mit dem Schiff nach Finnland

Letzte Nacht haben wir nicht gut geschlafen. Wir frierten und wachten immer wieder auf. Am Morgen machten wir die Schiebetür auf und legten uns nochmals hin. Im nun sonnendurchfluteten Bus liess es sich viel besser schlafen und so war es schon fast Mittag, als wir endlich erwachten.

Die Fähre fuhr erst am Abend, desshalb hatten wir genug Zeit für ein gemütliches erwachen und um die Sonne zu geniessen.
Die Landschaft im Sonnenschein war noch ein wenig schöner als Tags zu vor und auf der nur noch kurzen Strecke nicht mehr so langweilig. die Strassen luden richtig zum Rasen ein. Audi jagen macht mit dem Bus um so mehr Spass. Bald erreichten wir Umea. Der vom Navi angepeilte Laden existierte nicht und da es Nadine nicht so wohl war, liesen wir auch das Strassenfest oder was es war, links liegen und fuhren weiter zum ausserhalb gelegenen Fährhafen. Wir kauften uns ein Ticket und hatten danach noch genug Zeit um zu Mittag zu essen und Faulenzen.
Der Angestellte bei der Fähre wies mich noch darauf hin, das es gegen das Gesetz sei, ein Messer zu tragen und er eigentlich die Polizei hätte rufen müssen.
Auf dem Schiff bemerkten wir, das die Fahrt nur vier, statt fünf Stunden dauert, denn Finnland liegt in einer anderen Zeitzone.

Die Zeit verbrachten wir mit lesen, bis das der Akku des iPads leer und die mitgebrachten analogen Seiten fertig gelesen waren.

Zum Abendessen gab es Reissalat aus dem Tupperware. Wir gaben unsere letzten Schwedischen Kronen für zwei Flaschen Wein aus, der hier viel günstiger als am Festland war. Es gelüstete uns nach einem Dessert und wir deckten uns mit Süssigkeiten ein. Wir assen bis uns beinahe schlecht war und wir nach einer Partie Tschau Sepp wieder zum Auto mussten.

Die Strassen in Vaasa ware hell beleuchtet und das änderte sich auch nicht, als wir aus der Stadt herauskamen. Abseits der Schnellstrasse war alles dunkel und erschwerte uns die Suche nach einem Nachtplatz. Das Land um uns herum war flach und für skandinavische Verhältnisse dicht besiedelt. Keine Chance also, ein einsames Plätzchen zu finden. Schlussendlich hielten wir auf einem Rastplatz. Dort schlief es sich auch gut und die Umgebung sah mann sowiso nicht mehr.

Wald, Wald, Wald

Gestern hatte vorallem ich so überhaupt keine Lust auf gar nichts und deshalb schauten wir uns einen Film auf dem Laptop an.

Von heute gibt es nicht viel zu berichten. Aufstehen, frühstücken weiterfahren mit ein paar Pausen. Eine davon um uns an einem See ein Birchermüesli zu gemüte zu führen. Kaum über die norwegisch/schwedische Grenze war die Landschaft zimlich eintönig. Beherscht von sehr viel Wald nur unterbrochen von wenigen Ortschaften und noch weniger Seen.

Wir haben nun ein Ziel und sind schon auf der richtigen Strasse. So ist es nicht mehr so spannend, auch wenn die Umgebung sehr schön ist. Wir sind ein gutes Stück voran gekommen und sind schon kurz vor Umea.
Bei einem kleinen, idyllischen Rastplatz direkt am See haben wir angehalten, sind dann aber doch noch ein bischen weiter gefahren, weil er uns zu nahe an der Strasse lag und noch Picknicker dort waren. Wir fanden einem Syncro angemessenes Weglein in die Abgeschiedenheit. Endlich ist es wieder ein mal gutes Wetter und wir können nach einer gelungener Grillade ums Feuer sitzen.

Geschichtstag

Wir folgten der Route des Reiseführers weiter.

Er verwies uns auf verschiedene Geschichtliche Sehenswürdikeiten, die wir uns grösstenteils zu Gemüte führten. Hügelgräber mit Hinkelsteinen von schottischen Kriegern; Felsmalereien aus der Bronzezeit, die zum Unesco Weltkulturerbe gehören und sogar ein Museum zum selbigen Thema.

Danach wollten wir ziemlich direkt nach Norwegen beziehungsweise bis nach Oslo fahren. Das Navi wollte das aber nicht. Nach etlichen Kilometern in die gewünschte Richtung wurde uns klar, was wir vorher schon zumindest im Ansatz wussten. In und um Oslo ist alles Mautgebiet und das hatten wir ja in den Einstellungen explitzit nicht gewünscht. Wir sparten uns also die Gebühren und nahmen einen grossen Umweg in Kauf. Jetzt sind wir oberhalb von Oslo mitten in einem gemütlichen Wäldlein und wollen morgen etwas früher aufstehen um endlich mal den stinkenden Berg an Dreckwäsche zu waschen.

durch die schwedischen Schären

Es dauerte eine Ganze weile, bis wir wieder aufbrechen konnten. Wir machten Frühstück über dem Feuer und mussten danach Grill und Feuerschale wieder verstauen. Ausserdem war alles Bergungsmaterial noch draussen und seeehr dreckig. Auch unter dem Bus fanden wir noch das eine oder andere Kilo Matsch.

Ziemlich bald kamen wir nach Göteborg hinein. Mitten ins Stadtzentrum, immer nach einem Bankomaten ausschau haltend. Wir brauchten Schwedische Kronen! Einkaufen wäre auch mal wieder angesagt, doch das verschoben wir auf später. Kaum aus der Stadt draussen, begannen wir einer Route aus unserem Skandinavien Reiseführer zu folgen.

Sie führe uns durch die schöne Landschaften der Schären. Immer wieder durch Wälder, über Brücken, an hübschen Dörfern vorbei und dem Meer, beziehungsweise den Fjorden entlang. Unterwegs machten wir unter anderem Halt um doch noch einzukaufen (ja es stimmt was man hört, Schweden ist teuer) und die letzten essbaren Überresten vom Valauta (ein angefangenes Pack Spaghetti) zu mampfen.

Einen Rastplatz mit Meersicht fanden wir leider nicht. Wir haben aber im ersten Anlauf ein schönen, geschützen Platz gefunden. Umgeben von einigen Baumen und Sträuchern stehen wir auf einer kleinen Anhöhe.

Nur die Mücken sind etwas lästig. Das erste Rezept aus dem Bulli Kochbuch (eine Linsensuppe (wir hatten noch ein ganzes Pack Linsen von zu Hause dabei, die wir endlich los werden wollen) haben wir bereits genüsslich verzehrt und machen uns, welch Überraschung, auf ins Bett.

Schlammloch

Unseren Zeitplan hatten wir perfekt eingehalten. Es ist September und wir sind nicht mehr auf dänischem Boden. Die Sonne lachte wieder, trotzdem gestaltete sich das Aufstehen heute als eine längere Angelegenheit. Wir lasen und bloggten, faulenzten, aber Herr der Ringe konnten wir nicht mehr weiter hören. Die ersten zwei Bücher sind durch und das dritte haben wir nicht dabei, weil es vor unserer Abreise in der Bibliothek bereits ausgeliehen war. Das Frühstück liessen wir aus und sind jetzt bereits am Mittagessen kochen.

Wir sind dann doch noch weiter gefahren in Richtung Göteborg, mehr oder weniger der Küste entlang. Das Meer liess sich aber kaum blicken, weil uns das Navi auf dem kürzesten Weg nordwärts führte. Das hies leider auch ab und zu Autobahn, wenn wir uns ihm nicht wiedersetzten. Es ist eine sehr ländliche Gegend hier mit vielen Wiesen und Feldern, vereinzelten aber recht zahlreichen Bauernhöfen und kleinen Wäldchen oder Baumgruppen.
Einige Kilometer vor Göteborg sahen wir von der Autobahn aus einen See und sogleich wurde beschlossen dort einen Nachtplatz zu suchen. Das war gar nicht so einfach. Wir fanden auf dem Tomtom eine Strasse bis zum See hin, doch entlangfahren konnten wir sie nicht, sie war versperrt. Ein anderer See war schnell gefunden. Er war riesengross, so begannen wir mal um ihn herum zu fahren, immer Aussschau haltend nach einem Weg, der zu im hinunterführte. Nach etlichen versperrten, verbotenen oder solchen mit Häuser am Ende fanden wir einen alten Forstweg. Ganz nach meinem Geschmack, da konnte ich mein 4×4 endlich mal richtig brauchen.

Zuerst erkundeten wir die Gegend zu Fuss und entschieden ein gutes Stück weit den Weg entlang zu fahren.

Nadine fragte mich noch, ob das gut gehe und ich antwortete grossspurig: „Jaja das geht schon“. Sie blieb unten um auf mich und den Bus zu warten. Ich versenkte ihn aber schon im zweiten grossen Schlammloch. Der Boden war viel sumpfiger und weicher, als er ausgesehen hatte und ich hielt meine Spur nicht ein. So kam es, das die Sandbleche in der Bergungsaktion zu ihrem ersten Einsatz kamen.

Endlich draussen, setzte ich ein Stück zurück und bog in den Wald hinein. Dort war es auch schön, doch nicht ganz so schön wie weiter unten und ich bin jetzt noch überzeugt, anderst angefahren hätte ich es geschafft. Auf das Risiko einer erneuten Bergung wollte ich mich dann aber doch nicht mehr einlassen.
An einem behaglichen Feuer mit geröstetem Toastbrot mit Sprinkles drauf als Dessert war uns viel wohler als im Matsch. Nach einer hart umkämpften Partie Tschausepp, war es dann auch schon wieder Zeit für ins Bett.

Free Walking Tour und ab nach Schweden

Der Wecker holte uns aus den Federn und wir hatten beinahe einen Stress, um 11 Uhr beim Treffpunkt für die Free Walking Tour zu sein. Diese Gratis Stadtführung hatte Nadine bereits einmal gemacht und war so überzeugt, dass sie mit mir auch noch ein zweites mal hin wollte.

Wir erfuhren viel interessantes um die Geschichte von Kopenhagen und Dänemark und kamen an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei, denen wir bis jetzt noch nicht begegnet waren.

 

Die kurze Pause um Mittag war bitter nötig um uns ein wenig aufzuwärmen. Es regnete nämlich noch immer.
Ziemlich erschöpft vom vielen herumgelaufe von heute und den letzten Tagen kamen wir wider auf dem Camping an und machten uns bereit für den Aufbruch. Noch einmal Duschen, Abwasch, Fotos aussortieren und Hochladen, Wasserkannister und Solardusche füllen und alles wider an seinen Platz verstauen.
Das Navi hatte heute wohl keine Lust. Es machte keinen Wank. Trotzdem fanden wir relativ rasch aus der Stadt heraus und abermals über eine Gewaltige Brücke mit nicht minderen Gebühren nach Schweden. Dort kamen wir das erste mal so richtig in den Stau. Wie wir später sehen konnten war die Autobahn gesperrt worden. Vermutlich wegen Überschwemmungen, denn wir sahen später Spuren, die das Wasser hinterlassen hatte.

Das stellte uns vor eine grössere Herausforderung. Wir mussten ohne Tomtom und umleitungsschilder mitten durch Malmö fahren. Wir fanden eine ander Autobahn, diese führte uns aber wieder an den genau gleichen Ort zurück. Nach einigem umherirren, während dem wir aber stets in die richtige Richtung vorankahmen wollten wir das navi wo anderst einstecken um zu schaun ob es nicht doch irgendwie ginge. Gerade als ich es unter dem Armaturenbrett auszusteckten versuchte, stellte es an. Auch gut, war es wohl nur ein Wackelkontakt. Nach ein paar Kilometern auf der Autobahn fuhren wir von ihr ab und machten uns wieder einmal auf die suche. Auch hier war es nicht ganz einfach. Die Landschaft war ganz ähnlich wie bei der letzten Suche. Ein wenig hat sie sich und vorallem die Häuser doch verändert.
Schlussendlich bogen wir auf einen Feldweg am Waldrand ein, der ausnahmsweise nicht zu einem Haus sondern tatsächlich zu einem Feld führte. Leider relativ nahe an der Strasse und mitten auf dem Weg, der ohnehin einige Meter weiter vorne endete stellten wir den Bus hin und kochten uns einen Milchreis nach dänischer Anleitung.