Mission Hinkelstein

Das Wetter ist trüb und kalt heute Morgen. Ich zwinge mich aus dem Bett. Während Nadine noch die wohlige Wärme geniesst.

Bis sie aufsteht erweitere ich unseren Sitzplatz um zwei weitere lagen Baumstämme:

Ein Gruss vom Holzwurm für zwischendurch:

Ja, das war mal ein runder Balken…

Mit Nadine zusammen fülle ich hinter dem Haus so weit auf, dass ich mit dem Bagger wieder auf die Seite des Hauses fahren kann. Der Grabenstampfer funktioniert zwar immer noch nicht (der Brennraum füllt sich mit Benzin, wider mal Motorschaden?!?), aber wir wollen weiter kommen. Wir ziehen einen Grossteil der Gräben für die Drainage- (Entwässerungs) Leitungen und verlegen sie.

Für das Fundament muss ein grosser Stein aus dem Weg. Ich untergrabe ihn zu einem drittel von Hand, um ihn später in den Graben zu schubsen. Da passiert es. Der Brocken löst sich und klemmt meine Beine ein. Nadine reagiert souverän und zusammen können wir ein Bein befreien. Das andere klemmt aber zu fest. Uns bleibt nichts anderes übrig als Hilfe zu holen und das heisst hier oben halt Rega. Nach knapp fünf Minuten sind sie zur Stelle. Sie wären vielleicht noch ein wenig schneller gewesen, wenn sie Bushaltestellen in ihrer Karte eingezeichnet hätten. Die Bushaltestelle Bänkli brauchen wir nämlich immer um zu Beschreiben wo wir sind. Nachdem die Lage sondiert war, boten sie die Feuerwehr auf. Die hätte dann auch hochgeflogen werden müssen. Ich will mich hier nicht selber loben (ich war ja auch so dumm mir einen Stein auf die Beine zu werfen), aber nach meinen Anweisungen schafften es der Arzt, sein Assistent und der Pilot zusammen mit Nadine mich auch ohne Feuerwehr zu befreien.

Schmerzen hatte ich kaum, aber langsam war ich etwas Unterkühlt, es war aber klar, dass sie mich mitnehmen und meine Frau durfte natürlich auch mit. Unter anderen Umständen wäre der Flug sehr schön gewesen. Ich probierte auch so ihn so gut es geht zu geniessen und es ist tatsächlich sehr imposant. Wie im Film werde ich auf einer Bare vom Helikopter in den Notfall gefahren und sehe die Neonlampen an der Decke vorbei ziehen. Dann brieft die Rega Crew das Team des Spitals und dann ist es mit der Aufregung eigentlich vorbei. Ich werde geröntgt und schlussendlich steht fest, das ich mit Schürfungen und Quetschungen davongekommen bin. Für ein mal Glück im Unglück. Der Arzt will mich aber dennoch im Spital behalten zur Überwachung. Es bestehe Gefahr, dass eine Quetschung in einen Muskel einblute, deshalb wolle man das noch im Auge behalten.

Ich bekomme gegen zehn Uhr ein Bett in einem Viererzimmer und etwas zu Essen. Das letzte, das ich gegessen habe war unser zVieri.

Mein Bruder Jan wollte heute mit dem Motorrad in die Spina. Stattdessen stellt er es nur dort ab, nimmt meinen Bus und holt Nadine im Spital ab.

Müde

Jan geniesst das Bett, während Sara und ich im ehemaligen Wohnteil ausgraben. Nadine muss ihre Hände wieder ein wenig schonen, nachdem sie zwei volle Tage mitarbeiten konnte.

Zum zweiten Kaffe steht Jan dann doch noch auf. Die beiden müssen wieder ins Unterland. Sara wegen dem Studium und der Arbeit und Jan um ein Motorrad zu kaufen. Wir sind also wieder alleine. Ich grabe noch fertig:

Schleppe ein paar Bäume aus dem Wald für die Böschung und mache Deko für eine Hochzeit:

Noch ein kleines Stück Schwarzanstrich, dann muss ich ins Bett. Ich bin Tot müde.

Schwarz.. äh Blauanstrich und Mauern

Der Schwarzanstrich ist noch nicht fertig, weil er uns ausgegangen ist. Jetzt haben wir wieder und ich kann weiter machen. Aber schwarz ist das nicht. Da hat sich der Herr vom Baumarkt wohl vertan. Halten sollte es trotzdem.

Mehr oder weniger den Rest des Tages sind wir mit mauern beschäftigt.

Schwarzanstrich und arbeiten im Regen

Damit keine Feuchtigkeit ins Haus gelangen kann, dichten wir die Beton Mauer mit einer Art Bitumen-Schwarzanstrich ab. Ich bin jetzt auch ganz schwarz…

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit aus dem Loch steigen, ist es gar noch nicht so spät. Gerade Zeit für einen Kaffe. Während dem bringen wir unser privates Budget auf den neusten Stand. Wir sind zum Glück immer noch auf Kurs und Australien steht nichts im Wege. Auch der Flug ist bereits Gebucht, unser Landcruiser bezahlt und bei Nadines Verwandten in Perth.

Wie das manchmal so ist, zieht sich das hin und es ist Zeit für’s Mittagessen. Dann beginnt es zu regnen. Das erste mal, das ich so richtig im Regen hinaus muss. Aber nicht für Lange und ich kann die erste Etappe Arbeit des neuen Sitzplatzes beenden. Ich baue aus Baumstämme ein Konstrukt, damit die Böschung steiler wird und gleichzeitig stabil. Danach hinterfülle ich das ganze mit Aushub.

Nadine probiert währenddessen meinen noch nie gebrauchten Backofen für den Benzinkocher (danke Susanne!) aus und Zaubert eine super leckere Zwiebelwähe.