An der Küste nach Bulgarien

Das Wetter motiviert kein bisschen zum Aufstehen und wir bleiben noch eine ganze Weile liegen.

Wir sind uns nicht ganz einig über die Himmelsrichtungen, finden aber schnell wieder die richtige Strasse. Es geht entlang der Küste Richtung Süden. Vom Schwarzen Meer sehen wir leider recht wenig, weil die Strasse zu weit weg von der Küste verläuft. Die Umgebung ist ziemlich flach. Als wir doch ein mal über ein paar Hügel kommen, sehen wir ein Schild, das uns den Weg zu einer Burgruine weist. Wir folgen ihm und erkunden die Gegend. Der Verlassenheit des Gemäuers zum trotz, kommt ein Junger Mann aus einem Häuschen und verlangt Eintritt. Dann eben nicht. Das wetter wird allmählich besser und die Sonne schaut hervor.

Wir müssen heute noch ausser Landes kommen, weil unsere Vignette heute ausläuft. Wir kommen auf eine schmale Landzuge, die die Binnengewässer vom Meer trennt. Kurz zuvor, machte sich einiges an Industrie breit und plötzlich sind wir in einem Wald von, meist neuen, Hotels. Die Vorboten von Constanta. Es ist die grösste Stadt, die wir bis jetzt in Rumänien passiert haben. Es sieht zumindest so aus. Eigentlich wollten wir davor noch Gemüse kaufen am Strassenrand, aber genau heute, eine Woche nach dem letzten Einkauf, ist nichts zu sehen. Wir haben unser Vorhaben, bis ans Schwarze Meer kein Geld für Essen auszugeben erfolgreich hinter uns gebracht. Wir hätten auch noch einen Tag länger ausgehalten, aber Morgen ist Sonntag und wir wissen nicht ob dann hier die Läden geöffnet haben. Nun müssen wir uns leider mit einer grossen Supermarktkette begnügen. Uns Mangelt es an fast allem und wir kaufen gross ein. Das dauert bei so grossen Läden und extrem vielen Kunden (wir sind uns so grosse Menschenansammlungen nicht mehr gewohnt und fühlen uns nicht gerade wohl) ziemlich lange. Der Tag ist bereits fortgeschritten und wir hätten schon längst etwas zu Essen verdient. Darum holen wir uns etwas am Take away Stand. Aus der Stadt sind wir schnell hinaus und bald stehen wir an der Grenze. Wir müssen aber noch unser Geld los werden. Deshalb drehen wir um und tanken, bis die letzten Rumänischen Lei weg sind und nur noch ein paar Bani übrig bleiben. Der Grenzwächter, als er dann mal kommt, ist kritisch, lässt uns aber bald weiterfahren. Ein Stück fahren wir noch, um ans Meer abzuzweigen und bleiben direkt an der felsigen Küste stehen.

Wir bekommen noch einige fischende Nachbarn, die sich kurz nach Sonnenuntergang heimwärts bewegen. Wir haben so viel Eingekauft, essen aber trotzdem nur Brot mit Dingen drauf, die wir alle noch hatten. Wir haben beide keine Lust zu kochen und noch weniger Lust abzuwaschen. Wenigstens die Finanzen tragen wir noch nach.

Donaudelta

Weiter Richtung Donaudelta geht es heute. Weil wir nicht einen Grossen Umweg nach Süden in Kauf nehmen wollen, müssen wir eine Fähre über die Donau nehmen. Die ersten Ausgaben seit Budapest, ausser das Tanken natürlich.

Kurz darauf sehen wir idyllische Pichnickplätze an einem See, Donau-Nebenfluss oder was auch immer und entschliessen jetzt schon unser Mittagessen einzunehmen. 3.5 Stunden Früher als gestern, aber eigentlich ist ja Mittagszeit und hungrig sind wir auch.
Weiter gehts und die Landschaft verändert sich abermals und ist wunderschön. Viel Grasland und weite Feldern zieren kleine Hügel in der Ebene. Ein richtiges Delta Gebiet eben.

Wir fahren, bis wir nicht mehr weiter können, wimmeln einen Mann ab, der uns auf deutsch seinen Camping und eine Bootstour aufschwatzen will und wollen uns mitten am Nachmittag bereits ein Plätzchen suchen. Am besten mit Wasser, dann könnten wir die dreckigen Kleider waschen und in die Sonne hängen. Gar nicht so einfach. Zuerst suchen wir uns ein Übergang über einen Wassergraben und dann irren wir auf den Feldern umher bis wir endlich zur Donau gelangen. Aber da ist kein hinunterkommen und wenn, sind dort Häuser. Also doch wieder weg vom Fluss und auf die Route nach Süden, die wir morgen einschlagen wollten. Bald darauf entdecken wir einen Feldweg auf dem wir auf Umwegen auf einen Hügel gelangen. Jetzt ist es nicht mehr ganz so früh, aber immer noch nicht wirklich Zeit fürs Abendessen. Wir machen uns trotzdem bald ans kochen, denn zu Mittag gabs nur Salat.

Offroad Action

Schon bald ist der Hauptweg zu Ende, doch es geht noch weiter. Es ist nicht ganz klar ob es ein Bachbett oder ein Weg ist. Es wird zur grössten fahrerischen Herausforderung bis jetzt für mich und eine grosse Nervenprobe für Nadine. Bei einem kleinen Wasserfall überlegen wir uns umzudrehen, denn auf Anhieb kommen wir nicht hinauf, obwohl die hintere Sperre plötzlich wieder funktioniert. Sie hat sich schon länger verabschiedet und ich bin noch nicht dazu gekommen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Nachdem ich ein paar Steine verschoben habe geht es doch weiter. Entscheidung gefallen. Wir gelangen nach einer Weile zu einer Abzweigung.  Weiter geradeaus scheitert der Bus. Zu steil und schlammig in Kombination mit grossen Steinen. Die Linke Strasse ist neu angelegt aber noch steiler und genau so schlammig. Mit den Schneketten wären wir wohl hoch gekommen, versuchen es dann abr doch nicht. Im nachhinein muss ich sagen, wir hätten mindestens zu Fuss nachschauen sollen, wo die Strasse hinführt. Wir sind nämlich weit gekommen und ich nehme nicht an, das die Maschienen die die Strasse erstellt haben, alle den Bach hinauf gekommen sind. Auch der Holz Abtransport wird kaum dort hinab erfolgen. Auf jedenfall haben wir umgedreht. Der Weg hinunter ist nicht einfacher als hoch, im Gegenteil. Hinunter kommt man immer, aber jedes „Klonk“ unter dem Bus schmerzt. Wir fahren also die ganze Strasse wieder zurück bis zur Hauptstrasse und wechseln den Fahrer. Nadines Hand ist so weit verheilt, das sie sich auch wieder mal hinters Steuer setzt und ich muss mein Blogrückstand wettmachen.
Das nächste Ziel ist wie gesagt das Schwarze Meer. Jetzt wollen wir endlich mal etwas vorwärts kommen, also Navi ein, kürzester Weg.  Die Strasse fliegt unter uns hindurch während ich auf das iPad starre und schreibe. Wenn ich mal aufblicke fällt mir auf das wir in einer grossen Stadt sein müssen. grosse Wohnblöcke, wie wir sie bis jetzt noch nie in Rumänien gesehen haben, stehen an der Strasse. Erst um halb vier kommen wir aus dem Getümmel hinaus und können zu Mittag essen. Wirklich idyllisch ist es hier auch nicht, an der Hauptstrasse mit viel Müll und es stinkt. Aber wir haben Hunger.
Bald biegt das Navi wieder auf eine kleinere Strasse ab. Zuerst im Zickzack durch ein Dorf und dann auf eine Landstrasse. Hier gefällt es uns schon wieder viel besser. Die Leute sitzen vor ihren Häusern, Kinder Spielen, Tiere fressen neben der Strasse und Pferdekarren erschweren das Vorwärtskommen. Die Dörfer sind so langezogen, das kaum Platz zwischen ihnen bleibt und dementsprechend schnell kommen wir voran. Gegen Abend sind wir aber wieder auf dem weiten Feld und erklimmen einen Hügel um dort zu übernachten. Wir geniessen die Aussicht auf die bereits untergeganfene Sonne bei einer Flasche Wein und hören Herr der Ringe zu Ende.

Über die Karpaten, noch einmal

Verständlicherweise wird es ein bisschen später mit Aufstehen. Irgend etwas mit dem neuen Generator am Kocher war nicht in Ordnung, denn mit einem Teil des alten läuft er wieder und es gibt warmes Frühstück. Die Solardusche füllen wir noch am Bach und schnallen sie wieder aufs Dach und fahren den Weg weiter den Berg hoch. Gestern haben wir uns noch gewundert, wieso das Navi so viel Zeit für die wenigen Kilometer berechnet hat, bei den „Strassen“ ist es aber klar. trotzdem holen wir einiges an Zeit auf. Zuoberst erwartet uns die Sonne und eine schöne Aussicht und zu unserer Überraschung ein normales Auto. Mit dem Syncro war es schon genug rumplig… Hier oben Essen wir zu Mittag und machen uns bald an den Abstieg.

Noch ein Stück weiter nach Norden rasen wir über wunderschön, vom Herbst gefärbte Pässe und weiter über rumplige Strassen. Holz scheint hier keine Mangelware zu sein. Neben den Holzhäuser sind unzählige Weiden mit Holzzäunen umgeben.

Abermals haben wir die Karpaten schon fast wieder überwunden und sind auf einer grosse Strasse angelangt. Mir war es ein bischen zu wenig. Leider führen die Strassen fast ausschliesslich hinüber und gehen nicht längs durch sie hindurch.

Eine gibt es, aber auf der Karte hört sie bei einem Dorf auf und das Navi sagt sie geht dort nur noch ein Stück weiter. Trotzdem wollen wir es versuchen.
Am Ende von Ardeluta (das Dorf auf der Karte) hat es zwei Schilder. Eines will uns wahrscheindlich sagen, das wir nicht durchfahren dürfen, wir können aber kein Rumänisch und ignorieren es. Das zweite ziert eine Verrostete Karte. Viel zu entnehmen ist ihr nicht aber es scheint wirklich so, als gäbe es kein Ausweg aus dem Tal.  Es ist Abend und wir brauchen sowieso ein Nachtplatz also gehen wir weiter. Tolle Plätze gibts nicht wirklich, darum fahren wir noch eine Weile den frisch angelegten Forstwegen mit vielen Abzweigungen entlang bis wir dan doch am Wegesrand stehen bleiben. Ein paar Herr der Ringe CDs und ein Topf Milchreis später schlafen wir ein.

In die Berge

Wir habens mit dem „früh“ aufstehen durchgezogen und so bietet sich uns ein wunderschönes Bild in die noch nebelverhangenen Täler und von der Morgensonne beschienenen Hügel.

Nach dem Spiegelei holen wir wieder einmal die grosse Europakarte hervor um zu planen. Wahnsinnig entschlussfreudig sind wir nicht, aber wir sehen, das wir auf einem guten Weg sind. Grundsätzlich wollen wir etwas nach Norden in die Berge und dann zum Donau Delta ans Schwarze Meer. Vorher machen wir aber noch einen kleineen Schlenker nach Südosten um noch ein Stück in dem vom Reiseführer beschriebenen, „autolosem“ Gebiet zu bleiben.
Ein anderer Weg führt auch noch zu uns hoch und zwei Pferdewagen kommen, wie wir vermuten, zum arbeiten vorbei. Schon bald gelangen wir wieder auf den Pfad, auf dem wir gestern schon unterwegs waren und zurück ins Dorf. Wir sind also im Kreis gefahren, kümmert uns aber nicht.
Ohne genaues Ziel fahren wir also weiter. Schnell sind wir in ein Gespräch vertieft über alles mögliche und achten nicht wirklich auf die Fahrtrichtung. Irgendwann erreichen wir die Stadt Fagaras und sehen ihre grosse Festung. Ein guter Ort für ein kleinen Spaziergang. Um rein zu gehen muss man bezahlen und wir begnügen uns damit, das Bauwerk von aussen zu betrachten und die schlecht übersetzten Infotafeln zu lesen.

Nun aber wirklich nach Norden und sogar noch weiter als wir ursprünglich vorgehabt haben. Kerstin und Malte haben geschrieben, das es um Vatra Dornei schön sei, also los! Zugegeben, ein ziemlicher Umweg, aber ich will sowieso noch mehr in die Berge.
Die Häuser weden immer neuer und prächtiger mit schönen Gärten. Bald merken wir auch wieso. Wir befinden uns in einem touristischen Gebiet mit vielen Wanderwegen und Skiliften.
Die Landschaft, Häuser wie auch die Menschen verändern sich von Region zu Region sehr stark. Manchmal hat man das Gefühl in Marokkos Ebenen zu sein, dann in den Schweizer
Bergen und sogar skandinavisch sieht es zum Teil aus, um nur wenige Assoziationen zu nennen. Aber natürlich ist es auch ganz eigen rumänisch. Bei einer Kuherde machen wir Halt fürs Mittagessen und streichen uns das übrige Curry von gestern auf unser letztes Brot.

durch die Hügel Transilvaniens

Die Stille gestern Abend wurde gestört durch Hundegebell und laute, für meine Ohren betrunkene, Stimmen vom andern Flussufer. Das war aber nichts gegen heute Morgen. Ich erwache und als erstes hab ich das Gefühl, als würde ein Düsenjet neben dem Bus starten. Es ist nicht ganz so schlimm. Lastwagen vom nahe gelegenen Kieswerk rasen über die Schotterpiste.

Wenig später, nach dem Frühstück fahren auch wir dort entlang. Unser Nächstes Ziel ist Alba Iulia. Unsere deutschen Weggefährten haben uns geschriben, es sei ein schönes Städchen und wir müssen sowieso mal in eine Stadt, um Geld zu wechseln. Wer weiss ob man in den Karpaten das Benzin mit Karte bezahlen kann…

Wir fahren nach Navi auf abenteuerlichen Wegen. Als es uns mitten durch ein ziemlich grossen Bach schicken will ist uns das dann doch zu viel. Es kann im Wasser einiges kaputt gehen und darauf haben wir wenig Lust. Deshalb müssen wir wieder auf die richtige Strasse.
Alba Iulia ist wirklich eine nette Stadt. Wir schlendern ein wenig und wechseln unsere schweizer Franken in rumänische Lei. Bald aber geht es weiter. Wir haben vorerst genug von Städten und kurven nach Osten über die Landstrassen. Die Landschaft ist wirklich traumhaft und in den Dörfern kann man sich auch kaum satt sehen. Es wird noch viel mit Pferden gearbeitet und auf den Strassen trifft man fast mehr Pferdewagen als Autos an, aber erstaundlich viele T3 Busse. In unserem Reiseführer stand es gäbe hier Regionen, in denen noch alles von Hand gemacht werde und ein Auto eine Sensation sei. Ganz so arg ist es nicht, oder wir sind noch nicht dort gelandet, aber uns werden schon verwunderte Blicke zugeworfen, manchmal werden wir sogar gegrüsst.
Zum Mittagessen wollen wir auf einen der zahlreichen Hügel. Es ist nicht ganz einfach einen Einstieg zu Finden. Zuerst fahren wir kreuz und quer durch ein Dorf, bis wir wenigstens ein bischen höher hinaufkommen. Der Weg ist hier gleich fertig, aber zum Mittagessen ist das kein schlechter platz.
Heute ist noch heisser als gestern und ich ziehe mir tatsächlich die Badehosen an (die Kurzen Hosen sind immer noch zu unterst…).
Nach dem Essen (der Temperatur ensprechend ein Salat) ist mir so gar nicht nach weiterfahren zu Mute. Eher nach faulenzen und Herr der Ringe hören. Das machen wir dann auch eine halbe Stunde lang. Wenns länger gewesen wäre, wär ich vermutlich eingeschlafen.
Um einfach mal noch wirklich so einen Hügel hinauf gefahren zu sein, und wegen eines Pinkelstops, biegen wir wieder einmal von der Strasse ab. Der holprige weg führt tatsächlich hinauf. Ganz oben werden wir kläffend begrüsst von zwei Hunden, die zu einem Haus gehören. Wir drehen um und schauen erst einmal auf die Karte, Schon kommen auch die Besitzer der Vierbeinern. Auf die Frage ob sie Deutsch oder Englisch können, antworten sie nur, dass sie Rumänen seien. Als ihnen dann klar wird, das wir keine Hilfe benötigen, ziehen sie wider von dannen und auch wir machen uns vom Acker. Falls wir dort oben alleine wären, wären wir wahrscheindlich für die Nacht geblieben. Es ist aber noch früh und wir fahren noch ein Stück.
Wir wollen eine, nur gestrichelt eingezeichnete, Strasse (das kann alles heissen, von Wanderweg bis zur asphaltierten Strasse) versuchen um zu einer Burg zu gelangen den Anfang finden wir auf anhieb, doch dann verliert sie sich in einem Dorf. Den einen Weg aus dem Dorf rät uns ein Einheimischer per Zeichensprache ab und auch der zweite scheint nicht der richtige zu sein. Wir fahren ihn trotzdem weiter. Immer wieder ist er schwer zu erkennen und führt immer weiter nach oben. Zum Schluss endet er auf einer Wiese mitten auf einer Hügelkuppe und wir beschliessen gerade hier zu bleiben und uns ein feines Poulet Curry zu kochen. Das heisst in diesem Fall Nadine kocht und ich blogge. Im slowakischen Supermarkt war es nicht ganz einfach, den Rahm zu erkennen, aber es schmeckt auch mit Creme fraiche.

Viele erste Eindrücke von Rumänien

Wir nehmen uns vor, unseren Rhytmus ein wenig zu verschieben, so das wir am Abend länger hell haben, deshalb sind wir gestern auch früher ins Bett. Es gelingt, zumindest heute, und wir sind relativ früh auf wach.

Kurz vor der Grenze gehen wir nochmals Tanken, um unser resliches Geld los zu werden. Ganz alles werden wir nicht los, obwohl ich noch zwei Flaschen Wein und ein bischen Bier an der Tanke gekauft habe. Bei 1.50 Fr. Pro Wein kein Wunder.
Am Zoll wird uns schon bange davor alles ausräumen zu müssen, als der Beamte das innere des Wagens sehen will. Er wirft aber nur einen kurzen Blick hinein und glaubt uns dann, das wir am reisen sind und nichts verbotenes tun.
An der nächsten Tankstelle müssen wir schon wieder anhalten. Diesmal um eine Vignette zu kaufen, die wir auf fast allen Strassen Rumäniens benötigen. Hier haben wir bereits die ersten Verständigungsprobleme, aber mit Hand und Fuss und einem Gemisch aus Deutsch und Englisch klappt es dann.
Die vielen Eindrücke vom ersten Tag Rumänien im nachhinein In Worte zu fassen ist nicht ganz einfach. Zuerst macht es den Eindruck, als bleibe die Landschaft gleich. Nur die Felder sind weniger bestellt und die Häuser ein bischen heruntergekommener. Die Strassen sind zunächst sehr gut, besser noch als in Ungarn. Immer wieder Tiere auf den Feldern kommen hinzu, die wir im letzten Land vermisst haben. Bald sind auch Tiere auf und neben den Strassen zu sehen. Hunde, Katzen, Hühner, Gänse, Truthähne und manchmal sogar Schweine, Schafe, Kühe und Pferde.
Wir fahren nach Navi, natürlich kürzester Weg. Das bringt uns auf eine interessante Kiesstrasse, die mit einem normalen Auto zu einer grossen Herausforderung geworden wäre. Die Landschaft verändert sich. Es wird ein bischen hügeliger und immer wieder fahren wir durch Wald und an einem Fluss entlang. Wir passieren viele kleine Dörfer, die meist nicht aus nicht viel mehr als einer Strasse bestehen. Der ältere Teil der Bevölkerung sitzt meist vor den Häusern, schwatzen und werfen uns ab und zu etwas verwunderte Blicke zu. All zu bald kommen wir wieder auf eine grössere Strasse und machen erst mal Mittagspause. Das Birchermüesli mit Nüssen aus dem Camping von Warschau ist schnell gegessen, aber wir wollen noch den Reslichen Teil des Herr der Ringe Hörbuches aufs iPhone bringen. Das Synchronisieren dauert ewig und ist zum Schluss nicht ein mal erfolgreich. Wir probieren es nocheinmal, fahren aber weiter. Durch die jetzt schon ziemlich rumplige Strasse, verliert der Laptop immer wieder den Kontakt aber schlussendlich klapt es dann doch.
Die Sonne brennt ausserordendlich stark für diese Jahreszeit vom Himmel und erst gestern habe ich meine kurzen Hosen ganz unten verstaut, da ich dachte, die brauch ich sowieso nicht mehr. Gegen Abend erscheinen immer mehr grössere Hügel zu unserer linken, dort wollen wir hin um zu übernachten!

Wir gelangen über kleine Wege durch ein Dorf und den Eisenbahngeleisen entlang bis in die Nähe, doch ein Fluss versperrt uns den Weg. Es gäbe zwar eine Fähre, doch wie vor einer Woche haben wir noch keine lokale Währung. Schnell ist aber auch auf dieser Seite ein gutes Plätzchen nahe am Wasser gefunden, mit einem Streuner als Nachbar.

Um Kochen zu können, müssen wir erst ein mal Abwaschen. Aus diesem Grund gehe ich zum Fluss hinunter, um Wasser zu holen und versinke knietief im Schlamm. Knapp kann ich mich noch befreien und meine Schuhe retten. Ein bischen weiter unten gelange ich doch noch ans Ufer.
Zum Abendessen gönnten wir uns eine der Weinflaschen. Wir wissen nun, wieso er so günstig war… Trotzdem geniessen wir den Abend im Kerzenschein draussen.