wieder zu Hause

Die Reise verläuft reibungslos und unspektakulär. Wir werden von Nadines Bruder Jan abgeholt und alle zu uns nach Hause gebracht, wo anlässlich des Muttertags ein riesiger Afternoontea auf uns wartet.
Mein Bruder kommt mit seiner Freundin auch noch vorbei um Hallo zu sagen und sich den Bauch voll zu schlagen, während wir auspacken und uns um den Haushalt kümmern.

der letzte Tag

Ja der letzte Tag… Ich bin etwas traurig und melancholisch zu gleich. Ich würde doch so gerne hier bleiben. Pläne, was ich hier alles machen könnte hab ich bereits. Nur habe ich einfach zu viele Pläne…
Ich nutze die verbleibende Zeit zum lesen und zum bloggen, nur komme ich nicht so weit wie erhofft.
Natürlich darf ein letzter Sprung in den Pool auch nicht fehlen, bevor wir am Abend an den Flughafen müssen.

„Lustiges Essen“ heute laden wir ein!

Nadine und Susanne gehen am Morgen zum Schneider, um sich mit Kleidern ein zu decken. Oli und ich gehen auch noch am Nachmittag. Wir müssen die bestellten Anzüge probieren.

Ein paar Schnappschüsse aus der Stadt:

 

 

 

 

Auf dem Rückweg holen wir zwei Cousins der Truongs aus der Stadt ab. Sie waren auch hier im Urlaub und verbringen den letzten Abend mit uns. Ronny kommt auch noch und Nguyen hat noch ein paar Kumpels eingeladen, um uns Vietnamesisches feiern zu zeigen. Übersetzt heisst das was wir hier tun „lustiges Essen“. Und genau das ist es. Wir sitzen draussen, der Grill ist heiss und das Bier kalt. Ständig sind wir am essen und lustig ist es allemal. Was nicht zu letzt am Bier liegt. Alle geben Vollgas und fordern sich immer wieder gegenseitig auf, das Glas in einem Zug zu leeren.

Nach nur wenigen Stunden ist der Spuck vorbei. Als ich von der Toilette zurückkomme, sind die meisten verschwunden. Es wird gesoffen, bis man nicht mehr kann und haut dann ab. Ein sehr lustiges Schauspiel.

Kater, Regen und Einladung Nr. 4

Heute mache ich Bekantschaft mit meinem zweiten Kater in Vietnam. So richtig aus dem Bett lockt mich erst das Geräusch von Wassertropfen auf dem dach. Regen?!

Ja tatsächlich, und wie! Es schifft in Strömen, wie ich es noch kaum gesehen habe. Und Nguyen, Susanne sind gerade jetzt beim Golfen.
Ronny ist immer noch da. Ich geselle mich zu ihm und Nadine. Bei der düsteren Gewitter Athmosphäre draussen unter dem Dach schwelgen wir in Erinnerungen und erzählen uns die wichtigsten und kuriosesten Geschichten, seit unserer letzten Begegnung.

Am Abend sind wir erneut eingeladen. Wieder einer aus der selben Gruppe wie die letzten zwei Mal.
Es muss jeder zeigen, das er genug hat, um sich zu revanchieren. Natürlich jedes mal ein bischen pompöser und mit mehr Leuten.
Dieses mal sind wir in einem sehr noblen Französischen Restaurant. So ganz authentisch französisch sind die vielen Gänge nicht, aber sehr, sehr lecker. Das Wasser ist zum Beispiel aus Italien und die Krabbe gibt es nur in hiesigen Gewässern.

Shopping, Einladung Nr. 3 und ein alter Freund

Ich bin mir beim Tag nicht mehr sicher, aber die Familie hat Zuwachs bekommen! Ein kleiner süsser Hund, ein Vietnamesischer Ridgeback, ist mit dem Roller angereist.

Am Abend sind wir erneut eingeladen. Diesmal von einem anderen aus der Gruppe von gestern. Er besitzt hier und vor allem in Amerika einige Restaurants.

Durch den Feierabendverkehr kämpfen wir uns zu einem hin. Unglaublich was uns hier alles aufgetischt wird. Immer und immer wieder wird etwas neues gebracht. Sogar ein kleines Spanferkel und natürlich reichlich Bier und Wein.

Mitten im Essen stehen alle auf und wir werden aufgefordert mit zu kommen um die Wohnung des Besitzers zu bestaunen. Wir staunen wirklich nicht schlecht!

Mit dem Lift fahren wir vom Restaurant direkt in seinen zweit Wohnsitz. So etwas luxuriöses, pompöses, übertriebenes und eigentlich zimlich dekadentes hab ich noch nie gesehen. Es ist zwar schön anzuschauen, doch wir sind uns alle einig, das wir viel lieber in unserem Haus sind, als hier.

Durch einen Zufall haben wir herausgefunden, dass Ronny, ein alter Freund von uns, auch genau jetzt in Ho Chi Minh ist. Der noch viel grössere Zufall will es, das er jetzt gerade nur ein paar Strassen von uns entfernt ist. Er kommt noch auf ein Bier vorbei und eigentlich wollten wir danach noch etwas um die Häuser ziehen, entscheiden uns aber für die bequeme Variante und fahren zu uns. Oli, Ronny und ich trinken noch ein paar Bier zusammen (ich ein paar zu viel..das beim Nachtessen hätte eigentlich gereicht). Die anderen sind schon im Bett und ich folge auch bald.

Tunnel und Einladung Nr. 2

Der obligate Tunnelbesuch steht heute an. Eigentlich immer, wenn jemand zum ersten Mal hier ist, wie ich dieses mal, fährt man mit ihm einmal gen Norden. Dort kann ein riesiges Tunnelsystem mit winzigen Tunnels besichtigt werden. Eine Widerstandstruppe hat sich dort verschanzt und dem Feind, den USA, die Stirn geboten aber trotzdem in friedlicher Gemeinschaft im Urwald gelebt. So weit das Propagandavideo, dass sich jeder Besucher ansehen muss.

 

Auf dem ungefähr stündigen Weg dorthin, wird es immer grüner und ländlicher. Aber trotzdem ist die Strasse praktisch immer gesäumt von Läden, Werkstätten, Restaurants, Kaffees und so weiter. Ich könnte Stundenlang aus dem Fenster schauen und einfach fasziniert beobachten. Was mir besonders ins Auge sticht sind die, ich nenne es mal „Raststätten der Landstrasse für Fussgänger und Rollerfahrer“. Das sind kleine bis hausgrosse Überdachungen mit ganz vielen Hängematten und einem Kaffee oder Restaurant/Schnellimbiss. Und schon wieder eine Geschäftsidee, die ich zu Hause gerne umsetzen würde.

Leider war unser Guide sehr gestresst und hatte nicht sehr viel zu erzählen. Auch zu sehen gab es weniger als in anderen Jahren. Eindrücklich war es für mich trotzdem.

Heute sind wir wieder eingeladen. Diesmal bei einem Golfkollegen von Nguyen. Er wohnt mit seiner Familie in einem der riesigen, neuen Wolkenkratzer mitten in der Stadt. Das Gebäude erinnert von nahem eher an Nobel-Hotel, als an ein Wohnblock. Und auch von innen ist es sehr luxuriös, was hier oft mit sehr westlich einhergeht. Der Gastgeber hat mit Diamantenhandel ein Vermögen gemacht. Und das will er mit dieser Einladung zeigen. Er hat nicht nur uns, sonder auch noch ein paar andere Kollegen eingeladen. Ein gutes Beispiel dafür, das er ein typischer Neureicher ist, ist sein Weinzimmer. 400 Flaschen 100 fränkiger Wein lagert dort. Alles genau der selbe und serviert wird er zu kalt.
Der Ablauf ist aber sehr vietnamesisch, wenn auch ein bischen lange für hiesige Verhältnisse.

Die Aussicht vom Wohnzimmer

Maniküre, Pediküre, Supermarkt und erste Einladung

Vom Vormittag gibt es nichts spezielles zu berichten, ausser das ich meine erste Maniküre und Pediküre meines Lebens erhalten habe.

Am Nachmittag gehen wir in ein Einkaufszentrum. Eigentlich muss ich überhaupt nichts Einkaufen, doch ich gehe trotzdem mit den anderen mit ins Aeon und bereue es überhaupt nicht.

Das muss man mal erlebt haben. Es ist in etwa wie das Glattzentrum, einfach in verdammt gross und Asiatisch. Es sind nicht unbedingt asiatische Läden, die das ausmachen, sondern die Leute. Meist junge, relativ gut betuchte Menschen, die sich hier die Zeit vertreiben. Sei es mit Selfies machen (eines sogar mit mir, ich fühle mich geehrt, aber mehr noch bin ich verwirrt), sich an den Spielautomaten vergnügen oder einfach herumschlendern oder hängen.
Zum Abendessen sind wir eingeladen bei Freunden. Sie waren bereits zu Besuch bei der Familie Truong in der Schweiz. Ich kenne vietnamesische Besuche bereits, doch es erstaunt mich immer wieder, wie gross die kulturellen Unterschiede doch sind.
Als wir ankommen, werden wir nicht direkt empfangen. Wir schauen uns erst mal ein wenig um und sitzen ins Wohnzimmer. Dann geht es sehr schnell zu Tisch und es wird gegessen. Ganz viel verschiedenes und von allem sehr reichlich. Bei dieser Familie sogar europäisches Essen wie Kartoffelgratin und Lamm, aber auch Eingeweide und Seafood.
Auch eher europäisch ist, dass wir uns danach noch ins Wohnzimmer setzen und bei Kaffee und Tee noch ein wenig schwatzen. Das wird sonst meist auch beim essen erledigt. Und dann geht man bereits wieder nach Hause.

Tag der Arbeit

Heute ist Sonntag, und am Sonntag morgen geht man Dim Sum essen mit der Familie. Das ist zwar eher eine chinesische Tradition, aber hat sich auch hier verbreitet. Es ist nicht ein spezielles Essen, sondern zeichnet sich eigentlich dadurch aus, dass das meiste gedämpft ist und in kleinen Häppchen serviert wird.

Es schmekt mir sehr gut. Das meiste jedenfalls. Quallen zum Beispiel sind nicht so mein Fall. Das ganze spielt sich in einem Restaurant eines fünf Sterne Hotels ab. Zu meinen Punk zeiten hätte ich jeden ausgelacht, der gesagt hätte, dass ich solche Ferien mal machen werde. Aber hier kann man es sich auch leisten. Für die sieben vollgestopften Bäuche zahlen wir nicht einmal 100 Franken hier.
Es ist 1. Mai und in einem kommunistischen Land wie Vietnam ist das ein hoher Feiertag. Die Strassen sind geschmückt und vieles hat geschlossen, was an normalen Sonntagen sonst offen hätte. Auch morgen ist noch Frei, weil der Tag der Arbeit auf den Sonntag fiel. Finde ich sehr fair, könnte man bei uns auch mal einführen.
Die Schweiz hat dafür andere Vorzüge. Einer wäre das Recht auf Demonstration. Das gibt es hier nicht. Im Gegenteil, es ist streng verboten. Trotzdem wird es seit jüngerer Zeit gemacht und wir geraten mitten hinein.
Kurz vor einem Delikatessenladen, den wir besuchen wollen, hören wir Lautsprecher-Durchsagen und bald darauf sehen wir etliche Polizeiautos. Wir können gerade noch die Strasse überqueren, bevor der Verkehr im völligen Chaos versinkt und dann zum erliegen kommt. Vom Laden aus beobachte ich das Schauspiel. Es sind vieleicht 200 Demonstranten, wenn überhaupt. Das Personelle Aufgebot der Polizei aber, hätte die Stapo Zürich vor Neid erblassen lassen.
Wieder zu Hause, erfahren wir aus dem Internet genaueres über die Demonstration. In ganz Vietnam gingen die Leute auf die Strasse gegen ein Grossunternehmen, das Abfälle ins Meer leitet und so ein riesiges  Fischsterben auslöst. Es sollen sogar schon Menschen an den Folgen gestorben sein. Die verstörenden und zugleich traurigen Argumente der Firma zu den Fischern: „Wir haben euch ja gesagt ihr müsst euch einen neuen Job suchen.“ und: „Entweder man fängt Fische oder entwickelt sich weiter in der Industrie, man kann nicht beides haben.“
Facebook ist nun gesperrt…. Wir sind hier eben nicht in einem freien Land. Es ist noch immer ein Regime, das die Existenz einer Opposition verbietet. Wobei man klar sagen kann , dass ein Wandel stattfindet. So etwas geht ja bekanntlich nicht von heute auf morgen.
Den Nachmittag verbiringen wir mit baden, Golf üben, Ping Pong, bloggen und lesen. Mein Buch neigt sich dem Ende zu und Nadine beginnt ihr drittes.
Beim allabendlichen Apéro auf dem Turm schmieden wir den Plan für unsere verbleibenden Tage hier. Wir haben noch einiges vor!

zurück nach Ho Chi Minh

Um fünf Uhr klingelt der Wecker…. Viel zu früh! Obwohl wir zu Hause nicht wirklich später aufstehen und nicht früher ins Bett gehen, bin ich tot müde. Fast die ganze Autofahrt und den Flug bin ich am schlafen.

Gegen Mittag sind wir zurück in Nguyens Haus. Dylan wollte umbedingt Ping Pong spielen in den Ferien und siehe da: wir haben nun einen Ping Pong Tisch. Nagelneu und bereits aufgestellt steht er da.
Ein Teil von uns macht sich bald darauf wieder auf, um Essen zu organisieren. Bevor Jan und Sandra heute schon wieder nach Hause fliegen, wollen sie noch Sushi essen.
Das Klima ist ganz anders als am Meer. Es ist ca. sieben grad heisser, meist Windstill und dazu noch sehr drückend. Alle anderen halten es kaum aus, aber ich finde es super angenehm. Vorausgesetzt ich halte mich meist im Schatten auf, muss mich nicht all zu gross anstrengen und kann mich ab und an im Pool abkühlen. Klimaanlagen finde ich doof, aber in der Nacht sind sie ein notwendiges Übel, ohne sie wäre schlafen ein schwieriges Unterfangen. Durch das viele Baden und eben diesen verflixten Geräte hab ich mir ein bisschen Ohrenschmerzen und ein verstopftes Ohr eingefangen. Aber was beschwere ich mich hier…. Wir jammern auf sehr hohem Niveau.
Den grossteil des restlichen Tages verbringe ich mit lesen. Ich bin bereits eine Woche in den Ferien, mit meinem Buch aber noch nirgends.

Lobster, schnorcheln, klettern und der letzte Abend

Heute haben wir einiges vor. Es ist bereits der letzte Tag hier. Schade, schade, aber wir haben noch eine ganze Woche in Saigon.

Nach einem Morgenspaziergang und dem (wie immer sehr ausgiebigen) Frühstück, werden wir für unseren Ausflug abgeholt mit einem Auto. Es hat nicht Platz für alle, aber die Strecke ist nur kurz und wir können in zwei Fuhren fahren. Ein Fischerboot (ah nein, es ist ja offiziell keines, aber dazu später) und der holländische Hotelmanager erwarten uns. Bevor wir losfahren können, muss Nguyen organisatorische Streitigkeiten zwischen dem neuen Kapitän und dem Chef übersetzen. Sie verstehen nämlich kein Wort von dem was der jeweils andere sagt.
Wir fahren in die Bucht hinaus, geniessen und hören zu, was der Holländer zu erzählen hat über die Fischerei, Zucht und sonstige Anekdoten. So zum Beispiel, dass sie diese Tour schon früher gemacht haben, sie dann aber verboten wurde, weil es dazu ein Passagierschiff braucht. Das war natürlich viel zu teuer. Kurz darauf meinten die Behörden, es gibt ein offizielles Schiff dafür, das von ihnen genehmigt ist. Ein ganz genau gleiches Boot, wie zu Beginn. Anscheinend typisch für die vietnamesische Bürokratie. Hauptsache nie sein Gesicht verlieren.
Unser Ziel ist eine Lobster-Zucht. Zuerst halten wir an der falschen und an der richtigen ist weit und breit niemand zu sehen. Nach ein paar Telefonaten taucht der Fischer auf und zeigt uns seine Tiere, die er hier unter seinem Floss in Käfigen gross zieht. Ein paar davon kaufen wir und fahren weiter in die nähe unseres Strandes zu einem Korallenriff. Wir rüsten uns mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen aus und bestaunen die wunderschöne Unterwasserwelt von nahem.
Zurück im Bai Tram, müssen wir die letzten paar Meter schwimmen, um an Land zu gelangen. Die meisten stürzen sich darauf gleich wieder ins Wasser, nämlich in den Pool.
Ich nicht, mir ist so viel Wasser zu kalt. Bei 30 Grad im Schatten. Nun ja ich bin ein gfröhrli….
Mittagessen, verdauen und dann muss ich auch schon in die Massage. Ein richtiger Stress…
Den Felsen, neben dem Strand erklimmen wir noch, aber fürs Kajak fahren reicht es nicht mehr.
Das Abendessen ist ein wirklich würdiger Abschluss. Ich bekomme sechs Gänge aufgetischt und esse noch bei dreien vom gekauften Lobster mit.