Im Regen nach Kopenhagen

Regen Begrüsste uns als wir erwachten. Es lud also nicht zum verweilen ein und so zogen wir rasch weiter. Wir wollten ja sowieso möglichst rasch nach Kopenhagen kommen.

Das Wetter war bis jetzt auf unserer Reise nur mittelmässig gewesen, doch in den letzten paar Tagen war es warm und sonnig, wenn auch windig. So konnten wir froh sein, das es erst heute schüttete. Wir verbrachten ohnehin die meiste Zeit mit fahren. Navi, Kürzester Weg, Kopenhagen! Das bedeutete leider sehr viel Autobahn. Da wir doch noch genügend Zeit hatten und auf s Geld und den Bus schauen hiesst das für uns maximal Tempo hundert (ab 130 km/h kann man dem Zeiger der Tankuhr nur so zusehen wie sie sich nach unten bewegt, bei 100 ist das wesentlich besser, wenn auch immer noch nicht so umweltreundlich wie ich gerne wäre). Ziemlich ermüdend das ganze, doch wir haben immer noch ein paar CDs des Herr Der Ringe Hörbuches vor uns.
Einzig erwähneswärtes auf der Fahrt war vieleicht die riesige Brücke, die die Inseln miteinander verband. Die sehr regengetrübte Aussicht mussten wir mit einer saftigen Mautgebühr bezahlen.
Eine Raststätte genügte uns fürs schnelle Mittagessen und so erreichten wir den Stellplatz Citycamp ganz in der nähe des Stadzentrums schon am Nachmittag.
Ein kurrliger, schon etwas älterer Herr begrüsste und erklärte uns alles in einem lustigen Dänisch-Deutsch gemisch. Allem Anschein nach lebt er während der Saison (dauert jetzt nur noch eine Woche), in dem Container, der auch die Reception beinhaltet. Wenn er nicht gerade Pfeiffe raucht (was ihn ein wenig wie Popeye aussehen lässt), oder die WC Papier Rollen auffüllt schraubt er irgendetwas mit seinem Akkuschrauber zusammen oder auseinander. Was von beidem konnte man nicht wirklich erkennen, denn das Produkt sah immer gleich aus.
Die übernachtung hier ist zimlich Teuer, wie fast alles in Dänemark, aber die zentrale Lage und die Sanitären Anlagen machten das schon fast wieder wett. Die kombinierten Dusch/WC Kabinen waren, geräumig, hell und stets sauber.
Da wir so früh dran waren beschlossen wir, trozt Regen, noch in die Stadt zu gehen. Wir kamen am schönen Hauptbahnhof und dem Tivoli, dem zweit ältesten Vergnügungspark der Welt (war uns aber zu teuer) vorbei, weiter zur grossen Shoppingstrasse, deren Name ich schon wieder vergessen habe, weil ich ihn nicht aussprechen kann. Dort sahen wir, das wir genau dieses Wochenende die Kopenhagen Pride statfindet.
Um diese Uhrzeit war noch nicht viel los und der Umzug ist erst morgen.
Wir schlenderten also die ganze Innenstadt dieser Strasse entlang hinauf und schauten uns in einigen Läden, die es bei uns so sicher nicht gibt, um. So besuchten wir zum Beispiel den Lego Flagshipstore und den Disney laden. Natürlich schauten wir uns auch die unzähligen Sehenswürdigkeiten an unserem Weg an.

Überhaupt ist Kopenhagen mit seinen vielen älteren Gebäuden sehenswert. Unterwegs verpflegten wir uns mit den sehr leckeren dänischen Hot Dogs.

 

Auch ein Bier gönnten wir uns, wir dachten wir könnten heute ja ein wenig ausgehen, doch diese Preise im Pub schlagen sogar Zürcher Club Preise und wir liessen es bei einem bewenden und kauften noch etwas zum Anstossen im Supermarkt. Auf dem Rückweg kahmen wir nocheinmal an einem Tiger Sop vorbei. Ich wollte mir den im letzten Post erwähnten Wecker schon auf dem hinweg holen, doch die vielen Leute im Laden hielten mich davon ab. Nun war er nicht mehr so voll und wir gingen hinein. Dieser war noch viel grösser als der in Aalborg und es gab noch mehr zu endecken. Und so kam es, das ich von Nadine nicht nur mein gelbes Pennyboard, das bereits am Reserveradträger hängt auch noch den gelben Wecker und eine gelbe Hupe auf meinen morgigen Geburtstag erhielt.
Jetzt war die Pride schon mehr im Gange und viel lustiggekleidetes und verziertes Volk begegnete uns. Auf einer Bühne wurde die Dragqueen Night abgehalten. Mehr als ein paar verwunderte Blicke lang konnte uns das aber nicht festhalten und wir kehrten zu unserem Humla zurück.

nach Hamburg

Wir hatten bereits gestern Tickets für das Lion King Musical im Hamburger Hafen gekauft für die Samstag Nachmittagsvorstellung. Ein gegenseitiges Weihnachtsgeschenk. Um genug Zeit zu haben, um ein Übernachtungsplatz zu suchen und zu schauen wo was ist, wollten wir bereits heute in Hamburg eintreffen. Am Vormittag düsten wir weiter der Küste entlang und schauten uns einen kleinen Hafen inklusive Jachtklub und Sandstrand an. Da man für den Eintritt an den Strand bereits bezahlen musste, liessen wir es sein und fuhren weiter. Unser Budget ist nämlich sehr beschränkt. Wir wollen nicht alles am Anfang schon verprassen und wären auch nicht böse, wenn am Schluss etwas übrig bliebe.

Wir tingelten noch ein Stück weiter dem Meer entlang, obwohl eigentlich schon Mittagszeit gewesen wäre, weil wir nach dem Mittagessen auf direktestem Weg nach Hamburg fahren wollten. Einen Mittagsplatz fanden wir lange nicht. Jaaa wir sind wählerisch! Ganz unverhofft landeten wir auf der Autobahn. Unsere Mägen meldeten nun aber langsam aber sicher Hunger an und wir gaben nach. Wir entschieden bei der Nächsten Raststätte oder Parkplatz raus zu gehen. Unterdessen gaben wir im Navi einen Stellplatz inmitten von Hamburg ein. Nach einer Weile, als noch immer kein Rastplatz unsern Weg gekreuzt hatte sprach es aus dem Gerät auf dem Armaturenbrett: „Nehmen sie die nächste Ausfahrt!“ 200 Meter später wäre ein Rastplatz gekommen…. Aber ab von der Autobahn liess sich schnell etwas finden. Wir bogen widereinmal in einen Feldweg und fanden uns unweit von der Strasse mitten im Grünen wieder. Durch ein Birchermüesli gestärtkt, machten wir uns ans Reifen wechseln. Wir haben zwei Reserveräder dabei und wollen, dass alle gleichmässig abgenützt sind (beim syncro geht sonst einiges kaputt, wenn man dann doch mal einen Reifen wechseln muss).
Von der restlichen Weiterfahrt gibt es nicht mehr viel zu berichten. Einfach ab nach Hamburg.
In der Stadt selber gelangten wir nach ein paar Umwegen, wegen einer Baustelle, die das Navi nicht kannte und uns verwirrte gelangten wir zum Stellplatz Hamburger Wohnmobilhafen. Ein Schild verkündete, dass keine Plätze mehr frei waren. Trotzdem machten wir einen Rundgang und entdeckten einen Fleck, an dem sicher kein Wohnmobil, jedoch ein Bus gut Platz fand. Wir trauten uns nicht so recht einfach so frech dem Schild zu trotzen und hinein zu fahren. Nachdem wir einigen Wohnmobilen zugeschaut hatten, wie sie ihr Vehikel dreist auch definitiv ausserhalb der markierten Plätzen hinstellten waren wir auch überzeugt.
Für diejenigen, die nicht wissen, was ein Stellplatz ist, hier eine kurze Erklärung: es ist eigentlich ein Campingplatz inmitten einer Stadt mit weniger Komfort. Die Einzelnen Plätze sind kleiner und es ist nicht der Sinn, das man sich gross ausbreitet mit Vorzelt, Tischen und Stühlen. Es ist meist wesentlich günstiger, hat aber eigentlich nie W-Lan, Waschmaschienen und so weiter. Eime Dusche hatte es hingegen, was unserem Körpergeruch sicherlich gut tat.