Der erste Arbeitstag

Ich habe doch mal was von Arbeit geschrieben… war bis jetzt noch nicht so😁. Wir sind erst mal angekommen und haben die Ruhe, die wunderschöne Umgebung mit ihren Tieren, Steff und Bea, unser Kind und uns selber genossen. Aber langsam brennt es mir unter den Nägeln. Bea kommt am Vormittag zur Besprechung vorbei. Anschliessend machen wir einen kleinrn Rundgang inklusive Mara. Nadine ist gerade alleine auf einer grösseren Runde. Es gäbe natürlich ganz viel zu tun und ich bekomme eine ziemlich grosse Auswahl. Die Qual der Wahl…

Am Nachmittag lege ich mit Obstbäume schneiden los. Sehr alte, ehrwürdige Bäume. Vor über 20 Jahren, als Steff und Bea hierher kamen, haben ihnen Fachleute schon gesagt, die Bäume seien nichts mehr. Sie haben Krebs, sind voller Misteln und sind völlig vergreist und so weiter. Und doch tragen sie immer noch gut Früchte. Eine herausfordernde und spannende Aufgabe, mit guter Gesellschaft.

Gegen Abend helfe ich Steff und Bea ein Rohr vom Heu Gebläse ab zu montieren. Mithilfe der völlig Suva konformen Hebebühne.

Aussicht inklusive:

Mara Tag 7-8 Auto fahren, wieder Arbeiten

Die Zeit vergeht sehr schnell. Kaum ist man aufgestanden, ist es schon fast wieder Abend. Dabei hat man das gefühl, nicht mal wirklich etwas gemacht zu haben. es geht einfach alles unglaublich langsam. Es ist überhaupt kein Stress, im Gegenteil, trotzdem ist man ständig irgend etwas am machen. Ein bis zwei Programmpunkte am Tag reichen da völlig aus. Am Montag Morgen kommt die Hebamme vorbei. nebst den Kontrollen steht heute das Erste Bad von Mara an. Ein Baby sollte ein mal in der Woche gebadet werden. In unserem Fall im Lavaboo in der Küche.

Am Nachmittag gehen wir einkaufen. Mara das erste Mal in einem Auto. Sogar in einem Lieferwagen. Und ihr gefällt es sichtlich.

Als selbständiger kann man sich die Arbeit ja bekanntlich selber einteilen. Jedoch kann man schlecht einfach mehrere Wochen in den Vaterschafts-„Urlaub“ gehen. So muss ich am Tag 8 das erste mal wieder Arbeiten. Eine Hecke will noch geschnitten werden, bevor es richtig Winter wird. Dafür belohne ich mich mit einem Süssen Mittagessen in der neuen veganen Bäckerei Stiftung Enzian. Mega lecker!

Kriesi, Chriesi, Kirschen

Als hätte ich nicht schon genug zu tun, habe ich mir für dieses Jahr ein weiteres Projekt aufgehalst. Ich kümmere mich um einige Kirschenbäume. Sie wurden von einem älteren Ehepaar bewirtschaftet. Sie wollen nicht mehr und die Bäume würden vom Besitzer wohl gefällt werden… ausser Transition Bülach kümmert sich drum… ich Gratuliere mir mal selbst, ich habe den Job.

Um ein wenig Spritzmittel komme ich nicht herum (so meine ich zumindest). Natürlich Biologische, aber Bio heist ja nicht, dass nicht gespritzt wird. Im Gegenteil. Da kann gegiftelt werden was das das Zeug hält, einfach nicht die ganz bösen Mittel. Das habe ich mittlerweile durch und nun ist der Verein und ich am Ernten (und bald am Heuen unter den Bäumen). Die reifen Früchte können vor dem Hertilabor (Hertiweg 19, ehm. Velo Birrer) jederzeit in Selbstbedienung gekauft werden. Ein Kässeli und ein Twint QR Code stehen bereit. Die Einnahmen brauchen wir, damit wir die Biologischen Spritzmittel, die Schäleli und die Maschinen zum mähen der Wildblumenwiese bezahlen können und auch mal eine Anschaffung wie Vogelschutz Netze tätigen können.

Vereinsmitglieder dürfen jeder Zeit gratis pflücken gehen. Hier sind die Standorte: Reservoirstrasse Bachenbülach und Stubenchlaus Bülach.

Es gibt auch immer wieder pflück-Events. Dann Ernten wir auch für den Verkauf und für das Hertihuus, das dann daraus Gonfi macht. Wir sind froh um jede Hilfe. Wenn Du über die Termine informiert werden willst, komm in den Whatsapp-Chat “SOSLoveFood@Transition‑B“ oder melde dich per Mail im Transition-Office.

 

Ich bin auch ein Panda, beim WWF

Ab Mitte Januar hatte ich für ein paar Monate ein Gastspiel beim WWF. Als Hauswart/Sachbearbeiter Facility Services and Logistics war ich tätig. Mein Vater, der Auch dort arbeitet (Head of Facility Services and Logistics),  hat vor kurzem, mehr als Witz, bei einem Essen gesagt: „Wir haben noch eine Stelle frei, komm doch zu uns!“

Der Gedanke ging mir nicht mehr aus dem Kopf. 60% für den WWF zu arbeiten wäre wirklich toll. Endlich etwas wirklich sinnvolles tun. Nicht das mein jetzige Arbeit sinnlos wäre. Ich bin eigentlich gerne Gärtner, aber im Winter ist nicht viel los und ich bin immer für neue Herausforderungen zu haben. Also bin ich eingesprungen.

Es war super spannend in die Welt der professionellen Naturschützer und der Gebäude-Unterhalter einzutauchen. Grundsätzlich ein Büro Job zu haben ist schon ganz etwas anderes, als draussen körperlich zu arbeiten. Sowas von gemütlich, recht entspannt und man hat so viel Zeit mit einer 40 Stunden Woche, bei der die Pausen schon inbegriffen sind. Die Mittagspause natürlich nicht, aber die fällt auch kürzer aus, weil ich mich nicht körperlich erholen muss. Auch am Abend hat man viel mehr Energie. Besonders toll ist es, wenns draussen kalt und Nass ist.

Aber auf Dauer könnte ich das wohl (noch) nicht machen. Irgendwie fehlt da was. Aber ich habe es richtig genossen und muss jetzt wieder vollgas losgärtnern. Der Frühling steht vor der Tür.

Weihnachts- “Ferien“

Nadine hat dieses Jahr keine Ferien über die Festtage. Ich habe eigentlich nicht viel Arbeit, gönne mir aber dennoch nicht wirklich Frei zu haben. Irgend etwas zu tun findet man immer. Zum Beispiel im Büro, oder ich spalte Brennholz von drei Bäumen, die ich gefällt habe.

Zeitraffer Holz Spalten

Mein Bus hat ausserdem auch einiges an Liebe nötig. Unter anderem wird er seinen alten Motor wieder bekommen.

Nur schon das Auto in die Garage zu bringen war nicht ganz einfach. Mit breiten Sommerpneu, im Matsch, momentan mit Zweiradantrieb, an Olis Bus vorbei, über eine kleine Mauer.

Beim Ausbau von den vorderen Querlenkerbüchsen ist etwas Gewalt nötig. Und da passiert es. Ein Plastikteil spickt mir genau in die Augen. Erst mal hinsetzen, fluchen und dann weiterarbeiten. Nach fünf Minuten gebe ich auf. Das Auge tränt wie verrückt. Ich lege mich erst ein mal für eine Stunde hin. Immer noch nicht wirklich besser. Mein Hausarzt verweist mich an eine Augenklinik. Die haben geschlossen. Es ist der 23. Dezember. Übers Ärztephone gelange ich zur Augenklinik im Flughafen. Wenig später kann ich mein Auge zeigen gehen. Befund: eine 8mm grosse Wunde an der Hornhaut.

Viel machen kann man nicht.. viele verschiedene Augentropfen, eine Salbe und immer wieder zur Kontrolle. Ich bin bis auf weiteres krankgeschrieben, darf mich nicht anstrengen, nicht schwer heben und grundsätzlich um einiges kürzer treten. Das fällt mir extrem schwer.. gerade jetzt wo ich doch no so viel erledigen wollte.. und dazu kommt, das ich wahrscheinlich eine Brille brauchen werde. Vor ein paar Jahren habe ich meine Augen extra Lasern lassen, weil sie mich so genervt hat. Jetzt ist Lasern nicht mehr möglich, da die Netzhaut zu dünn ist.

Dennoch verbringen wir schöne Festtage. Wir sind bei einer Freundin zu einer Glühwein Party eingeladen. Während die Jüngeren danach noch in den Ausgang gehen, geht Nadine bereits nach Hause und und ich spiele mit den andern noch etwas Mariokart, bevor ich den Heimweg antrete. „Nümä zwänzgi!“

Den Heiligabend feiern wir im ganz kleinen Rahmen mit Ruedi bei uns im Garten mit einem Risotto vom Feuer. Bei meinem Göttibueb bin ich zum Brunch. Er geniest den Götti ungemein und ist zu Tode betrübt, als ich nach einigen Stunden schon wieder gehen muss.

Am 25. haben wir die Humbel-Familie bei uns. In etwas reduzierter Anzahl. Nadine Zaubert ein super leckeres libanesisches, veganes Abendessen, während ich mich um das drum herum kümmere.

Natürlich haben wir auch einen Weihnachtsbaum. Den Platzverhältnissen im Wohnzimmer entsprechend klein und im Topf.

Den Abend vom 25. verbringen wir bei Truongs. Ebenfalls mit (zu viel) leckerem Essen und einem Tannenbaum.

 

An Silvester sind wir bei Freunden zum Raclette und Spiele spielen. „Kampf gegen das Bünzlitum“ ist ein sau lustiges Spiel. Und natürlich darf das Neujahrs Pingpong auch nicht fehlen.

wieder daheim gehts für mich nicht ins Bett, sondern noch in den Garten ans Feuer. Die letzten Teilnehmer von Olis traditioneller Silvester-Garagen-Party lassen dort den Abend noch ausklingen, bis es schon wieder heller wird.

Nebenbei verarbeiten wir noch die Berge von Karotten und Randen, die ich vom Feld gerettet habe.

Der Ernst des Lebens

Der kommt bei mir sehr schnell wieder… einen Tag nach der Ankunft in der Schweiz beginne ich bereits zu arbeiten. Ich bin wieder selbständig und spanne mit einem Freund zusammen, der ebenfalls selbständiger Gärtner ist. Er hat so viel Arbeit, das er einen Monat früher von seiner Reise zurück gekommen ist. Ich konnte und wollte das nicht, dafür muss ich gleich sofort wieder loslegen.

Es braucht aber einen Moment, bis alles wieder normal läuft. Zum Beispiel will der Bus nicht so recht, das Handy Abo ist noch nicht frei geschaltet, mein Anhänger kann ich doch nicht so einfach einlösen, ich finde mein Material nicht und so weiter…

Aber schlussendlich klappt alles, es ist nur sehr, sehr anstrengend.

Bagger und Grabenstampfer zu verkaufen

Für den Umbau am Maiensäss brauchten wir letztes Jahr einen Bagger und einen Grabenstampfer. Also habe ich beides gekauft! Ich bin zwar jetzt selbständig als Gärtner tätig, aber mein Geschäftspartner hat schon beides… darum stehen meine Maschinen zum Verkauf.

Gut erhaltener 1.5 Tonnen Per Job EB14.4 Kleinbagger

Er hat uns treue Dienste geleistet und ist nun wieder zu haben. Mit schwenkbarer Planierschaufel (85 cm) und einem Grablöffel (40 cm mit Zähnen). Funktioniert alles einwandfrei, ausser die Tankanzeige.

Jahrgang 1995, 5093 Arbeitsstunden, seht wenig Spiel für sein alter.

Service zuletzt mit 5076 Stunden im Sommer 2018, Batterie im Januar 2019 und Hydraulikfilter im Juni 2019 ersetzt.

Inserat unter https://www.tutti.ch/de/vi/zuerich/garten-handwerk/werkzeuge-maschinen/angebote/pel-job-1.5-tonnen-bagger-baumaschine/29223228?source=deeplink&utm_source=tutti&utm_medium=email&utm_campaign=te_ad_published&utm_content=txt_preview_vi

Dynapac LT6000 4 Takt Benzin Grabenstampfer zum verdichten von Böden/Untergründen und Gräben

2.2 Kilowatt
69 kg
Jahrgang 2004

Honda GX 100 Motor

läuft einwandfrei. 

Raclette

Wir widmen uns der To do Liste. Dazu gehört auch einen Anhänger zu holen, auf dem wir den Anhänger von Peach zurückbringen können und meinen neuen abholen können. Etwas kompliziert, aber der Anhänger den ich gekauft habe ist noch nicht eingelöst…

Das nutze ich gerade um mit meinem zukünftigen Geschäftspartner Jorge Landolt den nächsten Frühling zu besprechen. Na ja, wir reden mehr übers Reisen als übers Geschäft, aber so viel ist klar, wir spannen zusammen als selbständige Gärtner. Falls euer Garten also etwas Pflege, Umgestaltung, Liebe oder was auch immer benötigt, ab Mitte April sind wir beide für euch da.

Am Abend haben wir Freunde zum Raclette eingeladen. Ich habe mich selten dermassen überfressen wie heute und dann gibt es auch noch Dessert. Das fünfte mal Nachschlag Tiramisu war dann vielleicht doch etwas zu viel des guten.

Wer Bremst, verliert. Und tatsächlich, meine Räder haben beim bremsen Lack verloren:

War aber auch unter extremen Bedingungen diesen Sommer…

Neuer GAV

Der neue Gesamtarbeitsvertrag für die Gärtner steht vor der Türe. Der Arbeitgeberverband will aber nicht mit uns und der grössten Gärtner-Gewerkschaft Unia verhandeln. Mit einer coolen Aktion in Zürich haben die Gärtner und James Bond darauf aufmerksam gemacht.

Www.wir gärtner.ch