Schlagwort: Serbien
Subotica
Novi Sad
Die Tage werden doch langsam deutlich kälter. Am Abend verziehen wir uns schnell in den Bus oder sitzen meist gar nicht mehr raus und am Morgen ist es ein kaltes erwachen mit stark beschlagenen Scheiben. Zum Glück (noch) nicht gefroren. Leider sind wir immer noch nicht im Besitz einer Standheizung, obwohl wir uns im Kosovo, wo es doch so viele Busse gibt, um eine bemüht haben. Das gibt es hier nicht, war die Antwort. Und trotzdem fahren wir weiter in den Norden. Wir müssen ja, wenn wir, wenn es ganz kalt ist, in Marokko sein wollen.
Durch den Stadtpark schlendern wir zum Bus zurück und machen einen Zwischenstopp am City Beach an der Donau, bevor es weiter geht. Im Sommer pulsiert hier sicher das Leben, doch bei dem garstigen Wetter treffen wir nur vereinzelte Mütter mit ihren Kindern und eine Gruppe älterer Herren die in einem Kreis von Plastikstühlen Tee trinken.
Die Festung der Stadt lassen wir links liegen (davon haben wir jetzt doch schon einige gesehen) und fahren weiter gen Norden. Wir sind noch sehr früh dran und überlegen, was wir mit dem angebrochenen Tag machen wollen. Bei einem See wollen wir schauen, ob wir ein nettes Plätzchen suchen. Auf einem ganz gewöhnlichen, sumpfigen Weg bleiben wir stecken. Es geht weder vor, noch zurück und das nicht mal im Gelände. Jetzt wissen wir auch, was wir mit der Zeit anfangen. Wir bergen den Bus mit Hilfe von Sandblechen und Wagenheber. Danach müssen wir auch noch die Räder tauschen. Es sind schon wieder 3000 km um. Etwas positives hatte die Schlamm Aktion: der Wagenheber ist schon draussen.
Nach einem Bier an der frischen Luft und ein paar vorbeiziehender Hündeler wird es bereits wieder dunkel und wir verkriechen uns in unsere gelbe Höhle um zu bloggen, Abendessen kochen und geniessen und vorlesen, bezieungsweise zuhören.
Belgrad
Über holprige Kiestrassen gelangen wir wieder auf Asphalt und durch Dörfer hindurch. Es sind nicht mehr so viele VWs zu sehen, dafür um so mehr Ladas, Yugos und Zastavas. An einem Fluss mit vielen schwimmenden Häusern, Badestränden und Sportplätzen entlang, kommen wir nach Belgrad. Die Hauptstadt Serbiens wird im Reiseführer als nicht schön, aber Sehenswert beschrieben. Wir jedoch finden, dass sie sehr wohl schöne Seiten hat. Sehr viele verschiedene, einige weniger schön, andere schöner. Vom Kommunismus geprägte Plattenbauten sind hier genau so zu sehen, wie alte jonische Säulengebäude und ungarisch oder türkisch beeinflusste Architektur. Die Stadt hat eine sehr bewegte Geschichte und hat viele Kriege über sich ergehen lassen müssen. Je nach Machthaber, wurde natürlich auch anders Gebaut. Die Festung, die wir besichtigen werden hat nicht weniger als 115 Schlachten erlebt und wurde dabei 40 Mal zerstört. Zuerst müssen wir aber einen Parkplatz finden. Das ist gar nicht so schwer, aber das bezahlen um so mehr. Im Internet finden wir die Anleitung. Entweder man kauft ein Ticket am Kiosk, oder zahlt per SMS. Kiosk ist keiner in Sicht und per SMS geht mit ausländischen Telefonen nicht. Das wir nicht riskieren können, schwarz zu parken, merken wir gleich darauf. Ein Kontrolleur kommt vorbei und wir schildern ihm unser Problem. Da er nicht so gut englisch spricht und uns keine Lösung artikulieren kann, sagt er, wir können gratis parken, einfach nur bis 14.00 Uhr, dann sei seine Schicht vorbei. So kann man also auch Geld sparen.
Ich komme erneut in den Genuss, dass mir vorgelesen wird und dieses mal gleich das halbe Buch „Das letzte Schiff“.
nach Serbien
Wir nehmen es sehr gemütlich und lassen erst ein mal die Sonne in den Bus scheinen.
Nach dem späten Mittagessen ist bald schon wieder Nachtplatz suchen angesagt. Auch wieder auf Feldwegen werden wir fündig. Und gönnen uns nach bloggen und Hörbuch einen ausgefallenes Nachtessen.