Mauern, mauern, mauern

Ganz erreichen wir unser Wochenziel nicht, obwohl wir bis in die Dunkelheit nach neun Uhr arbeiten. Wir wollten mit dem Fundament des Stalles endlich fertig werden. Beinahe hat es gereicht, obwohl wir die ganzen Bagger-Probleme hatten.

Zum Abendessen gab’s Omeletten:

Im Moment ist die Küche etwas unpraktisch:

Ausser man wird bekocht:

Für einmal kann Nadine daneben sitzen. Sonst kocht meistens sie ?.

Floating market und sonstige Sehenswürdigkeiten

Kurz vor 6.00 Uhr fängt es auf dem Schiff an zu rumoren und der Anker wird gelichtet. Da wir schon mal wach sind, huschen wir schnell nach draussen um kurz den Sonnenaufgang zu geniessen, ein Foto zu schiessen und gleich wieder ins Bett zu kriechen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück checken wir aus und werden von einem kleineren Boot abgeholt. Mit diesem fahren wir durch den schwimmenden Markt. Hier bieten Bauern und Händler auf Schiffen ihre Früchte en Gros zum kauf an.

Danach gehen wir an Land um uns die Produktion von Reisnudeln zeigen zu lassen. Aus Reismehl gefertigt, werden sie ganz kurz erhitzt, in der Sonne getrocknet und dann geschnitten für die traditionelle Suppe Pho.

#hardworkingman

Mit dem Boot gehts zurück dorthin, wo wir mit dem Schiff angelegt haben in Can Tho.

Wir trinken etwas im Restaurant, wo wir später zu Mittag essen, gehen zuerst aber noch zwei Sehenswürdigkeiten besichtigen. Der Tempel, ist nicht so, wie man ihn sich vorstellt, oder kennt zum Beispiel aus Thailand. Auch hier ist der Buddhismus weit verbreitet, doch gibt es zwei verschiedene und ein starker Ahnenkult. Es wird also nicht nur ein Buddha angebetet, sondern es gibt viele Altäre, wo man zu verschidenen Personen beten kann. Ähnlich wie im Katholizismus, wo man in Kathedralen auch diverse heilige anbeten kann. Apropos Katholizismus. Katholische Kirchen sieht man auch immer wieder. Ein Überbleibsel der Franzosen. Auch eine Moschee haben wir gesehen. Es scheint mir, die Religionen sind hier nicht so strickt getrennt, beziehungsweise können gut nebeneinander. Aber das ist nur mein Blick von aussen.

Als nächstes stoppen wir bei einem Sehr alten, traditionellen Haus, um es zu besichtigen. Man hat ein bisschen das Gefühl, das alles alte, was man irgendwie finden konnte hier zusammen getragen wurde um eine Touristen-Ziel daraus zu machen. Es ist also etwas zusammengewürfelt, aber trotzdem schön. Aber nicht ganz so schön wie das von Nguyen.

Nachdem wir uns erneut die Bäuche voll geschlagen haben „Omelette zum Dessert, gäll Sara?!“, checken wir in unserem Hotel ein und bleiben dort erst mal eine Weile um uns auszuruhen. Irgendwann meldet sich Sara, mit einem tomaten-roten Kopf von der Hitze, weil ihre Zimmerkarte nicht funktioniert. Sie war mit Jan in der Stadt spazieren. Auch Oli und Hong waren noch unterwegs, allerdings mit einem Roller. Die Jungen treffen sich für einen Drink in der Sky Bar für einen Drink, bevor wir ins Restaurant zum Abendessen fahren.

Es ist eine grosse Halle mit vielen Tischen, wie wir sie schon viel von der Strasse aus gesehen haben. Am Rand stehen Aquarien und Becken, wo man sich sein Abendessen selber aussuchen kann. Wir werden jedoch in einen separaten, klimatisierten Raum geführt, der einem Weinfass nachempfunden ist.

Den einen, inklusive mir ist nach dem Essen nach etwas Bewegung zu mute und so beschliessen wir zum Hotel zurück zu Fuss zu gehen. Nur mit einem Foto der Route bewaffnet, verlaufen wir uns prompt und müssen ein Mal sogar nach dem Weg fragen. Es war trotzdem, oder vielleicht auch genau deswegen schön, mal etwas selber zu machen, nicht geführt zu werden und sich zu bewegen.

Auf dem Mekong

Heute ist nichts mit ausschlafen. Wir gehen auf einen Mehrtägigen Ausflug und müssen direkt nach dem Aufstehen ohne Frühstück in unseren Reisebus steigen. Ein riesiges Teil, nur für uns inklusive Reiseleiter und Chauffeur. Für Essen ist aber gesorgt. Wir bekommen ein Banh mi. Das ist eine Vietnamesisches Sandwich aus einem Baguette und sehr lecker.

Foto: Nguyen Truong

Wir fahren aus der Stadt hinaus Richtung Süden. Heute ist ein Feiertag, der Tag der Befreiung, und morgen wird, wie es sich für ein kommunistisches Land gehört, der 1. Mai gefeiert. Deshalb sind die meisten Geschäfte geschlossen und es ist auch sonst weniger los. Natürlich immer noch mehr als an den meisten Orten bei uns.. die Essensstände zum Beispiel haben viele geöffnet und viele Familien fahren zu ihren Verwandten aufs Land.


Je weiter wir fahren, desto mehr Platz hat es. Die Strassen und Gehwege werden breiter und auch die Geschäfte werden grösser. Das Kleinstgewerbe wird weniger und dafür sieht man immer mehr Industrie und Läden, die grosse Maschinen verkaufen. Vielfach alte, wie ich vermute, ausgemusterte aus dem Westen. Auch das wird mit der Zeit weniger und macht irgendwann der Landwirtschaft Platz. Von der einzigen Autobahn in der Gegend (50km lang), sieht man vor allem Reisfelder und Obstbäume. Dazwischen Häuser und überall Gräber. Unser Guide erklärt uns, dass man einerseits die Verstorbenen in seiner nähe haben will um sie zu ehren und andererseits wird vielfach von den Eltern verlangt, dass sie auf dem eigenen Boden begraben werden, damit das Land nicht verkauft werden kann.


In Chi Be besteigen wir ein kleines Boot , mit welchem wir zum eigentlichen Schiff gebracht werden. Ein wunderschönes Holzschiff, voll ausgestattet wie ein schönes Hotel, einfach auf kleinerem Raum. Wir legen ab und und fahren auf den Armen und Kanälen des Mekong durch Dschungelartige Landschaft. Ein wenig irritierend ist, dass immer wieder laute Karaoke-Musik aus dem Wald dröhnt. Auch wenn es meist vom Wasser her nicht so aussieht, leben sehr viele Menschen hier. Wie gesagt sind Feiertage, und hier wird dann wirklich gefeiert. Mit Karaoke und Alkohol. Es herrscht reger Verkehr auf dem Wasser. Touristen, Private und viele Transportboote sind unterwegs. Entweder mit Früchten oder Sand beladen. Der Abbau von Sand im Fluss ist zwar verboten, wegen der Umweltschäden die dadurch entstehen, doch Handel wird immer noch stark betrieben. Bis nach Singapur, um dort die Künstlichen Inseln aufzuschütten.

Wir essen an Deck wieder ein Siebengänger und müssen uns danach erst einmal ausruhen um danach fit für den Landgang zu sein. Mitten im Nirgendwo halten wir und werden mit einem kleinen Boot…

-nach dem der Motor getauscht wurde, er springt nicht an-

…an Land gebracht. Wir machen ein Spaziergang mitten durch Obstgärten, Reisfelder und eine Schneckenfarm. Der Junge Reiseführer erklärt immer wieder was für Früchte wir da sehen. Das er das zum ersten mal macht, haben wir schon vermutet, seit er beim Ablegen des Bootes viele Fotos knipste. Zum Schluss dürfen wir fast alle der gesehenen Früchte noch probieren.

Fast alle ziehen sich nach dem Ausflug zurück und kommen nach und nach wieder an Deck. Ich blogge noch ein wenig im Liegestuhl und gehe fliessend ins geniessen der Landschaft und den Apéro über.


Fotos: Nguyen Truong

Auch als es Dunkel wird, wird der Verkehr nicht wirklich weniger und der Captain muss immer wieder den Suchscheinwerfer einschalten, um die kleinen Boote nicht zu rammen. Wir werden zum Abendessen gerufen und gehen bald bei Co Chieng vor Anker. Auch wenn man viel gegessen hat, gehen drei Omeletten mit Banane und Schokolade zum Dessert trotzdem, „gäll Sara?“.