Arbeiten beide auf Kreuzfahrtschiffen und leiten auch Ausflüge an Land.
Vieles ist leider zu. Es ist Montag und dazu kommt, das einiges Renoviert wird. Aber auch von aussen ist es beeindruckend.

Auf dem Nachhauseweg steigen wir unterwegs aus dem Bus aus und fragen in einem Camping Shop nach Spiritus für ihren Kocher. Hier weiss man wenigstens von was wir reden, nicht wie überall sonst. Sie haben auch so einen Kocher im Angebot, aber den Alkohol dazu haben sie nicht.
Im Baumarkt kaufen wir noch die fehlende 19er Nuss und wieder kein Spiritus. Da wir immer noch nicht so fit sind, beschliessen wir mit den andern noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir essen noch etwas Reste und gehen früh zu Bett.

Zusammen unterwegs

Nach einem Wander-Frühstück (immer wieder in die Sonne rücken) sehen wir uns am See um und prüfen die Wassertemperatur. Es ist kalt aber noch nicht eisig. Also los, schwimmen gehen! Gesagt, getan.

Wie neu geboren steigen wir aus dem Wasser und beschliessen, das wir uns heute erstmal am Plan der andern anschliessen und in den Nationalpark fahren. So richtig nach geschützter Natur sieht es nicht wirklich aus. Immer wieder Häuser und bestellte Felder. Das Infocenter ist in einer Stadt(!!) In einer Festung (leider mit Eintritt).

Wir schauen uns um und nutzen das gratis Wlan. Wir finden auf einem Prospekt eine Ecke, die sehr vielversprechend klingt und fahren hin. Hier wird Eintritt für die Natur verlangt. Erst einmal gibt es ein ausgiebiges Picknick, zu dem wir nur unsere Elchwurst beisteuern können. Malte und Kerstin bezahlen die 1.50 Euro und wir bleiben beim Auto um endlich ein wenig zu bloggen. Seit wir mit ihnen unterwegs sind fanden wir nicht die Zeit dazu und es wird sich in den folgenden Tagen nicht gross ändern, desshalb sind wir so spät dran. Sie kommen schon bald zurück und versichern uns, das wir nichts verpasst haben. Ein Teil ist wegen Arbeiten an einer Hängebrücke gesperrt und der „schöne“ Fluss ist nur noch ein Rinnsal.
Wir wollen alle nach Riga um uns die Stadt anzusehen, also gemeinsam weiter. Wir versuchen auf allen erdenklichen Wegen einen Campingplatz, der offen ist, zu finden. Möglichst im Zentrum. Nicht so einfach. Schlussendlich fahren wir ein Hotel, mit Stellplätzen, ein wenig ausserhalb an. Wenigstens gibt es einen direkten Bus in die Stadt und wie wir mit Freuden feststellen einen Bau- und Supermarkt in der Nähe.
Wir stellen die Autos hin und gehen erst mal einkaufen. Im Riesen Supermarkt vergeht die Zeit sehr schnell. Hungrig wie wir sind müssen wir auch alles anschauen und kaufen kräftig fleisch ein. Als wir herauskommen ist schon wieder dunkel und der Baumarkt zu.
Zurück beim ABC Hotel bereiten wir uns ein Festmahl zu. Zwiebelsuppe als Vorspeise, selbst panierte Schnitzel mit Nudeln an einer selbstgemachten Pilzrahmsauce mit Gurkensalat. Der Abend wir lange und feucht Fröhlich. Nur kurz unterbrochen von einer Blitz Vorzelt-Aufstelll-Aktion.