Plastik Recycling

Plastik, also Kunststoff, ist zu einem grossen Teil recycelbar. Ganz normaler Haushalskericht besteht (vorausgesetzt mann trennt) fast nur daraus. Da macht es ja wohl Sinn das zu sammeln und verwerten. Wie viel es der Umwelt tatsächlich nützt, ist etwas umstritten. Fest steht aber es nützt. In Bülach gibt es aber keine Abgabestelle… Also haben wir das von Transition selbst in die Hand genommen. Alle infos Dazu findet ihr unter Link

Hier ist die Sammelstelle:

Es wurde schon einiges gesammelt!

   

Es gibt 35l Rollen a 10 Säcke für 20.-

60l Rollen a 10 Säcke für 26.-

und 110l Rollen a 10 Säcke für 40.-

Vegan sein

Ich habe mich sehr gefragt, ob es wohl schwierig wird. Und nach ein paar Wochen kann ich sagen, eigentlich überhaupt nicht. Vor allem zu Hause ist es voll easy.

Es gibt aber gewisse Situationen, die etwas doof sind. Zum Beispiel:

Beim WWF gibts in unserer Abteilung das Gipfeltreffen. Man trifft sich zu Kaffee und Gipfeli. Natürlich nicht vegan, obwohl das eigentlich kein Problem wäre. Zum Glück habe ich etwas dabei. Fast immer steht in der Cafeteria etwas zum naschen. Aber ist das vegan? Keine Ahnung.. es ist ja nicht mehr verpackt..

Bei einem Workshop der Stadt Bülach gibt es ein offeriertes Mittagessen und ich habe vergessen mich vorgängig zu melden. Es gibt viel verschiedenes. Gerade mal ein Brötchen ist (vielleicht) vegan. Mein Fehler. Nächstes mal bin ich halt so ein nerviger Veganer der nachfragt. Dann wird es vielleicht irgendwann normal, dass etwas veganes angeboten wird.

Beim Arbeiten als Gärtner werde ich ab und zu zum Znüni eingeladen. Dann gibt es Guezli, gipfeli, schöggeli.. alles nicht vegan. Dann kann es unangenehm sein, alles abzulehnen und zu sagen dass man veganer ist. Immerhin zahlen die meinen Lohn und sie sollten mich sympathisch finden. Andererseits, will ich Menschen als Kunden, die keine veganer mögen? Hmm.. ich will mir diese Frage gar nicht stellen müssen.

Ans ständige Nachfragen im Restaurant ob etwas vegan ist muss ich mich noch gewöhnen. Kann ich den Angestellten überhaupt trauen? Ich war in einem Restaurant und habe den Veggie Burger bestellt, nachdem ich nachgefragt habe. Sie war unsicher und hat jemand anderen gefragt. Antwort: „Jaja“ Die Joghurtsauce drin hat mich dann weiter zweifeln lassen…

Es gibt auch sehr schöne Erlebnisse. Bei unserem mehr oder weniger regelmässigen „Bier und Kuchen“-Treffen hat der Gastgeber von sich aus für alle veganen Kuchen und Schoggimous gemacht☺️. Danke Ivy!

Wir waren bei Freunden zum Abendessen eingeladen. Zwei Tage davor fällt mir ein, dass ich vielleicht noch sagen sollte, dass ich Veganer bin. Die antwort: „Klar, haben wir auf Insta gesehen, wir kochen auch noch vegan. Mega! Das erwarte ich überhaupt nicht, ich will ja nicht zur last fallen. Um so schöner ist es.

Auch toll ist, (dass durch mich) viel über die Ernährung geredet wird. Ich will niemanden „bekehren“ (auch wens schön wäre), ich will aber grundsätzlich einen bewussteren Umgang mit tierischen Produkten. Wir sind auf einem guten Weg dorthin, zumindest in meiner sozialen Blase.

Im Steakhouse Meats gibt es einen veganen Burger. Ein bisschen seltsam für ein Fleischlokal, aber super für mich, dann muss ich nicht bloss Pommes essen, wenn ich mit Freunden dort hin gehe. Ein Blick auf die online Karte hat genügt, um das herauszufinden.

Das Italienische Restaurant Venezia hat nichts vegetarisches im Angebot. Aber wenn man anruft und fragt, wird einem versichert, dass sie sicher etwas veganes zubereiten können.

Ich habe es natürlich nicht ganz geschafft konsequent zu sein. Nicht, weil ich nicht wollte..

Zum Beispiel habe ich Rivella getrunken. Eigentlich weiss ja jedes Kind, dass da Milchserum drin ist…

Oder ein Sugus im Wartezimmer beim Augenarzt, ups.

Auf dem Pizzabrot zum Salat hatte es kaum erkennbaren Käse, hoppla.

Das Sorbet war sehr cremig, war da Milch drin??

Es wird mir immer wieder passieren, aber ich bin sicher es wird weniger. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Ernährungsform. Der Verzicht ist gar kein Problem. Im Gegenteil, was mir eher zu schaffen macht ist, das einem vor Augen geführt wir wie viel tierische Produkte alle andern konsumieren.

Nichts neues mehr. Meine Nachhaltigkeit.

Wenn man beim Footprint Rechner seinen ökologischen Fussabdruck berechnen lässt, erschrickt man meist. Ich auf jeden Fall! So eine gewaltige Menge an CO2. Da wären ein Paar Erden notwendig, für leute wie mich.. und ich beschäftige mich ja doch des öfteren mit dem Thema.

Aber man kann sehr viel tun. Drei grosse Punkte, die man einfach beeinflussen kann sind die Ernährung, der Transport und der Konsum. Die ersten zwei Punkte habe ich schon in Angriff genommen. Ich bin Vegetarier geworden und esse sonstige tierische Produkte nur noch selten. Ausserdem kaufen wir möglichst regional, saisonal und unverpackt ein.

Ich verzichte wo es geht auf das Auto (Ausflüge mit dem Bus als Schlafplatz mal ausgenommen). Im Winter ist er nicht ein mal eingelösst. Und Ich habe beschlossen nicht mehr zu fliegen.

Beim Konsum ist es schon etwas schwieriger, sich klar fest zu legen. „weniger“ konsumieren ist sehr diffus und kaum messbar. Darum habe ich mir vorgenommen einfach nichts neues mehr zu kaufen. Ausgenommen natürlich Esswaren und Dinge wie WC Papier (Taschentücher hingegen brauche ich nur noch solche aus Stoff, genauer gesagt, Stoffresten).

Das meiste, was man kauft, ist gar nicht nötig. Man hat sooo viel Krempel zu Hause. Meist findet man sogar bei sich selbst einen Ersatz, für das, was man eigentlich kaufen wollte. Oder man nimmt etwas, dass man schon hat und baut es um, hübscht es auf, oder was auch immer.

Wenn das nicht geht, kann man das Objekt der Begierde oftmals auch ausleihen, denn sind wir mal ehrlich. Viele dinge brauchen wir extrem selten. Da lohnt es sich sogar zu mieten. (Zum Beispiel auf der Mietplatform https://www.sharely.ch.

Wenn man dort auch nicht fündig wird, oder seine Socken doch lieber selber besitzt, gibt es fast alles gebraucht. Sei es auf Flohmärkten, in Brokenhäuser, auf Facebook oder www.ricardo.ch. Es mag mühsam erscheint, doch es macht sogar Spass auf die Jagt nach einem guten Gebraucht-Gegenstand zu gehen. Das Erfolgserlebnis ist ungemein grösser, als wenn man einfach etwas von der Stange kauft und hat Zeit, sich zu überlegen, ob man ihn auch wirklich braucht.

Alleine mit dem nicht kaufen ist es aber noch nicht getan. Ich war vor kurzem an der Büüli-Mäss und habe mir doch tatsächlich ein Hipsterbag als Werbegeschenk andrehen lassen. Auch sonst ist es nicht ganz einfach mit den Geschenken. Das muss man klar kommunizieren und das braucht etwas Überwindung und Zeit.

Konsum bringt ja bekanntlich Befriedigung. Die Kunst besteht meines erachtens darin, das ganze um zu drehen. Viele sagen Vegi sein, weniger Konsumieren, nicht Fliegen etc. sei gar kein Verzicht. Meiner Meinung nach stimmt das überhaupt nicht. Es ist ein Verzicht! Ein grosser sogar, aber einer, der richtig viel Freude machen kann. Ich fühle mich gut, wenn ich etwas nicht gekauft habe, oder eine Aubergine auf dem Grill habe. Nicht weil ich gegrilltes Gemüse so toll finde, nicht weil ich Fleisch nicht mag, nein. Weil ich etwas gutes aus Überzeugung machen kann (oder eben nicht tue) und auch einhalte.

Pause

Mir wird das ganze der letzten Tage langsam ein bisschen zu viel und so beschliesse ich, heute Abend zu Hause zu bleiben. Ich merke, wie es mir richtig gut tut, mal wieder für mich alleine zu sein. Ich führe in der Schweiz ein recht sparsames und bescheidenes Leben. Andere würden es sogar als geizig bezeichnen. Natürlich mit Ausnahmen (wie zum Beispiel dem VW Bus). Was ich hier erlebe, ist das pure Gegenteil. Es ist eine Welt, die ich vor Nadine so nicht gekannt habe. Ich kann das sehr gut geniessen und bin unheimlich dankbar, dass ich das alles erleben darf. Doch heute brauche ich einfach eine Pause. Eine Pause davon so verwöhnt zu werden, aber auch davon, immer so viele Leute um sich zu haben. Denn wenn alle da sind, kann ich mich im Gegensatz zu Nadine nicht so recht in mein Zimmer zurückziehen und für mich etwas machen. Ich will immer mittendrin sein, nichts verpassen, den anderen Gesellschaft leisten und ein Teil der Gruppe sein. Doch irgendwann wird mir das zu viel und ich muss mich ganz ausklinken. Ganz oder gar nicht.

Ich glaube ich habe im letzten Jahr während des Zivildienstes einen starken Wandel durchlebt. Genug Zeit zum Nachdenken hatte ich ja. Ich hatte schon immer grundsätzlich etwas gegen Konsum und war mir der Umwelt und dessen Schädigung bewusst. Ich war in meiner Jugend nicht durch Zufall, sondern aus Überzeugung ein grüner, anarcho-kommunistischer Punk. Die Überzeugungen haben sich nicht geändert, nur die Prioritäten. Ich muss mich nicht mehr gegen alles auflehnen, sondern handle stattdessen stärker nach meinen Prinzipien. Ich überlege mir vier mal, ob ich etwas wirklich brauche (statt zwei mal wie bisher). Kaufe bewusst fairer, nachhaltiger, biologischer, und verpackungsärmer ein und dafür weniger. Ich kaufe selber kein Fleisch mehr. Ich spare, um mehr arbeitsfreie Zeit zu haben und somit im Endeffekt viel weniger Geld für unnötigen Konsum ausgeben zu müssen.

Und jetzt bin ich hier. Überesse mich meist drei mal am Tag und trotzdem bleibt fast immer etwas übrig. Bei jeder Malzeit gibt es Fleisch aus einer Haltung die ich lieber nicht kenne. Schlafe in noblen Hotels, die alles waschen müssen, nachdem ich eine Nacht dort war. Plantsche in einem grossen Pool mit klarem Wasser, während andernorts Kinder verdursten. Und lasse mich bedienen wie ein König. Diese Scheinheiligkeit um nicht zu sagen Dekadenz, lässt mich an Tagen wie heute etwas nachdenklich stimmen.

Versteht mich nicht Falsch, es ist sau geil hier und ich werde sicher immer wieder gerne hierherkommen um das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Das musste einfach mal raus. *Pause Ende*

Abflug

Wir müssen erst um 9 Uhr auf den Bus zum Flughafen. Doch wirklich früh aufstehen ist trotzdem angesagt. Ich hab noch nicht fertig gepackt, der VW Bus muss noch umgestellt werden, Nadine bringt das Auto ihrer Eltern zurück und muss noch etwas einkaufen, ich bringe noch das leere Fass Bier (ja wir haben es gestern noch leer gebracht^^) zurück, et cetera, et cetera.

Meine To do liste wäre noch lange.. doch jetzt sind Ferien. Da trinken wir lieber mit Anina (Nachbarin aus der Untersten Wohnung) ein Kaffee bevor wir gehen, statt im Stress zu ertrinken.

20 Minuten nach dem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, sitzen wir im Duty Free Bereich und stossen auf unsere zurückgewonnene Freiheit und die Ferien an. So schnell war ich mit Sicherheit noch nie durch den Check in und all die Kontrollen gekommen… Wir nehmen es also gemütlich und können schlussendlich wie geplant abfliegen.

Noch kurz etwas zum fliegen. Ich wusste ja, dass Fliegen so ziemlich die krasseste Umweltsünde ist, die wir als normalsterbliche begehen können. Doch das es wirklich so extrem ist, hätte ich nicht befürchtet. 8.9t CO2 verbrauchen wir zwei in der Economy Class für nach Vietnam und zurück. Und dann fliegen wir auch noch nach Australien dieses Jahr. Da kommt man sich sehr scheinheilig vor, wenn man sich alle Mühe gibt verpackungsfrei einzukaufen (wie wir das tun bei Fürst unverpackt), möglichst wenig Auto zu fahren und das Licht zu Hause nicht brennen zu lassen. Und trotzdem ist jeder noch so kleine Beitrag wichtig in meinen Augen. Ganz im sinne der Kurzgeschichte des Kolibris (siehe unten).

Deshalb habe ich meinen Flug auch CO2 kompensiert (myclimate.org). Wobei ich beim Wort Kompensation extrem Mühe habe. Dann denkt sich nämlich jeder, ich kann den Flug einfach kompensieren und dann ist es scheissegal wie viel ich fliege. Es ist wie bei allem, nicht, beziehungsweise weniger zu konsumieren ist immer noch um Welten bessere Variante, als das ganze mit irgendwelchen Kompensationen oder „grünen“ alternativen zu tun. Zum Beispiel bringt es überhaupt nichts, irgendwelchen fair trade, ultra Bio, sozialen Krims-Krams zu kaufen, wenn mans doch einfach sein lassen könnte! Weniger ist halt doch oft mehr. Arbeiten und verdienen wir also weniger und leben mehr, was wir uns mit unserer Auszeit vom nächsten Jahr sehr zu herzen nehmen.

 

Die Geschichte des Kolibries wie Wangari Maathai sie erzählt hat

Eines Tages brach im Wald ein großes Feuer aus, das drohte alles zu vernichten. Die Tiere des Waldes rannten hinaus und starrten wie gelähmt auf die brennenden Bäume.
Nur ein kleiner Kolibri sagte sich: „Ich muss etwas gegen das Feuer unternehmen.“ Er flog zum nächsten Fluss, nahm einen Tropfen Wasser in seinen Schnabel und ließ den Tropfen über dem Feuer fallen. Dann flog er zurück, nahm den nächsten Tropfen und so fort.
All die anderen Tiere, viel größer als er, wie der Elefant mit seinem langen Rüssel, könnten viel mehr Wasser tragen, aber all diese Tiere standen hilflos vor der Feuerwand.
Und sie sagten zum Kolibri: „Was denkst du, das du tun kannst? Du bist viel zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so schmal, dass du jeweils nur einen Tropfen Wasser mitnehmen kannst.“
Aber als sie weiter versuchten, ihn zu entmutigten, drehte er sich um und erklärte ihnen, ohne Zeit zu verlieren: „Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein Bestes.“

Quelle:  Die Klimaschutz Baustelle