Hongkong

Schlafen war nicht so einfach. Es war für unseren Rhythmus auch viel zu früh. Ich konnte immerhin ein, zwei stunden die Augen schliessen. Nadine hingegen gar nicht.

Wir landen planmässig im verregneten Hongkong und merken, dass wir sieben Stunden Aufenthalt haben, bis wir weiter nach Perth können. So haben wir genug Zeit meine Geldbörse zu suchen, die ich im Flugzeug liegen gelassen habe?.

Wir müssen uns erst einmal zurechtfinden und schauen uns verschlafen um. Nach der Sicherheitskontrolle schauen wir uns kurz die Läden an und verziehen uns auf die bequemen Liegen im Ruheraum. So kommt Nadine wenigstens zu ein bisschen Schlaf. Auch ich lege mich nochmals aufs Ohr und blogge später ein wenig.

Bei der Ankunft haben wir lecker ausschauende Torten gesehen. Das Hungergefühl ist durch die Zeitumstellung irgendwie völlig gestört und nicht mehr wirklich vorhanden, aber Torte geht immer und ein Kaffee ist jetzt auch genau das richtige.

Dabei planen wir noch schnell unsere Reise. Wir haben uns schon ein paar Gedanken gemacht, aber wirklich etwas geplant haben wir bisher noch nicht, aber grundsätzlich reicht uns das:

Wir erkunden noch den Rest des Terminals. Wirklich viel spannendes hat es nicht. Teure Kleider, Süsses, Parfüm und Alkohol. Das Übliche an einem Flughafen, das brauchen wir alles nicht und so setzen wir uns wieder vor dem Mittagessen, für ein Powernap für Nadine und ein paar Blogeinträge für mich.

Die sieben Stunden vergehen wie im Flug (wobei ja Stunden im Flug(-zeug) nicht schnell vergehen). Wir müssen ja auch mal wieder etwas essen und noch ein paar Seiten lesen.

Der zweite Flug dauert nochmals sieben Stunden. Mir macht das nichts aus. Fliegen an sich mache ich gerne. Herumsitzen, immer wieder wird einem Essen gebracht, so viel fernsehen und schlafen wie und wann man will und man ist einfach mal gezwungen nichts zu tun und muss dabei kein schlechtes Gewissen haben. Das habe ich dafür wegen meiner Umweltbilanz. Ganz abgesehen von den etlichen Tonnen CO2, ärgert mich die Unmenge an Plastik und Abfall, der produziert wird. Jeder bekommt einfach immer alles, egal ob er es braucht oder nicht und nach ein paar Minuten landet es im Müll.

Wir landen spät am Abend und werden von Susanne und Jacob und Jordan (die Kinder von Nadines Cousin) abgeholt. Nach kurzer Fahrt durch das verschlafene Perth sind wir bei ihnen zu hause und ziemlich schnell im Bett.

Tschüss Schwiiz

Heute gehts los in Richtung Australien. Wir packen noch fertig und bringen die Wohnung wieder in Ordnung. Danach gehts zum letzten Mal an den Bahnhofring. Wir verstauen alles, was hier bleiben soll und suchen uns dumm und dämlich nach der Brause der Dusche. Die habe ich am Sonntag von der Solardusche weggeschraubt, um sie mit Druckluft zu reinigen.

Sara findet sie schlussendlich in einer Einkaufstasche, wo ich sie vergessen habe. Genug früh, dass es noch für einen Kaffee reicht, bevor Nadines Bruder Jan uns zum Flughafen bringt.

Wir fliegen am frühen Nachmittag ab nach Hongkong. Ankunft ist am nächsten Morgen um halb 8Uhr Ortszeit. Wegen der Zeitverschiebung fällt der Nachmittag und der Abend weg. Nach dem Mittagessen ist Lichterlöschen und nach zwei, drei Filmen probiere auch ich zu schlafen.

Singapur

Der Flug nach Singapur verläuft fast planmässig. Nur Nadines Bildschirm funktioniert nicht, dafür bekommt sie einen Gutschein zum shoppen. Ihr wird trotzdem nicht langweilig. Ich schaue hingegen vier Filme und wir beide schlafen kaum. Mittagessen, Abendessen, „Nacht“ und dann Frühstück in 12 Stunden. Morgens in  aller Frühe Ortszeit, oder mitten in der Nacht in der Schweiz, landen wir. Die feuchte Hitze schlägt uns nur kurz beim Aussteigen zwischen Flugzeug und Gate ins Gesicht, dann sind wir im hochgelobten, klimatisierten Flughafen von Singapur. Wir haben gut dreieinhalb Stunden Zeit um umzusteigen. Also alles sehr gemütlich. Wir nehmen nicht den Zug, um an unser Gate zu kommen, sondern schlendern ein Mal um den ganzen Flughafen herum und essen etwas kleines. Nicht, das wir wirklich Hunger hätten. Aber wir haben Zeit, Singapur Dollars, und Lust.

Der Flughafen hat wirklich ein paar tolle Sachen zu bieten, zum Beispiel den Kaktus Garten:

Und sonst einige Gärten. Ich hätte mir das ganze ein wenig pompöser vorgestellt. was auch ins Auge sticht, ist der Spannteppich überall. Ist wohl Geschmacksache, aber die vielen Schlafenden überall auf dem Boden sind wohl dankbar.

Der Flug nach Ho Chi Minh City ist im Vergleich zum vorherigen Flug nur ein Katzensprung. es reicht gerade knapp für einen weiteren Flug und ein Essen. Irgendwie soll es wohl ein Frühstück sein, aber als Dessert gibt es ein Eis am Stiel. Egal, hauptsache Glace 🙂

Göttiwochenende

Gian verbringt das erste Wochenende bei mir, seinem Götti. Wir bieten ihm volles Programm. Unter anderem gehen wir nach Kloten in eine Kletterhalle und schauen uns auf dem Rückweg Flugzeuge von der Zuschauerterasse an.

Dieses Wochenende ist gerade Weihnachtsmarkt. Das lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen.

Wir treffen sogar den Samichlaus:

Es war ein super tolles Wochenende, aber auch verdammt anstrengend. Respeckt all den Vätern und Müttern, die sich jeden Tag 24 Stunden um ihre Kinder kümmern.

Endlich Ferien

Dieser Titel mag euch wohl eher seltsam erscheinen, aber wir hatten tatsächlich lange keine richtigen Ferien mehr. Zumindest im klassischen Sinne. Reisen ist definitiv nicht gleich Ferien! Das ist ganz und gar nicht wertend gemeint, aber es ist einfach nicht das selbe. Seit wir weg waren war ich ein paar mal in Lagern und über Weihnacht/Neujahr zu Hause am arbeiten. Nadine war auch meist daheim und gemeinsam waren wir lediglich auf kleineren Ausflügen.

Wir sind tatsächlich total ferienreif und zählen seit Wochen schon die Tage. Ausserdem steigt das Reisefieber im Moment exponentiell. Reiseblogs, reisen mit Kindern, spannende Destinationen, nach Frankreich zu meinem Onkel wohnen gehen, Geld sparen und so weiter sind häufige Gesprächsthemen. Aber erstmal sind so richtige Ferien angesagt. Wir fliegen nach Vietnam!
Am Freitag Abend von der Arbeit nach Hause, duschen und schon gehts los. Mit Nadines Mutter Susanne und ihrem kleinsten Bruder Dylan, werden wir von Jan, ihrem mittleren Bruder mit dem VW Bus an den Flughafen gefahren. Er wird einen Tag später nachkommen mit seiner Freundin Sandra. Oli, der älteste Bruder und Nguyen, ihr Vater sind bereits dort. Nguyen lebt geschäftsbedingt etwa zur hälfte der Zeit in Ho Chi Minh City (ehemals Saigon) und besitzt deshalb dort ein Haus.
Flughafen Zürich
Nach sechs Stunden Flug sind wir in Dubai und nach einer schier endlosen Odyssee am Flughafen und weiteren sechs Stunden über den Wolken, bereits an unserem Ziel. Als wir den Flughafen verlassen schlägt uns die feuchte Hitze voll ins Gesicht und der Abendlärm der Grossstadt dringt in unsere Ohren. Wir werden vom Fahrer von Nguyen zum Haus chauffiert und ich kann erste Eindrücke sammeln. Ich war noch sehr selten in einer so grossen Stadt und noch gar nie in Asien. Es ist alles so anders und doch so vertraut. Dieses Gefühl verstärkt sich im laufe der Zeit immer mehr. Als wir in Marokko waren, sagte Nadine, es würde sie an Vietnam erinnern. Mir geht es genau gleich, einfach in die umgekehrte Richtung.
Oli übt gerade Golf und Nguyen ist noch nicht zu Hause. Wir schauen uns kurz um, verteilen die Zimmer und räumen das Gepäck ein. Bei einem Apéro auf dem hauseigenen Turm, kommen wir das erste mal in den Ferien an.