Die Tage werden doch langsam deutlich kälter. Am Abend verziehen wir uns schnell in den Bus oder sitzen meist gar nicht mehr raus und am Morgen ist es ein kaltes erwachen mit stark beschlagenen Scheiben. Zum Glück (noch) nicht gefroren. Leider sind wir immer noch nicht im Besitz einer Standheizung, obwohl wir uns im Kosovo, wo es doch so viele Busse gibt, um eine bemüht haben. Das gibt es hier nicht, war die Antwort. Und trotzdem fahren wir weiter in den Norden. Wir müssen ja, wenn wir, wenn es ganz kalt ist, in Marokko sein wollen.
Durch den Stadtpark schlendern wir zum Bus zurück und machen einen Zwischenstopp am City Beach an der Donau, bevor es weiter geht. Im Sommer pulsiert hier sicher das Leben, doch bei dem garstigen Wetter treffen wir nur vereinzelte Mütter mit ihren Kindern und eine Gruppe älterer Herren die in einem Kreis von Plastikstühlen Tee trinken.
Die Festung der Stadt lassen wir links liegen (davon haben wir jetzt doch schon einige gesehen) und fahren weiter gen Norden. Wir sind noch sehr früh dran und überlegen, was wir mit dem angebrochenen Tag machen wollen. Bei einem See wollen wir schauen, ob wir ein nettes Plätzchen suchen. Auf einem ganz gewöhnlichen, sumpfigen Weg bleiben wir stecken. Es geht weder vor, noch zurück und das nicht mal im Gelände. Jetzt wissen wir auch, was wir mit der Zeit anfangen. Wir bergen den Bus mit Hilfe von Sandblechen und Wagenheber. Danach müssen wir auch noch die Räder tauschen. Es sind schon wieder 3000 km um. Etwas positives hatte die Schlamm Aktion: der Wagenheber ist schon draussen.
Nach einem Bier an der frischen Luft und ein paar vorbeiziehender Hündeler wird es bereits wieder dunkel und wir verkriechen uns in unsere gelbe Höhle um zu bloggen, Abendessen kochen und geniessen und vorlesen, bezieungsweise zuhören.